BMW erhält erste Feststoffzellen von Solid Power

Der US-Feststoffbatterie-Spezialist Solid Power hat erste Zellen an BMW geliefert. Die Münchner wollen noch vor 2025 ein erstes Demonstrationsfahrzeug auf Basis der Solid-Power-Technologie auf die Räder stellen.

Bild: Solid Power

Solid Power teilt mit, erste A-Muster der Feststoffzellen produziert und an BMW übergeben zu haben. Die Angabe stammt aus dem aktuellen Q3-Geschäftsbericht des Unternehmens. Mit der Auslieferung starte nun der formelle Automotive-Qualifizierungsprozess, heißt es darin weiter. Und: Diese Zellen sollen auch in BMWs Demonstrationsprogramm zum Einsatz kommen.

„Es ist ein Beweis für die starke Leistung unseres Teams, dass wir vor etwas mehr als einer Woche unsere ersten A-Muster-EV-Zellen für BMW produziert und ausgeliefert haben, was einen wichtigen Meilenstein für Solid Power darstellt“, bekräftigt John Van Scoter, President und CEO von Solid Power. „Wir freuen uns sehr über diese Lieferungen, den Beginn des formalen Qualifizierungsprozesses für die Automobilindustrie und die Fortsetzung unseres Weges zur Kommerzialisierung.“

BMW plant wie berichtet noch vor Mitte des aktuellen Jahrzehnts ein erstes Demonstrationsfahrzeug mit der Technologie von Solid Power und wird in seinem Cell Manufacturing Competence Centre in Parsdorf bei München eine Prototypenlinie für Feststoff-Batteriezellen auf der Grundlage der Solid-Power-Designs errichten. Ermöglicht wird dies durch eine von BMW in Anspruch genommene Forschungs- und Entwicklungslizenz des US-Unternehmens.

Solid Power entstand 2011 als Spin-off der University of Colorado. Heute gehört die Firma zu den weltweit vielversprechendsten Entwicklern von Feststoffbatteriezellen. Im Sommer gab das US-Unternehmen bekannt, die Installation seiner Pilotproduktionslinie abgeschlossen zu haben und noch vor Jahresende erste Zellen für Qualifizierungstests an seine Investoren und Kunden liefern zu wollen. Neben BMW gehört Ford zu den prominentesten Unterstützern.

Auf der Pilotanlage sollen automatisiert All-Solid-State-Batteriezellen mit dem firmeneigenen Festelektrolytmaterial auf Sulfidbasis gefertigt werden. Bei Vollauslastung wird die Pilotlinie voraussichtlich in der Lage sein, etwa 15.000 Zellen pro Jahr zu produzieren. Die Serienproduktion soll früheren Angaben zufolge 2026 anlaufen.

Das Unternehmen hatte im Mai 2021 Details zu seiner Festkörperakku-Plattform genannt. Dabei kommen herkömmliche NMC-Kathoden zum Einsatz, deren Produktion muss also nicht umgestellt werden. In Kombination mit einer Silizium-Anode und einem festen Elektrolyten will Solid Power eine Zelle bauen können, die auf eine gravimetrische Energiedichte von 390 Wh/kg kommen soll. Wird statt der Silizium-Anode eine Lithium-Metall-Anode verbaut, kommt die Zelle (weiterhin mit NCM-811-Kathode) auf eine Energiedichte von 440 Wh/kg.

ir.solidpowerbattery.com

1 Kommentar

zu „BMW erhält erste Feststoffzellen von Solid Power“
Gregor
09.11.2023 um 10:40
Die Akkus würden auch erstmal teurer sein. Der Separator ist keramisch und muss dem Stress und der Verwindung in einem Auto standhalten. Außerdem muss der Separator auf einer relativ großen Fläche komplett Bündig mit den K/A Materialien verbunden sein. Bei Flüssigkeiten ist das ja kein Problem, bei Feststoffen muss man hier technisch der Präszise fertigen und applizieren. Ich freue mich auf die Fortschritte, die hier gemacht werden.

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