Opel enthüllt überarbeiteten Combo Electric und Zafira Electric

Opel hat neue Versionen des Combo Electric und Zafira Electric präsentiert. Die Bestellbücher will Opel „demnächst“ öffnen. Auch wenn Stellantis von einer Neuauflage spricht, handelt es sich im Kern um überarbeitete Versionen der bestehenden Modelle. Beim Combo aber mit einer entscheidenden Änderung: LFP-Batterien.

Bild: Opel

Die beiden weiterentwickelten Opel-Vans sind Teil einer größeren Initiative, die der Stellantis-Konzern im Oktober präsentierte. Gleich zwölf überarbeitete Großraum-Pkw stellte Stellantis seinerzeit vor. Im Wesentlichen stehen dahinter drei Fahrzeuge, verteilt auf jeweils vier Marken. Darunter auch Opels Combo Electric und Zafira Electric. Ersterer bietet je nach Variante Platz für bis zu sieben, letzterer für bis zu neun Personen. Gegenüber ihren Vorgängern erhalten beide Modelle zudem mehr Reichweite und das Markengesicht Opel Vizor.

Das Opel-Duo nutzt bekanntlich wie alle Stellantis-Kastenwagen und -Pkw-Ableger die EMP2-Basis, die noch zu PSA-Zeiten entwickelt wurde. Der verbaute 100 kW starke E-Motor wird von Vitesco Technologies zugeliefert und in Stellantis‘ Hochdach-Kombis mit einer 50 kWh großen Batterie kombiniert. Bei den Kleinbussen sind neben 50 kWh optional auch 75 kWh erhältlich.

Dies für den Hinterkopf, während wir zum überarbeiteten Combo Electric kommen: Dieser schafft mit einer 50-kWh-Batterie nun eine WLTP-Reichweite von bis zu 330 Kilometern und damit rund 50 Kilometer mehr als der Vorgänger. Möglich machen dies laut Opel die „Weiterentwicklung des E-Antriebs und eine effiziente Wärmepumpe“. Näher ins Details geht der Hersteller an dieser Stelle nicht. Schon im Oktober wurde bekannt, dass die Stellantis-Fahrzeuge künftig serienmäßig eine Wärmepumpe erhalten, die den elektrischen Betrieb effizienter machen soll. Das Reichweiten-Plus kann aber nicht nur von der Wärmepumpe kommen.

Welche Stellschrauben beim Antrieb gedreht wurden, verriet einen Tag zuvor Citroën in Verbindung mit dem Schwestermodell ë-Berlingo. Demnach halten erstmals Akkus mit LFP-Chemie Einzug. Und die angegebenen 50 kWh Energiegehalt sind nicht (wie bisher) der Brutto-Wert, sondern der nutzbare Netto-Energiegehalt. Von dem „alten“ 50-kWh-Akku waren nur rund 45 kWh nutzbar, was beim Combo Electric für eine WLTP-Reichweite von rund 280 Kilometer gereicht hat.

Abgesehen von dieser großen Änderung gibt es viel Konstanz: Der Combo Electric leistet weiter 100 kW bei einem bekannten maximalen Drehmoment von 260 Nm. Ebenfalls unverändert: die Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h, drei Fahrmodi (Eco, Normal und Power), das dreistufige regenerative Bremssystem und ab Werk ein dreiphasiger 11 kW-Onboard-Charger.

Opel bezeichnet den Hochdach-Kombi als „ideales Familienfahrzeug“. Zur Auswahl stehen weiterhin zwei Fahrzeuglängen: 4,41 Meter mit bis zu fünf Sitzen oder 4,76 Meter Länge (Combo XL) mit einer optionalen dritten Reihen und bis zu sieben Sitzen. Als weitere Merkmale nennen die Rüsselsheimer je nach Sitzkonfiguration 775 (Combo) bis 4.000 Liter (Combo XL) Ladevolumen (bis unters Dach), 27 Verstaumöglichkeiten mit insgesamt bis zu 186 Litern Fassungsvermögen, ein separat aufklappbares Fenster in der Heckklappe und ein Panoramadach.

Auch eine Klasse über dem Combo Electric stellt Opel Verbesserungen in Aussicht: Der Zafira Electric wird weiter mit 50- oder 75-kWh-Akku angeboten. Mit der großen Batterie sind dabei künftig bis zu 350 Kilometer WLTP-Reichweite drin – gut 20 Kilometer mehr als zuvor. Zur Reichweite mit dem kleinen Akku macht Opel keine Angaben. Es bleibt dabei unklar, ob diese (im Vergleich zum Combo Electric geringere) Verbesserung allen voran der Wärmepumpe oder auch einer anderen Zellchemie zuzuordnen ist.

Angeboten wird der E-Kleinbus künftig nur noch in 4,98 Meter oder 5,33 Meter Länge mit Platz für maximal neun Personen. Die 4,60 Meter lange S-Variante wird beim Zafira Electric und seinen Schwestermodellen wie berichtet gestrichen. Das Ladevolumen soll bei 1.500 bis 4.900 Liter liegen. Da Opel das Modell unter anderem für das Shuttle-Geschäft attraktiv machen will, erleichtern auf beiden Fahrzeugseiten sensorgesteuerte, elektrische Schiebetüren den Ein- und Ausstieg zu den Reihen zwei und drei. Außerdem sei der E-Van mit 1,90 Meter Höhe und „voll Tiefgaragen-tauglich“.

Die weiteren Daten und Merkmale sind bekannt: Der Zafira Electric leistet 100 kW, kommt auf bis zu 260 Nm Drehmoment, eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h, drei Fahrmodi, drei Rekuperationsstufen und fährt in Deutschland serienmäßig mit einem 11 kW-Onboard-Charger vor.

Neu bei beiden Großraum-Pkw von Opel sind Voll-LED-Scheinwerfer (beim Combo auch Intelli-Lux Matrix Licht), bis zu 18 Assistenzsysteme und optional ein digitales 10-Zoll-Fahrerinfodisplay, das einem 10-Zoll-Farb-Touchscreen fürs Infotainment zur Seite gestellt wird.

Die Bestellbücher für die beiden neu aufgelegten Elektromodelle will Opel „in Kürze“ öffnen. Angaben zu den Preisen beider Fahrzeuge machen die Rüsselsheimer noch nicht.

stellantis.com

1 Kommentar

zu „Opel enthüllt überarbeiteten Combo Electric und Zafira Electric“
Gregor
13.12.2023 um 14:13
Also der XPeng G9 und der Zeekr001 werden mit 75kWh und 100kWh als Basis Akku kommen. Beide so bei 60k € Neupreis (ich würde nie einen Neuwagen kaufen). Ja, das sind "größere" Autos. Aber auch bei diesem Mini Akkus wird Stellantis ordentlich in die Tasche greifen, sobald man die Ausstattung mehr als Basis auswählt. Schon verdächtig, das sie die Preise nicht nennen wollen :D Soviel wird dann bei den "Opel" Modellen nicht mehr zu den XPeng und Zeekr Basismodellen fehlen.

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