Dodge verlangt für elektrisches Muscle Car ab 60.000 Dollar

Dodge hat seinen rein elektrischen Charger Daytona in den USA eingepreist: Das erste elektrische „Muscle Car“ kommt ab 59.595 US-Dollar in den Handel - in der Ausführung Charger Daytona R/T. Für die nochmals leistungsstärkere Variante Charger Daytona Scat Pack ruft Dodge mindestens 73.190 Dollar auf.

dodge charger daytona 2024 11 min
Bild: Stellantis

Dodge hatte seinen Charger Daytona im Frühjahr angekündigt – und zwar in zwei Ausführungen (Scat Pack und R/T) sowie in einer zwei- und einer viertürigen Version. Das Modell übernimmt zwar einen ikonischen Namen, hat mit dem gleichnamigen V8-Vorgänger aber wenig gemeinsam. Produziert wird der Charger Daytona im Werk Windsor in der kanadischen Provinz Ontario – ab Mitte 2024 zunächst der Zweitürer und ab der ersten Jahreshälfte 2025 auch der Viertürer.

Das neue Fahrzeug baut auf der Stellantis-Plattform STLA Large mit 400-Volt-Technik auf, bietet bis zu 500 kW Antriebsleistung (zwei Motoren mit je 250 kW) und soll in 3,3 Sekunden von 0 auf 60 mph beschleunigen. Die Viertelmeile soll das Fahrzeug in geschätzten 11,5 Sekunden absolvieren, so Stellantis. Die beiden Elektromotoren sind dabei auf die Achsen verteilt, also einer vorne und einer hinten. Der Allradantrieb sei bei allen neuen Charger-Modellen Standard, schreibt der Hersteller. Der elektrische Allrad hilft natürlich bei der Beschleunigung, da er eine bessere Traktion bietet. Muscle Cars haben bisher eher einen reinen Hinterradantrieb.

Der Akku mit NCA-Chemie verfügt über eine Bruttokapazität von 100,5 kWh. Die Spitzenentladeleistung liegt bei 550 kW – wichtig, um die maximale Beschleunigung zu erreichen. Es gibt auch einen speziellen Modus, der die Batterie für die bestmögliche Sprintzeit auf der Viertelmeile vorbereitet. Dabei sollen die prismatischen Zellen helfen, da diese Zellen strukturell stabiler sind und eine bessere Wärmeleistung bieten. Der Charger kann in 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden, was einer durchschnittlichen Ladeleistung von 133 kW entspricht. Die Reichweite beim Charger Daytona R/T wird mit 317 Meilen angegeben, bei Scat Pack sind es 260 Meilen – also 510 bzw. 418 Kilometer.

Neben bekannten Fahrmodi wie Auto, Eco, Sport und Wet/Snow bietet der Charger auch einen Drag- und einen Track-Modus. Der Track-Modus sorgt für maximale Fahrzeugleistung auf glatten, trockenen Oberflächen, während der Drag-Modus, der für den Einsatz auf einem geschlossenen Dragstrip gedacht ist, für optimalen Dragstrip-Start und Geradeausbeschleunigung sorgt. Dazu kommen noch Funktionen wie ein Drift-Modus und auch ein Donut-Modus.

Die elektrischen Charger-Modelle mit dem Beinamen Daytona erhalten eine weitere Besonderheit: Das Elektroauto hat einen Auspuffsound. Tatsächlich hat Dodge viel Aufwand in dieses System investiert, das „Fratzonic Chambered Exhaust-System“ ist sogar zum Patent angemeldet. Dodge umschreibt das System so: Das System verwende „zwei passive Strahler, um ein einzigartiges Abgasprofil mit Hellcat-Soundintensität zu schaffen, das die Vorurteile eines typischen leisen BEV zerstört und stattdessen einen Sound liefert, der der Brotherhood of Muscle würdig ist“.

Während die zweitürigen Daytona-Varianten nun eingepreist sind und ab diesem Sommer vom Band laufen, werden die viertürigen E-Muscle-Cars im ersten Halbjahr 2025 folgen. Ebenfalls kommendes Jahr wird Dodge dann eine weitere Eigenschaft der STLA Large ausnutzen: Da es sich um eine Multi-Energy-Plattform handelt, sind auch Verbrennerantriebe möglich. Der Dodge Charger Sixpack als Benziner-Variante wird dann in zwei Leistungsstufen von einem drei Liter großen Sechszylinder angetrieben.

Zu den elektrischen Varianten präzisiert Dodge noch, dass diese beim Leasing für die US-Steuergutschrift in Höhe von 7.500 Dollar qualifiziert sind. Grundsätzlich kommt auf den genannten Kaufpreis von 59.595 bzw. 73.190 US-Dollar netto stets noch eine Überführungsgebühr von 1.995 Dollar. Außerdem nennt Dodge zubuchbare Pakete, etwa ein „Plus-Paket“ mit u.a. Ledersitzen und Head-up-Display für 4.995 Dollar Aufpreis oder ein „Sonne-und-Sound-Paket“ mit Vollglasdach und Alpine-Pro-Audiosystem für 1.095 Dollar extra.

„Die Zukunft der Marke Dodge beginnt mit einer zweitürigen Modellreihe des Dodge Charger Daytona im Jahr 2024, die aussieht, fährt, klingt und sich anfühlt wie ein Dodge, die legendären Modelle, die sie ersetzen, übertrifft und die Erfahrung bietet, die die Dodge Brotherhood of Muscle erwartet“, sagte Matt McAlear, Chief Executive Officer der Marke Dodge – Stellantis. „Und wir stehen erst am Anfang. Die viertürigen Charger Daytona-Modelle sowie der 550 PS starke Dodge Charger SIXPACK H.O. und der 420 PS starke Dodge Charger SIXPACK S.O., der vom 3.0L Twin Turbo Hurricane-Motor angetrieben wird, kommen bald. Die nächste Generation der Dodge Muscle Cars ist da, und es sind die besten Muscle Cars, die je gebaut wurden.“

media.stellantisnorthamerica.com

7 Kommentare

zu „Dodge verlangt für elektrisches Muscle Car ab 60.000 Dollar“
Markus
08.08.2024 um 14:08
400V bei so einem Auto... Oh mei Stellantis...
Jörg
10.08.2024 um 15:23
Model S Plaid zieht bei 400V rund 2000A aus der Batterie, funktioniert ja trotzdem....
Kalle
09.08.2024 um 07:15
"...es sind die besten muscle cars, die je gabaut wurden...." wohl kaum...niemals!
Klaus Rowecki
09.08.2024 um 10:10
Bin doch sehr enttäuscht, dass Dodge hier keinen Benzingeruchs- und Qualmgenerator in der Elektrovariante einbaut… Schlimm. Prost, Nachhaltigkeit!
Micha S.
09.08.2024 um 19:48
Ich habe Challenger srt und Dodge Ram....für mich war es das dann mit Dodge
Bernhard
17.08.2024 um 07:08
Sehe ich genau so, ich werde meinen RAM und Charger AWD gut pflegen und werde dann mal bei GM schauen. Im Artikel wird übrigens behauptet dass Muscle Cars nur Heckantrieb was Quatsch ist. Mein Charger hat Allrad, eben AWD!
Talis
22.08.2024 um 09:48
"Im Artikel wird übrigens behauptet dass Muscle Cars nur Heckantrieb was Quatsch ist." Nein, das wird überhaupt nicht behauptet. Da steht eindeutig "eher", nicht "nur". Lesen hilft.

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