BMW erweitert Fertigung von eMobility-Komponenten in Landshut

BMW hat eine Investition von 200 Millionen Euro in das Komponentenwerk Landshut angekündigt, um dort die Produktionskapazitäten auszubauen. Konkret soll dort die Fertigung für das Zentralgehäuse der elektrischen Antriebseinheit der Neuen Klasse erfolgen.

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Bild: BMW

Für jene 200 Millionen Euro wird auf dem Gelände eine neue Produktionshalle errichtet, in der die Komponentenfertigung für die Neue Klasse angesiedelt wird. Diese wird sich über drei Ebenen erstrecken, auf denen zwei Fertigungslinien aufgebaut werden. Dort will BMW im sogenannten „Injector Casting“-Verfahren produzieren. „Das Injector Casting garantiert optimale mechanische Eigenschaften des Gussteils. Zudem ermöglicht es eine reduzierte Taktzeit und im Zuge dessen eine deutliche Reduktion des Energieverbrauchs sowie geringere CO2-Emissionen aufgrund einer geringeren Gießtemperatur. Das Verfahren zeichnet sich zudem durch einen verringerten Ressourcenverbrauch aus, indem weniger Kreislaufmaterial erforderlich wird“, erklärt der Hersteller hierzu.

Mit den zwei neuen Produktionslinien wird die jährliche Produktionskapazität für die Aluminium-Gehäuse der fünften und sechsten Generation um rund 30 Prozent steigen, so BMW. Sprich: Auch die fünfte Generation der BMW-E-Antriebe, die in aktuellen Baureihen wie dem iX3, i4, i5, i7 und iX eingesetzt wird, soll von dem Ausbau profitieren. Die kommende, sechste Generation ist für die Fahrzeuge der Neuen Klasse ab 2025 vorgesehen. Da die genannten, aktuellen Baureihen parallel weiter produziert werden, wird BMW auch gleichzeitig E-Autos mit der fünften und sechsten Antriebsgeneration anbieten – und hierfür Antriebsgehäuse aus Landshut benötigen.

Bei der sechsten Generation bleibt das Funktionsprinzip der BMW-Elektromotoren gleich: Die Münchner werden weiterhin fremderregte Synchronmaschinen einsetzen, bei denen sowohl der Stator als auch der Rotor vereinfacht gesagt aus Elektromagneten bestehen. Damit sollen die als EESM abgekürzten Motoren die Vorteile von permanenterregten Synchronmotoren (Effizienz, Leistungsdichte) mit jenen der Asynchronmotoren (keine Widerstände im Leerlauf, keine seltenen Erden) verbinden, ohne die Nachteile der PSM (Rohstoffbeschaffung von seltenen Erden wie Neodym in den Permanentmagneten) zu übernehmen. Die sechste Generation wurde aber im Detail weiterentwickelt.

Mit der aktuellen Investition von 200 Millionen Euro steigt das Gesamtinvestment von BMW in sein größtes Komponentenwerk auf rund eine Milliarde Euro – alleine seit 2020. Davon ist knapp die Hälfte, also rund 500 Millionen Euro, auf den Ausbau der eMobility-Fertigung entfallen.

„Als Standort erweitern wir kontinuierlich unsere Kompetenzen sowohl in der Fertigung unserer hochinnovativen Komponenten als auch in der Entwicklung neuer Technologien. Dieses Leistungsspektrum bietet uns die notwendige Flexibilität, die wir auch in Zukunft benötigen werden“, sagt Thomas Thym, Leiter des BMW Group Werks Landshut. „Mit der Produktion der Zentralgehäuse der sechsten Antriebs-Generation für die Neue Klasse vollzieht der niederbayerische Standort einen weiteren Schritt in der Transformation zur Elektromobilität.“

Die neue Produktionshalle für die E-Antriebsgehäuse wird aber auf dem bestehenden Gelände entstehen. Im Januar dieses Jahres erwarb BMW direkt angrenzend an das Werk Landshut ein etwa 30.000 Quadratmeter großes Grundstück, „das für weitere künftige Produktionsumfänge vorgesehen ist“ – aber nicht für die aktuelle Maßnahme. „Der strategische Kauf stellt einen bedeutenden Reaktionsbaustein für das Werk dar. Eine finale Belegung der Flächen wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden“, so BMW. 

Damit nimmt die BMW-interne Lieferkette für die künftigen Elektromodelle weiter Formen an. Auch die Produktion der E-Antriebe selbst wurde ausgebaut und für die sechste Antriebsgeneration erweitert. In Dingolfing werden die weiteren Komponenten in die aus Landshut angelieferten Gehäuse eingebaut. Und in dieser Woche haben die Münchner auch die Baugenehmigung für die Batterie-Montage im niederbayerischen Straßkirchen und Irlbach erhalten. Dort werden aus den zugelieferten Rundzellen die einbaufertigen Batteriepacks für die Neue Klasse gebaut, die dann in die bayerischen BMW-Fahrzeugwerke Dingolfing, München und Regensburg geliefert werden.

bmwgroup.com

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