Lanxess und IBU-Tec feilen an besseren Eisenoxiden für LFP-Batterien

Die beiden deutschen Firmen Lanxess und IBU-Tec Advanced Materials entwickeln zusammen "innovative Eisenoxide" als Schlüsselmaterial für LFP-Batterien. Ziel ist es, diesen Batterietyp durch die neue Forschungskooperation leistungsfähiger zu machen.

Bild: Lanxess

Konkret wollen beide Unternehmen weiterentwickelte Eisenoxide zur Herstellung von verbessertem LFP-Kathodenmaterial schaffen. Lanxess mit Sitz in Köln gilt als Spezialchemie-Konzern, IBU-Tec Advanced Materials – in Weimar ansässig – ist in der Batteriematerial-Herstellung zuhause. Durch ihre Kooperation will das Duo die elektrochemischen Eigenschaften der LFP-Akkus verbessern, etwa die Energiedichte, die Ladegeschwindigkeit oder die Ladezyklenanzahl.

IBU-Tec Advanced Materials ist auf dem LFP-Kathodenmaterialmarkt eine feste Größe. Im Frühjahr 2023 und November 2022 gab das Unternehmen jeweils Aufträge zur Entwicklung und Produktion von LFP-Kathodenmaterial für Elektrofahrzeuge bekannt. Lanxess betreibt seinerseits in Krefeld-Uerdingen „die weltweit größte Anlage für den Schlüsselrohstoff Eisenoxid“, so der O-Ton in einer begleitenden Mitteilung von IBU-Tec. Lanxess verfüge über fast 100 Jahre Entwicklungserfahrung bei diesem Material und könne Eisenoxid-Partikel für LFP-Batterien in der erforderlichen Größe, Reinheit und Morphologie sowie in den benötigten Mengen bereitstellen, heißt es dort weiter.

Ihre Forschung betrachten beide Seiten als sehr relevant, da „immer mehr Automobilhersteller bei ihren E-Fahrzeugen – insbesondere bei den Volumenmodellen – verstärkt auf LFP-Batterien setzen“. Die Partner gehen davon aus, dass der LFP-Bedarf in Europa bis 2030 jährlich um 20 Prozent wachsen wird und betonen, dass der bisherige Bedarf fast ausschließlich von außereuropäischen Lieferanten gedeckt werde. Mit ihrer Entwicklung wollen beide Unternehmen explizit einen Beitrag leisten, um eine Wertschöpfungskette im europäischen LFP-Batteriemarkt aufzubauen und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck der Batterien zu senken.

„Mit Lanxess gewinnen wir einen der großen, global aufgestellten Chemiekonzerne als einen starken Partner im Batteriebereich“, äußert Jörg Leinenbach, CEO von IBU-Tec. „Mit der gemeinsamen Produktentwicklung bündeln wir unser Know-how und werden zusammen die Entwicklung des europäischen LFP-Batteriemarkts vorantreiben und eine unabhängige Wertschöpfungskette etablieren. Wir sehen die Kooperation als wichtigen Schritt auf dem Weg zur Markterschließung.“ Und: Über weitere Materialentwicklungen im Batteriebereich mit neuen Anwendungsmöglichkeiten werde IBU-Tec noch im Januar informieren.

Michael Ertl, Leiter des Geschäftsbereich Inorganic Pigments bei Lanxess, ergänzt: „Als derzeit einziger europäischer Hersteller von LFP-Kathodenmaterialien ist IBU-tec für uns der ideale Partner zur Entwicklung des neuen Materials, das eine Schlüsselkomponente für Batterien in E-Autos und stationäre Energiespeicher ist. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Aufbau einer europäischen Wertschöpfungskette im Bereich der Batteriematerialien.“ Lanxess will sich seinen Worten zufolge auch über andere Bereiche Zugang zum eMobility-Markt verschaffen, etwa über Rohstoffe für Elektrolyte, Batteriekühlflüssigkeiten, Flammschutzmittel für Kunststoffkomponenten in Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur sowie orange Farbstoffe zur Einfärbung von Hochspannungskomponenten.

lanxess.com

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