Next.e.GO Mobile vollzieht US-Börsengang via Fusion

Der Aachener E-Auto-Hersteller Next.e.GO Mobile ist jetzt an der US-Börse Nasdaq gelistet. Der Börsengang erfolgt über den 2022 angekündigten und jetzt vollzogenen Zusammenschluss mit dem Firmenmantel Athena Consumer Acquisition. Der fusionierte Player nennt sich nun TopCo.

Bild: e.Go

Das fusionierte und nun an der Börse notierte Unternehmen nennt sich TopCo. Gehandelt werden dessen Aktien ab dem 20. Oktober am Nasdaq Stock Market unter dem Tickersymbol „EGOX“. Zum Bruttoerlös macht Next.e.GO Mobile in einer begleitenden Mitteilung keinerlei Angaben. Vor einem Jahr machte das Unternehmen publik, einen Bruttoerlös von bis zu ca. 285 Millionen US-Dollar zu erwarten – bestehend aus bis zu 235 Millionen US-Dollar aus dem Treuhandkonto der Athena Consumer Acquisition und bis zu 50 Millionen US-Dollar an geplanten Fremdmitteln.

Das Board of Directors des kombinierten Unternehmens soll aus Vertretern von Next.e.GO und Athena zusammengesetzt und von e.GO-Vorsitzendem Ali Vezvaei geleitet werden. „Der Abschluss unseres Unternehmenszusammenschlusses ist trotz der globalen Makro- und Marktdynamik ein ermutigender Schritt nach vorne für e.GO“, äußert Vazvaei. „Die Börsennotierung und der Zugang zu den Kapitalmärkten werden unsere Mission weiter unterstützen und uns die Möglichkeit geben, unsere Wachstumsstrategie voranzutreiben.“

Isabelle Freidheim, Vorsitzende von Athena, kommentiert: „Wir sind stolz darauf, einen weiteren Meilenstein erreicht zu haben, denn Athena Consumer hat e.GO, den geschätzten deutschen Elektroautohersteller, an die Börse gebracht. Wir sind weiterhin entschlossen, Innovationen zu fördern, unsere Partnerunternehmen zu unterstützen und den Fortschritt voranzutreiben, um die Zukunft neu zu gestalten, Industriestandards neu zu definieren und e.GO als eine herausragende globale Kraft zu etablieren.“

Mit dem Erlös dürfte e.GO seine Unternehmensstrategie forcieren, mit Fokus auf die Produktion des e.wave X sowie das globale Wachstum. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der von Next.e.GO Mobile verfolgten Mikrofabrik-Strategie, um die Fertigung an verschiedenen Orten schnell skalieren zu können. Zurzeit plant das Unternehmen mit drei dieser Fabriken. Neben der bereits produzierenden Mikrofabrik in Aachen und der im Bau befindlichen Mikrofabrik in Bulgarien ist ein dritter Werksstandort in Nordmazedonien geplant.

In letzteren beiden Werken sollen ab 2024 je bis zu 30.000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut werden. Von solchen Zahlen ist Next.e.GO Mobile beim Absatz aber noch weit entfernt. Stand Juli 2023 sind nach Angaben des Hersteller nur gut 1.300 e.GO-Fahrzeuge im Einsatz. Dem Anfang Mai 2022 vorgestellten E-Kleinwagen e.wave X will das Unternehmen bekanntlich eine Cargo-Version namens e.Xpress zur Seite stellen. Beide basieren aber immer noch in weiten Teilen auf dem Debütmodell von e.GO, dem Life. Hintergrund ist, dass Next.e.GO Mobile aus dem insolventen Hersteller e.GO Mobile hervorgegangen ist, den einst der RWTH-Professor Günther Schuh gegründet hatte.

Bereits im Juli gab Next.e.GO Mobile bekannt, eine festverzinsliche Fremdfinanzierung in Höhe von 75 Millionen US-Dollar eingeworben zu haben. Geldgeber ist die Vermögensverwaltungsgesellschaft Western Asset.

businesswire.com, twitter.com

3 Kommentare

zu „Next.e.GO Mobile vollzieht US-Börsengang via Fusion“
eMobilitätsberatung-Berlin K.D. Schmitz
23.10.2023 um 20:34
Da muss ich mich doch schon sehr vertan haben, ich dachte ich hätte vor einigen Wochen mitbekommen das diese e-go live, oder wie auch immer die Firma heißt, Insolvenz angemeldet hat.
B. Schneider-Schrimpf
24.10.2023 um 10:57
@eMobilitätsberatung-Berlin K.D. Schmitz: Nein, nicht vertan - nur verspätet: Die Insolvenz der e.GO mobile AG fand bereits 2020 statt, der Betrieb wurde durch die Next e.GO mobile SE aufgefangen, ein holländischer Kapitalanleger engagierte sich da, und seitdem werden verschiedene Wege gegangen, um die finanzielle Basis zu sichern - schön, dass das Unternehmen mit seinem sehr flotten Produkt weiter existiert (im Unterschied etwa zum zeitgleich an den Start gegangenen Sion Sono) , weniger schön, dass die Produktion nicht so recht in Gang kommen mag.
Uwe
19.11.2023 um 14:46
Das regelt alles der überaus versierte Manager Martin C. Klein. Zwar laufend den Arbeitgeber/Aufgabenbereich gewechselt - aber das wird ja in der heutigen Zeit eher positiv bewertet : "Ich freue mich, zu einem so spannenden Zeitpunkt in der Unternehmens-Geschichte zu Next.e.GO zu stoßen“, sagt der frischgebackene CEO Klein. Und weiter: „Ich glaube, dass Next.e.GO einzigartig positioniert ist, um mit seinen innovativen und kosteneffizienten Lösungen von den Veränderungen im Mobilitätsbereich zu profitieren.“ Diese Kiste ist ein einziges Desaster ! Technisch und preislich nichts Neues, völlig überflüssig !!!!!

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