24-Autohof Lutterberg ermöglicht netzunabhängiges Laden

Am 24-Autohof Lutterberg an der A7 können Elektroautos jetzt auch netzunabhängig geladen werden. Möglich macht dies im Rahmen eines Pilotprojekts eine Lösung des Startups Greenbox Mobile Energy mit mobilem Batteriespeicher.

Bild: Greenbox

Mit dem Aufbau, der Integration der Hardware und dem Testen der logistischen Herausforderungen ist die erste Entwicklungsstufe des Projekts erfolgreich abgeschlossen, wie es jetzt in einer Mitteilung des Autohof-Betreibers heißt. In der nächsten Ausbaustufe soll die Anbindung an den regionalen Bürgersolarpark Schauenburg erfolgen, wo die Batterie mit 100 Prozent Sonnenenergie geladen und wieder an den 24-Autohof transportiert wird.

Die Containerlösung von Greenbox kommt auf einen Energiegehalt von 300 Kilowattstunden und wird direkt mit der Ladesäule verbunden. Diese ermöglicht dann den E-Autos das Schnellladen mit bis zu 300 kW – und das ohne Strom aus dem Netz. So heißt es zumindest in der Mitteilung. In dem Eintrag im Stromtankstellenverzeichnis von „Going Electric“ ist nur von 150 kW je Ladepunkt die Rede.

Das ist ein großer Unterschied zu bekannten HPC-Lösungen mit Batterie-Unterstützung: Bei diesen Systemen ist die Anlage mit dem Stromnetz verbunden, oftmals reicht aber eine Wechselstrom-Anbindung aus, um hohe Ladeleistungen zu ermöglichen. Die Batterie fungiert hier als Puffer, ist aber auf den Netzstrom angewiesen. Die Greenbox wird aber direkt an dem Solarpark geladen, dann physisch zum Point of Sale transportiert und direkt an die Ladestation angebunden.

Zur Optimierung und Skalierung der Prozesse sowie zur Validierung der Logistik im größeren Maßstab ist das Ziel, ein bis zwei Cluster mit jeweils zehn bis zwölf Ladepunkten und einer Vielzahl von mobilen Batteriespeichern umzusetzen.

Die zwei Schnellladepunkte der Greenbox sind bekanntlich nicht die ersten Schnelllader an dem Autohof: Bereits im März 2020 wurde dort ein Ladepark mit 20 Ladepunkten eröffnet, konkret vier HPC von Ionity und 16 Tesla Supercharger der Generation V2. Ionity hat den Standort inzwischen auf sechs Ladesäulen erweitert.

24-autohof.de, greenbox.global, goingelectric.de

7 Kommentare

zu „24-Autohof Lutterberg ermöglicht netzunabhängiges Laden“
Hans
18.10.2023 um 08:35
Ja und das wichtigste wurde nicht erwähnt und zwar der kWh Preis.
Manfred Grabowski
18.10.2023 um 08:38
Hmm, macht das Sinn? Einen Speicher zum Solarpark zu transportieren, dort nur max.300KWh aufladen um dann wieder zum eigentlichen Ladestandort zu transportieren. Mit 300KWh kann man nicht allzu viele Fahrzeuge nachladen. Das hört sich nach einem Aprilscherz an. Auch wenn der Akku 3000KWh speichern könnte ist das nicht sinnvoll. Die Kosten sprengen den Nutzen. LKW, Fahrer, Arbeitszeit,...
Talis
18.10.2023 um 08:42
Wenn man davon ausgeht, dass der Mehrerlös pro kWh bei ca. 50 Cent liegt (60 statt 10 Cent), dann darf der komplette Roundtrip-Transport maximal 150€ kosten.Klingt schon recht sportlich, selbst wenn man zukünftig "eine Vielzahl an mobilen Batteriespeichern" einsetzen will.
Nicolas Block
18.10.2023 um 11:50
DIe THG Quote lockt mit mind extra 35 cent/kWh wenn öffentliche Lader allein aus Solarstrom betrieben werden. Die genaue EU Förderung wird gerade in Brüssel abgestimmt. Da lohnen sich Konstellationen wie Numbat / Elli plus genug Solar auf dem Dach / Grundstück. Nur Trecker/LKW Fahrten quasi jeden Tag? Mindestens? Da fehlen wohl bessere Regeln mit 22/63 kW Anschlüssen / Durchleitungsregeln a la Österreich am selben Trafo etc....
Marcus
19.10.2023 um 06:23
Und die Batterien werden hoffentlich nicht middem Diesel-Truck vom Solarpark zur Ladestation gekarrt!
erFahrer
19.10.2023 um 08:43
Gut erkannt. Ergänzend: weiterer Punkt könnte der Primärregelmarkt sein. Wenn auch für solche Dinge Zugang geschaffen wird winken nichmals > 15.000 € p a. für das Akkupaket das gerade am Solarpark nachgeladen wird. (Ob man dann also noch hin und her fährt und BEV laden möchte). Doch wenn das System als Insel funktioniert ist es durchaus für ausgeförderte Anlagen MIT direkter Kabelanbindung obendrein eine interessante Facette.
Manfred
08.11.2023 um 08:24
Bei dem Speicher handelt es sich um einen 300kWh Speicher mit maximal 200kW 400VAC Lade/Entladeleistung (SCU Type GRES-300-200). Hinte den vier identischen Türen befinden sich die Batterien, hinter der fünften Tür der bidirektionale Wandler. Bei der Ladesäule handelt es sich um eine 400VAC gespeiste Ladesäule mit maximal 180kW Ladeleistung im DC-Spannungsbereich von 400 bis 1000V (SCU Type EVMS-180) Der Vorgänger EVMS-150 hatte nur 150kW. Bei zeitgleicher Ladung stehen pro Fahrzeug 90kW zur Verfügung. Das Foto zeigt eher eine Test-Installation, die 400VAC Verbindung zwischen Energiespeicher und Ladesäule verläuft ungeschützt über die Bordsteinkante, der Kreuzerder hinter der Ladesäule scheint auch eher temporär erstellt zu sein. Das ungleiche Spaltmaß über den Türen des Speichers ist ein Indiz dafür, dass der Stellplatz des Speichers nicht für den Speicher vorbereitet wurde (nicht waage) oder aber der Speicher nicht korrekt platziert wurde. Die Ladesäule steht auf dem Anfahrschutz, welcher nicht mit dem Boden verschraubt wurde (Steht auf Tellerfüße). Die Laufrolle an der unbenutzten Ladeleitung ist auch ohne Funktion (ohne Galgen und Tragseil). Interessant wäre zu wissen, ob die Verbindung zwischen Speicher und Ladesäule über eine 300A Steckverbindung verfügt (welche Ausführung) und wie der Speicher ohne erkennbare Tragösen schnell auf- und abgeladen werden kann.

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