EnBW eröffnet ersten „NextLevel Ladepark“ nahe Chemnitz

Nachdem die EnBW im September 2023 bei der IAA Mobility ihre Vision des „NextLevel Ladeparks“ präsentiert hatte, hat das Energieunternehmen jetzt in Lichtenau bei Chemnitz den ersten Lade-Standort nach diesem Konzept in Betrieb genommen.

enbw nevtlevel ladepark chemnitz 2024
Bild: EnBW; Fotograf: Endre Dulic

Der dort nun offiziell eröffnete NextLevel Ladepark berücksichtigt als erster seiner Art „Komponenten aus drei Nachhaltigkeitsdimensionen: Ökologie, Gesellschaft und Ökonomie“, wie es in der Mitteilung heißt. In allen Phasen vom Bau bis zum täglichen Betrieb soll die Nachhaltigkeit im Fokus gestanden haben.

Eine der auf den ersten Blick erkennbaren Maßnahmen: Das Dach, welches einen Teil der Ladepunkte überspannt, basiert nicht mehr auf einer Stahl-Konstruktion, sondern aus Holz-Elementen. Alleine das soll 57 Prozent CO2-Äquivalente im Vergleich zu Stahl einsparen. Das Dach selbst ist mit 144 PV-Modulen ausgestattet, die auf eine Leistung von 53 kWp kommen. Die Energie, die nicht vor Ort verbraucht wird, fließt direkt ins örtliche Verteilnetz. Eine weniger offensichtliche Maßnahme: Die Trafos am Standort sind effizienter und CO2-ärmer hergestellt und die Pflastersteine aus Recycling-Material – alleine die Steine sollen im Vergleich zu anderen EnBW-Ladeparks 24 Prozent CO2-Äquivalente einsparen.

Der Schnellladepark selbst besteht aus zwölf Alpitronic Hypercharger HYC400, es gibt also 24 Schnellladepunkte. Der Hypercharger HYC400 bietet (theoretisch) bis zu 400 kW Ladeleistung an einem Ladepunkt. Sind beide Ladepunkte belegt, kann die Leistung in 50-kW-Schritten aufgeteilt werden – also etwa 200:200 oder 250:150 kW. Bei steigender Nachfrage soll der Standort laut der EnBW „in kurzer Zeit“ auf 32 Ladepunkte (also vier weitere Ladesäulen) erweitert werden können.

Zudem soll es barrierearme Ladeplätze, Sitzgelegenheiten, automatische Toiletten sowie einen interaktiven Lernspielplatz für Kinder geben, um die Aufenthaltsqualität während des Ladestopps zu erhöhen. In einem automatisierten „Rewe ready Shop“, der rund um die Uhr geöffnet ist, gibt es ein Angebot bestehend aus diversen Kaffeegetränken sowie rund 200 Snacks und Getränken.

Da der „NextLevel Ladepark“ in Lichtenau bei Chemnitz der erste seiner Art ist, hatte die EnBW hohe Prominenz zu der Eröffnung geladen. An der Feierlichkeit nahmen Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung (MdL), EnBW-Vorständin Colette Rückert-Hennen sowie Nachhaltigkeitsunternehmer und Formel 1 Weltmeister Nico Rosberg und Katharina Klein, Leiterin Nachhaltigkeit bei der EnBW, teil.

„Der Maßstab unseres unternehmerischen Handelns sind die Bedürfnisse unserer Kund*innen. Das gilt auch beim Ausbau unseres bundesweiten Schnellladenetzes“, erklärte EnBW-Vorständin Colette Rückert-Hennen. „Einer der wichtigsten Kaufgründe für ein E-Auto ist der Umweltgedanke, wie die Ergebnisse unseres regelmäßigen Austauschs mit verschiedenen Kundengruppen sowie verschiedene Umfragen und Studien zeigen. Dieses Bedürfnis haben wir nun beim Bau und Betrieb unseres NextLevel Ladeparks umgesetzt.“

Staatssekretärin Kluckert ergänzte: „Ladeinfrastruktur ist die Schnittstelle zwischen Mobilitäts- und Energiesektor. Deswegen spielen Energieunternehmen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur eine tragende und gestaltende Rolle. Die EnBW beweist das hier und heute mit dem neuen Ladepark eindrücklich.“

enbw.com

8 Kommentare

zu „EnBW eröffnet ersten „NextLevel Ladepark“ nahe Chemnitz“
Daniel
30.04.2024 um 18:04
Jetzt müssten sie nur noch attraktive Preise anbieten.
Andi
01.05.2024 um 15:04
„Einer der wichtigsten Kaufgründe für ein E-Auto ist der Umweltgedanke"... Ja, mehr bleibt auch nicht wenn man sich die Ladepreise für Schnellader ansieht. Da merkt man schnell dass hier viel Geld verdient wird. Bei meinem Tarif habe ich bis zu 89 Cent/kWh. Das bedeutet das der Benziner mit 12 Liter Verbrauch wieder gleich günstig ist. Pure Abzocke was hier betrieben wird. Die Konzerne interessiert es einen schei* was CO2 Neutral oder Klimafreundlich ist. PS: Ich selbst fähre ein E-Auto. Aber auf Langstrecke kommt der Diesel aus der Garage weil diese schön gezeigten Ladeparks zu teuer sind. Oder man ist Vielfahrer und schließt bei ENBW und Ionity die größten Abos ab. Dann geht's einigermaßen.
Musicman
02.05.2024 um 12:02
Warum lädst du dein Auto nicht einfach z.B. bei Tesla auf? Mit 41 ct/kWh sind wir da auf jeden Fall sehr günstig. Da müsste ein Diesel unter 5 l brauchen was in Realität selten passiert. Abgesehen davon kann man ja daheim für 21 ct/kWh die ersten 200-400 km starten. P.S.: Tesla ist ja nur eine Möglichkeit, Ionity mit Passport zu 49 ct gleich die Nächste. Wer also für mehr lädt ist ein klein wenig auch selbst dran schuld.
Bernhard Kern
02.05.2024 um 07:40
Schön, dass die Strom Monopolisten weiterhin vom Staat unterstützt werden um solche Projekte umsetzen zu können. Parallel dazu werden die Preise an den Ladesäulen ins unermessliche erhöht. Leider fehlt dieser Baustein im Artikel. Freie Marktwirtschaft geht anders. Dies ist ein weiteres Zeichen für die guten Verkehrs- und Wirtschaftsminister.
R
02.05.2024 um 08:23
Bitte erhöht die Preise weiter, damit mehr Geld reinkommt für solch guten Ladepunkte!Ob es dann eine Auslastung gibt, oder nicht, spielt keine Rolle.
Jürgen Baumann
03.05.2024 um 18:52
Kann man bestehende Ladeparks auch etwas nachrüsten? Beim Ladepark Hildesheim in die Albert Einstein Strasse ist man irgendwo "in the middle of nowhere". Gut - wir haben nur 15 Minuten braucht, um von 30% auf 80% zu laden. Aber da war einfach - nichts .... nächstes Mal koche ich mir selber beim Laden noch einen Tee.
Daniel
07.05.2024 um 17:34
300 Meter fußläufig bis zu einem großen McDonalds inkl. Café.
Michael
06.05.2024 um 10:13
Warum müssen parallel zu den Rastplätzen neue gebaut werden? Das ist extrem ineffizient.

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