Italien erwägt Elektroauto-Subventionen für einkommensschwache Familien

Italiens Regierung arbeitet an einem 930 Millionen Euro schweren Subventionspaket für den Kauf neuer Elektroautos. Unterstützt würden diejenigen, die ihren alten Verbrenner abgeben und gegen ein Elektrofahrzeug eintauschen.

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Einem Bericht von „Bloomberg“ zufolge sollen vor allem einkommensschwache Familien, die ein Euro-2-Modell fahren, unterstützt werden. Personen mit einem Jahreseinkommen von weniger als 30.000 Euro würden bis zu 13.750 Euro erhalten, wenn sie ihr altes Diesel- oder Benzinfahrzeug gegen ein Elektroauto eintauschen. Eine weitere Bedingung ist, dass das Fahrzeug mindestens 20 Jahre alt sein muss.

Ziel ist es, „die italienische Fahrzeugflotte, die eine der ältesten in Europa ist, mit mindestens 11 Millionen EURO 3-Autos oder Fahrzeugen niedrigerer Klasse zu ersetzen“, heißt es in einem Regierungsdokument, das der Nachrichtenagentur vorliegt. Zudem ist der Marktanteil von Elektrofahrzeugen in Italien geringer als in anderen großen europäischen Ländern. Laut einem Sprecher des Industrieministeriums soll der Plan am 1. Februar bei einem Treffen mit Vertretern der Automobilbranche vorgestellt werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Italien mit der Idee spielt, Anreize für die Elektromobilität zu schaffen. Im Oktober 2023 wurde berichtet, dass Rom ein ähnliches Subventionssystem wie in Frankreich einführen könnte, das am 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist. Es handelt sich dabei um ein Punktesystem, das auf verschiedenen Umweltkriterien basiert, darunter nicht nur die Eigenschaften des Fahrzeugmodells selbst, darunter das Gewicht, sondern auch die Herkunft und die Umweltauswirkungen der verwendeten Materialien (einschließlich der Batterie) sowie die Umweltleistung des Montagewerks und der Transportwege zum Verkaufsort. Die Regelung zielt indirekt darauf ab, die Einfuhr chinesischer Fahrzeuge einzuschränken.

Außerdem kündigte die italienische Regierung Anfang 2022 an, dass sie in den Jahren 2022, 2023 und 2024 jährlich 650 Millionen Euro als Anreize zur Förderung der Einführung von Elektrofahrzeugen und emissionsarmen Fahrzeugen bereitstellen werde.

Die italienische Automobilindustrie war bislang jedoch kein Vorzeigebeispiel für die Elektromobilität. So hatte sie sich beispielsweise deutlich gegen ein Verbot von ICE-Fahrzeugen in Europa ab 2035 ausgesprochen. Sie war auch eine der treibenden Kräfte hinter der Abschwächung der vorgeschlagenen Regeln für die neue Schadstoffnorm Euro 7 durch die EU.

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