Neue E-Taxi-Förderung in München gestartet

Zum Jahreswechsel ist in München die Neuauflage der E-Taxi-Förderung in Kraft getreten. Insgesamt vier Millionen Euro stellt die Stadt München in den Jahren 2024 und 2025 bereit, um 400 neue E-Taxis auf die Straßen zu bringen.

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Bild: Stefan Köller

Während die bisherige Förderung auf die Fahrleistung bezogen war (20 Cent je Besetztkilometer), wird nun bereits die Anschaffung eines E-Taxis unterstützt, und zwar mit bis zu 10.000 Euro pro Fahrzeug. So hatte es der Münchner Stadtrat wie berichtet Ende Juli beschlossen. Die Summe wird als Einmalbetrag nach der Inbetriebnahme ausgezahlt, dafür muss das Fahrzeug drei Jahre lang betrieben werden, zudem muss eine Laufleistung von mindestens 30.000 Besetzt-Kilometern pro Jahr nachgewiesen werden.

Die ersten 100 Elektrotaxis können zudem zusätzlich einen „Klimageschwindigkeitsbonus“ von zehn Prozent der Fördersumme (maximal 1.000 Euro) erhalten, wenn sie innerhalb von zwei Monaten nach der Antragstellung bestellt werden.

Mit der neuen Pauschal-Förderung nach Inbetriebnahme anstatt der bisherigen Auszahlung der E-Taxi-Förderung je Quartal soll es für die Münchner Taxibetreiber attraktiver werden, E-Fahrzeuge zu beschaffen. Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt unter Berufung auf Thomas Kroker, Vorstand der Taxigenossenschaft, dass derzeit nur 50 der 3.100 Münchner Taxis rein elektrisch unterwegs sind. Mit den bis zu 400 E-Taxis über das neue Förderprogramm würde der Anteil also spürbar steigen – bisher ist nur eines von 62 Münchner Taxis elektrisch.

Die Nachfrage nach der neuen Förderung ist offenbar höher als bei dem alten Programm: Laut dem Münchner Referat für Klima- und Umweltschutz hatten sich bereits vor dem Jahreswechsel Taxi-Betreiber mit 36 Anträgen für 85 Fahrzeuge auf die Warteliste setzen lassen.

Eine weitere Vorgabe des Programms ist, dass die geförderten E-Taxis „an den Seiten großflächig als solche gekennzeichnet sein“ müssen, wie die „Süddeutsche“ schreibt. Für die Folierung sollen den Taxi-Betreibern dank einer weiteren Unterstützung keine weiteren Kosten entstehen: Um die Beklebung will sich demnach der ADAC kümmern. „Damit Mobilität zukünftig umweltschonender wird, müssen wir alle Formen der Mobilität nachhaltiger gestalten. Elektro-Taxis können hier einen wichtigen Beitrag leisten und setzen ein Zeichen dafür, dass München in Sachen Mobilität fortschrittlich denkt“, sagt Alexander Kreipl, Leiter Verkehr, Technik und Umwelt des ADAC Südbayern. „Als Partner des neuen Förderprogramms ist es uns daher wichtig, dieses Zeichen durch entsprechende Seitenbeklebung der Taxis auch nach außen zu tragen.“

sueddeutsche.de, muenchen.de

1 Kommentar

zu „Neue E-Taxi-Förderung in München gestartet“
René Martin
22.01.2024 um 00:31
1. Wenn die Karosserieseiten beklebt werden müssen, frage ich mich, wo Raum für die wichtige Einnahmequelle Reklame bleibt. 2. Seit dem Auslaufen des Prius+ sind zahlreiche Taxifahrer bzw. -unternehmen wieder zu Verbrennern zurückgekehrt. Insbesondere bei den Selbstfahrern herrscht noch eine große Reserviertheit gegenüber E-Autos, nicht nur des Preises wegen. Auch sind mehr oder weniger intelligente Spitzen vonseiten der Kollegen vorprogrammiert. PS: Viele angestellte Fahrer würden auch die Toyotas sofort gegen E-Klassen eintauschen.

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