Ford Explorer startet bei 42.500 Euro

Ford bringt seinen elektrischen Explorer in Europa auf den Markt. Die günstigste Basisvariante für 42.500 Euro ist aber erst gegen Jahresende verfügbar. Die zum Start verfügbaren Versionen mit größerer Batterie sind einige Tausender teurer.

Bild: Ford

In seiner Pressemitteilung weist Ford für den Explorer in Deutschland einen Einstiegspreis von 42.500 Euro aus, doch diese Variante mit Standard Range-Batterie wird voraussichtlich erst ab Ende 2024 bestellbar sein. Zum Verkaufsstart ist der Explorer nur mit Extended-Range-Batterie verfügbar und steht regulär ab 49.500 Euro im deutschen Konfigurator. Zum Marktstart gibt es eine „unverbindliche Aktionspreisempfehlung“ mit 990 Euro Nachlass auf diesen Preis.

Die Extended-Range-Batterie gibt es mit zwei Antriebs-Optionen: Der Hecktriebler leistet 210 kW, die Allradvariante mit zusätzlichem Elektromotor an der Vorderachse kommt auf 250 kW Systemleistung. Zur Premiere des Modells im März 2023 hatte Ford noch keine technischen Daten zum Antrieb des Explorer genannt. Die jetzt veröffentlichten Leistungswerte legen nahe, dass Ford für sein MEB-Modell die neueste Antriebsgeneration von VW beziehen wird, also die APP550 an der Hinterachse. Dabei handelt es sich um eine stärkere und effizientere Permanentmagnet-Synchronmaschine (PSM), die im Vergleich zu der bisher eingesetzten APP310 210 statt 150 kW Leistung bietet – bei geringerem Verbrauch.

Überraschend ist, dass Ford je nach Antrieb leicht unterschiedliche „Extended Range“-Batterien im Explorer verbaut. Im Hecktriebler wird der bekannte VW-Akku mit 77 kWh nutzbarem Energiegehalt verbaut, der mit maximal 135 kW in 28 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden kann. Im Allradler hingegen kommt die neueste VW-Version mit 79 kWh zum Einsatz, die mit 185 kW geladen werden kann – der Standard-Hub von zehn auf 80 Prozent soll hier 26 Minuten dauern.

VW hatte bereits zuvor in seinen 77-kWh-Packs Zellen unterschiedlicher Lieferanten verbaut. Diese kamen zwar auf den gleichen Energiegehalt, allerdings unterschied sich das Ladeverhalten. VW selbst setzt den neuen 79-kWh-Akku (mit 84 statt 82 kWh brutto) im ID.3 GTX auch in einem Hecktriebler ein, bei Ford ist das anders.

Unabhängig von Batterie und Antriebsart ist der Explorer ab Werk mit einem 11-kW-Onboard-Charger ausgestattet. Zudem wird der Explorer von Ford erst bei 180 km/h Höchstgeschwindigkeit abgeregelt, bei VW ist das meist schon bei 160 km/h der Fall. Alle weiteren Daten können Sie der Tabelle entnehmen:

Explorer RWDExplorer AWD
AntriebRWDAWD
Leistung210 kW250 kW
Drehmoment545 Nm134+545 Nm
Beschleunigung6,4 s5,3 s
Höchstgeschwindigkeit180 km/h180 km/h
WLTPReichweite602 km566 km
Batteriekapazität77 kWh79 kWh
Ladeleistung DC135 kW185 kW
Ladezeit DC 10-80%28 min26 min
Preis49.500 Euro53.420Euro

Zu dem später folgenden Standard-Range-Modell gibt Ford an, dass diese Batterie ebenfalls eine NMC-Chemie nutzt und mit einem Motor angeboten wird. Sollte Ford hier auch 1:1 die MEB-Technologie übernehmen, dürfte es sich um die 52-kWh-Batterie aus dem VW ID.4 handeln. Bestätigt ist das aber nicht.

Die Karosserie ist seit der Premiere bekannt: Der Explorer ist etwas kürzer als ein VW-Pendant, bietet aber einen 450 Liter großen Kofferraum. Rechnet man die 17 Liter große „MegaConsole“ im Innenraum sowie weitere Ablagen hinzu, gibt Ford 470 Liter Stauraum an. Zudem gibt es eine umfangreiche Serienausstattung mit LED-Scheinwerfern, beheizbaren Sportsitzen vorne, einem Massagesitz für den Fahrer sowie zahlreiche Assistenzsysteme. Über der Basisausstattung gibt es noch die Premium-Version, die sich neben einem B&O-Soundsystem auch durch dynamische Matrix-LED-Scheinwerfer und 15 Assistenzsysteme auszeichnet.

Die Aufpreisliste ist entsprechend kurz: Es gibt die Wahl zwischen sechs Lackierungen (maximal 1.100 Euro Aufpreis), optional sind Befestigungspunkte im Innenraum, 21-Zoll-Felgen, Ganzjahresreifen, ein Fahrerassistenzpaket, eine Wärmepumpe (für 1.050 Euro) und eine Anhängerkupplung verfügbar. Die Daten der Anhängerkupplung entsprechen den VW-Modellen, es können also maximal 1.200 Kilogramm gezogen werden.

Gebaut wird der Explorer bekanntlich in Köln, wo Ford das Werk mit einer Investition in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar zum „Cologne Electric Vehicle Center“ umgebaut hat. Die Lieferzeit gibt Ford im Konfigurator unabhängig vom Antrieb oder der Premium-Ausstattung derzeit mit 24 Wochen an.

ford.com (Mitteilung), ford.de (Konfigurator)

7 Kommentare

zu „Ford Explorer startet bei 42.500 Euro“
Robert
27.03.2024 um 12:49
viel zu teuer, das ist nicht mehr zeitgemäß da muss Ford aber einen deutlichen Rabatt (5000-10.000 Euro ) anbieten wenn sie damit größere Stückzahlen verkaufen wollen
Thomas Lukowsky
02.04.2024 um 16:54
Viel zu teuer für...DICH? Für wen genau???
R. D.
31.03.2024 um 18:33
"viel zu teuer..." ein typisches Argument wenn jemand nichts anderes Einfällt.
Martin
28.03.2024 um 11:46
Ein Tesla Model 3 mit ähnlichen Reichweitenwerten kostet auch >50K... Model Y ist auhc in der Gegend... Laut Webseite...
Alexander
27.03.2024 um 14:28
Interessant: 1. Trotz 40% höherer maximaler Ladeleistung lädt der AWD nur gut 2 Minuten schneller als der RWD. 2. Ford gibt für den RWD einen WLTP-Verbrauch von 13,9 kWh/100km an. Das wäre nahezu sensationell, allerdings fehlt mir der Glaube, dass das bei der Bauform stimmen kann.
Gregor
28.03.2024 um 07:33
könnte sein das man beim Laden ab 20% mehr Power für die ersten % hat. Lädt man also nicht bis 80% sondern nur 60% könnte man größere Vorteile haben.
Johann Herr Merz
28.03.2024 um 09:42
@ Robert Im Vergleich zu den VW-Modellen ein tolles Auto , auch vom Design her !!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert