Stuttgarter SSB bekommen 24,3 Millionen Euro für Ladeinfrastruktur
Die Landeshauptstadt Stuttgart hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2027 auf allen Innenstadt-Buslinien emissionsfreie Busse eingesetzt werden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen 80 Dieselbusse durch neue Elektrobusse ersetzt werden. Doch auch wenn es zur Anschaffung dieser neuen E-Busse aktuell keine Neuigkeiten zu vermelden gibt, so freuen die SSB sich nun darüber, dass es bald mit der Errichtung der zugehörigen Ladeinfrastruktur für die künftigen Elektrobusse losgehen kann.
Denn das Land Baden-Württemberg hat nun eine Fördersumme von rund 24,3 Millionen Euro nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) im Bereich Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) zugesagt. Der Betrag gliedert sich auf in 13 Millionen Euro für den Betriebshof Stuttgart-Möhringen sowie 11,3 Millionen Euro für den Betriebshof in Gaisburg. Das Land beteiligt sich dadurch mit rund 85 Prozent der Kosten am Aufwand für die ortsfesten Investitionen.
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper sagt zur Förderung: „Landeshauptstadt und Land gehen in Sachen Emissionsfreiheit Hand in Hand. Mit starker Unterstützung des Landes können wir bei den SSB-Bussen einen Siebenmeilenschritt in Richtung sauberer und klimafreundlicher Mobilität machen.“ SSB-Vorstand Thomas Moser ergänzt: „Für die SSB ist die Umstellung auf lokal emissionsfreie Busse der größte Transformationsprozess in fast hundert Jahren Linienbusverkehr in Stuttgart.“
Insgesamt sollen mit der jetzt bezuschussten Baumaßnahme 65 Ladepunkte installiert werden, davon 37 in Gaisburg und 28 in Möhringen. Somit können künftig an beiden Standorten zusammengezählt in einer Nacht 65 Elektrobusse aufgeladen werden, außerdem lassen sich tagsüber weitere E-Busse nachladen. Auch eine weitere Ausbaustufe für mehr Ladepunkte wäre perspektivisch in beiden Depots möglich.
Dabei ist das Vorhaben überaus komplex: So muss an beiden Standorten die Stromversorgung aus dem Netz des öffentlichen Energieversorgers erweitert werden. Dazu müssen etwa die 4-MW-Stromversorgung verstärkt, mit Transformatoren und Schaltanlagen (Mitten- und Niederspannung) ausgerüstet und ein neuer Anschluss an die 10-kV-Ringleitung des Stromversorgers an beiden Standorten errichtet werden. Die Integration von Photovoltaikanlagen ist für beide Standorte bereits vorgesehen. Zudem müssen auf beiden Geländen Transformatoren gebaut werden, außerdem müssen Kabelführungen und Kabelschächte hergestellt werden.
Für das Ziel einer emissionsfreien Innenstadt ist zusätzlich zur Ladeinfrastruktur in den Depots auch noch der Bau von Zwischenladeanlagen entlang einzelner Innenstadtlinien notwendig, um künftig einen zuverlässigen Betrieb zu garantieren, heißt es ergänzend von den SSB. Die Realisierung gestalte sich jedoch sehr komplex, da es vielseitige Anforderungen etwa an die Stromversorgung, den Platzbedarf und die Stadtplanung zu berücksichtigen gelte.
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