Frankreich kürzt Umweltprämie für E-Autos

Frankreich hat seinen EV-Bonus für einkommensstarke Haushalte um 20 Prozent gekürzt und weitere wichtige Änderungen am sogenannten „bonus écologique“ vorgenommen. Paris hatte zuvor bereits eine andere Subvention komplett gestrichen.

Bild: Citroën

Elektroauto-Förderprogramm „bonus écologique“. Per Dekret wurde der maximale Zuschuss für die einkommensstärkere Hälfte der Bevölkerung von 5.000 Euro auf 4.000 Euro gesenkt, während die maximale Förderung für die andere Hälfte bei 7.000 Euro bestehen bleibt. Außerdem wurde der Zuschuss für den Kauf von E-Fahrzeugen für Unternehmen gestrichen und für Nutzfahrzeuge um 1.000 Euro gekürzt.

„Wir ändern das Programm, um mehr Menschen zu helfen, aber mit weniger Geld“, sagte Umweltminister Christophe Bechu dem französischen Radiosender „France Info“. Frankreich hat insgesamt 1,5 Milliarden Dollar für seinen Umweltbonus eingeplant und will diesen Betrag auf keinen Fall überschreiten.

Frankreichs Umweltprämie ist an die CO2-Emissionen bei der Produktion von Fahrzeugen und Batterien gekoppelt. Dabei werden verschiedene Umweltkriterien bewertet, wie beispielsweise die Eigenschaften des Fahrzeugmodells selbst, das Gewicht, die Herkunft und die Umweltauswirkungen der verwendeten Materialien, die Ökobilanz des Montagewerks und die Transportwege zum Verkaufsort.

Für chinesische Hersteller ist es daher praktisch unmöglich, die Kriterien zu erfüllen. So findet sich auf der im Dezember veröffentlichten Liste der förderfähigen Fahrzeuge kein einziges in China hergestelltes Elektroauto. Allerdings sind rund zwei Drittel der in Frankreich verkauften Elektrofahrzeuge förderfähig, darunter viele Modelle der Stellantis-Gruppe, von Renault und deutschen Herstellern. Auch das Tesla Model Y aus deutscher Produktion ist förderfähig.

Das Dekret bestätigt auch die Aufhebung des Elektroauto-Leasingprogramms für Geringverdiener. Das Programm war wie der Umweltbonus zu Beginn des Jahres in Kraft getreten, war aber offenbar zu erfolgreich. Nach Angaben der französischen Regierung wurden seit Jahresbeginn rund 50.000 Leasingverträge zu den Sonderkonditionen für Geringverdiener genehmigt – mehr als das Doppelte dessen, was das Land für das gesamte Jahr veranschlagt hat.

Im Rahmen des Programms können Personen mit einem Jahreseinkommen („steuerliches Referenzeinkommen“) von weniger als 15.400 Euro seit Anfang 2024 ein Elektrofahrzeug für 100 bis 150 Euro pro Monat leasen. Die 100 Euro gab es für „Stadtfahrzeuge“ und die 150 Euro für „Familienfahrzeuge“. Eine weitere Voraussetzung war, dass die Person mindestens 8.000 Kilometer pro Jahr beruflich unterwegs oder der Arbeitsplatz mehr als 15 Kilometer entfernt ist.

bnnbloomberg.ca, reuters.com, legifrance.gouv.fr (Dekret; auf Französisch)

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