Ungarn legt eMobility-Förderpaket auf

Die ungarische Regierung will im November ein 60 Milliarden Forint (156 Millionen Euro) schweres Programm zur Förderung der Elektromobilität auflegen. Dabei geht es zum einen um Schnelllade-Infrastruktur und zum anderen um eine Förderung für Gewerbekunden. (Update am Artikelende)

Bild: BYD

Wie Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó ankündigt, soll die Hälfte des Budgets für den Aufbau von 170 neuen Hochleistungs-Ladestationen entlang der meistbefahrenen Straßen in den nächsten zweieinhalb Jahren verwendet werden. Mit den weiteren 30 Milliarden Forint sollen Firmen wie Einzelunternehmen, Taxi- und Carsharing-Anbieter die Möglichkeit erhalten, Elektrofahrzeuge zu einem „vergünstigten Preis“ zu kaufen.

Beide Bestandteile der Förderung haben also ein Budget von jeweils 78 Millionen Euro. Bei 170 HPC entspricht das einer Förderung von etwas über 458.000 Euro je Station, wobei aber nicht angegeben wird, ob eine „Station“ einer Säule oder einem Standort mit mehreren Säulen entspricht. Bei der Fahrzeug-Förderung wird aber weder angegeben, wie hoch der Rabatt je Fahrzeug ausfallen soll oder wie viele Fahrzeuge in den Genuss der Förderung kommen können.

Szijjártó hat nach eigenen Angaben den Präsidenten von BYD über die geplante Förderung informiert. BYD betreibt seit mehreren Jahren eine Werk für Elektrobusse in dem Land und hat erst vor wenigen Tagen mit dem Verkauf seiner Elektroautos in Ungarn begonnen.

„Die Elektroautoindustrie wird die traditionelle Automobilindustrie ablösen, ob man will oder nicht, das ist eine Tatsache, daran lässt sich nichts ändern. Hier stellt sich nur die Frage: Will Ungarn die Führung übernehmen oder zurückfallen?“, schreibt der Politiker in einem Facebook-Post. „Wir wollen an vorderster Front stehen, denn dadurch werden wir Ungarn und die ungarische Wirtschaft weiter stärken und immer mehr Arbeitsplätze für das ungarische Volk schaffen.“

Update 09.02.2024: Die ungarische Regierung hat das Förderprogramm für Gewerbe zur Beschaffung elektrischer Pkw, Lieferwagen und Kleinbusse gestartet. Je nach Batteriekapazität gibt es pro Fahrzeug Beträge zwischen 2,8 Millionen und 4 Millionen Forint (ca. 7.200 bis 10.300 Euro). Gedeckelt ist der Zuschuss bei 64 Millionen Forint (rund 165.000 Euro) pro Unternehmen. Und: Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten können nur ein Fahrzeug gefördert bekommen, Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten bis zu fünf, Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten bis zu 10 und größere Unternehmen bis zu 16 Fahrzeuge.

ungarnheute.hu, hungarytoday.hu, kormany.hu (auf Ungarisch, beide Update)

0 Kommentare

zu „Ungarn legt eMobility-Förderpaket auf“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert