Panasonic ordert Silizium-Anodenmaterial von Sila

Der kalifornische Batteriematerial-Spezialist und Mercedes-Benz-Partner Sila Nanotechnologies hat einen großen Batteriezellen-Hersteller als Abnehmer seines Silizium-dominiertes Anodenmaterial „Titan Silicon“ gewonnen: Panasonic liebäugelt mit der Batterie-Innovation.

Panasonic wird das Silizium-Material von Silas Werk in Moses Lake im US-Bundesstaat Washington beziehen, das wie berichtet 2025 die kommerzielle Produktion aufnehmen soll. Zur Abnahmemenge machen beide Unternehmen keine Angaben. Panasonic gibt in einer Konzernmitteilung aber an, durch die Verwendung des Materials von Sila in seinen Anoden zunehmend Graphit durch Silizium ersetzen zu wollen und sich davon für E-Autos mehr Leistung und Reichweite sowie kürzere Ladezeiten zu versprechen. Die Japaner beliefern bekanntlich unter anderem Tesla.

Panasonic attestiert Sila, dass dessen „Hochleistungs-Siliziummaterial herkömmliches Silizium übertrifft, indem es eine höhere Kapazität bietet und die Ausdehnung während des Ladevorgangs unterdrückt, was seit langem eine
Herausforderung für das Material darstellt“. Der Batteriehersteller gibt an, selbst seit Jahren an der Entwicklung von Technologien „zur Beherrschung von Siliziummaterialien“ zu arbeiten und „die ersten siliziumbasierten Elektroauto-Batterien der Branche erfolgreich in Serie gebracht zu haben“.

Konkret rechnet Panasonic damit, dass die Einbeziehung von Siliziummaterialien der nächsten Generation essenziell ist, um eine 25-prozentige Steigerung der Batterie-Energiedichte von derzeit 800 auf 1.000Wh/L bis 2031 zu erreichen. Den Deal mit Sila bezeichnet der Konzern dabei auch als Erfolg zum strategischen Aufbau einer Lieferkette innerhalb Nordamerikas. „Durch den Aufbau weiterer Partnerschaften in der Region plant Panasonic Energy, sein Silizium-Beschaffungsnetzwerk weiter auszubauen“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Sila ist aktuell mit dem Ausbau seiner Anlage in Moses Lake im US-Bundesstaat Washington beschäftigt. Dieser markiert dem Unternehmen zufolge den Countdown zur kommerziellen Produktion des Silizium-Materials, das das Unternehmen unter der Bezeichnung „Titan Silicon“ vermarktet. Die Ende November angestoßenen Aktivitäten in Moses Lake umfassen den Aufbau von Fertigungslinien und Qualitätssystemen für die Automobilindustrie. „Gleich zu Produktionsbeginn wird das Werk über ausreichende Kapazität verfügen, um mehrere Automobilkunden zu beliefern, einschließlich Mercedes-Benz“, teilte das Unternehmen jüngst mit.

Die „Titan Silicon“-Anode von Sila soll wie berichtet in der Lage sein, eine um 20 Prozent höhere Energiedichte zu bieten als heutige Graphitzellen. Das neuartige Material soll zudem die Ladezeit des Akkus verbessern. Der erste öffentlich publik gemachte Automobilkunde des Batteriematerial-Spezialisten ist Mercedes-Benz: Der Autobauer will die Siliziumanoden-Chemie des kalifornischen Unternehmens in der künftigen elektrischen G-Klasse zum Einsatz bringen.

„Zwei Dinge sind entscheidend, damit eine Innovation den schnelleren Umstieg auf Elektrofahrzeuge erheblich vorantreibt“, äußert Gene Berdichevsky, Mitbegründer und CEO von Sila. Erstens müsse die neue Technologie überzeugen, indem sie neue Maßstäbe setzt und Elektroautos für einen größeren Personenkreis attraktiver macht – „was uns mit der Einführung unserer Titan Silicon Anode gelungen ist“. Zweitens müsse die Technologie massiv ausgebaut werden, um nicht als Nischenprodukt zu enden. „Daher freuen wir uns, mit dem Baubeginn in Moses Lake den nächsten Schritt auf unserem unbeirrbaren Weg hin zur globalen Größe zu machen.“

Das Office of Manufacturing and Energy Supply Chains (MESC) des US-Energieministeriums hat Sila jüngst Fördermittel in Höhe von 100 Millionen US-Dollar zugesprochen, um den Ausbau in Moses Lake zu finanzieren. Ein Teil des Geldes soll auch in die mit Bildungseinrichtungen koordinierte Entwicklung lokaler Arbeitskräfte fließen. In den kommenden fünf Jahren kalkuliert Sila mit der Einstellung von 100 bis 500 Vollzeitbeschäftigten.

news.panasonic.com (PDF), silanano.com

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