Hyundai plant wohl EV3-Ableger namens Ioniq 3
Über den Ioniq 3 hat das britische Magazin „Auto Express“ berichtet. Demnach plant Hyundai mehrere„eurozentrische Kleinwagen“ für seine Ioniq-Reihe, die unterhalb des Ioniq 5 angesiedelt sein sollen. Das Magazin stützt sich dabei auf Aussagen von Simon Loasby, dem Leiter des globalen Designzentrums von Hyundai. Auf konkrete Nachfrage, ob Hyundai erwäge, mehr lokalisierte Modelle für die spezifischen Marktbedürfnisse herzustellen, antwortete Loasby: „Wenn ein Bedarf besteht, wenn ein Volumen vorhanden ist und wir eine Marke haben, die dieses Volumen bewältigen und etwas tun kann, warum dann nicht?“
Dass dieser Bedarf innerhalb der Hyundai Motor Group nach einem elektrischen B-Segment-Modell bereits gesehen wurde, beweist der Kia EV3 als Kompakt-Crossover auf Basis der E-GMP. Da mit dem Kia-Modell bereits eine technische Basis existiert (die günstigere 400-Volt-Version der bekannten E-Plattform), ist es für Hyundai natürlich ein Leichtes, ein eigenes Modell zu bringen. Bei seinem Rendering eines möglichen Ioniq 3 hat sich „Auto Express“ vom Design des großen E-SUV Ioniq 9 inspirieren lassen, das kürzlich in den USA auf der LA Auto Show vorgestellt wurde. Das schwarze Element an der Front, die durchgängige Lichtleiste, die Form der Scheinwerfer und das steile Heck ist klar an den Ioniq 9 angelehnt. Ob das Modell tatsächlich so aussehen wird, ist aber nicht bekannt. Bisher hat Hyundai jedem E-GMP-Modell einen ganz eigenen Look gegeben, das verbindende Design-Element sind nur die Pixel-Leuchten.
Bei der Antriebstechnik sind größere Änderungen zum EV3 unwahrscheinlich. Also dürfte es auch den Ioniq 3 mit bis zu 600 Kilometern Reichweite geben. Das wäre dann die Long-Range-Variante mit einem 81,4 kWh großen Akku. In der Standard-Range-Version sind 58,3 kWh im Unterboden verbaut – für noch etwa 430 Kilometer WLTP-Reichweite. Beide Varianten des EV3 werden von einem 150-kW-Motor an der Vorderachse angetrieben, ein Allrad-Modell mit zweiter E-Maschine an der Hinterachse ist aber angekündigt. Mit Preisen von 35.990 bzw. 41.390 Euro dürfte der EV3 auch die grobe Spanne für das Hyundai-Modell aufzeigen.
Loasbys weitere Aussagen zu einem weiteren E-GMP-Modell unterhalb des Ioniq 5 hören sich nicht gerade nach einem Dementi an. „Solange wir unseren Vorstand davon überzeugen können, dass es sich lohnt, ist bei Hyundai alles möglich“, so der Designer. „Und die Geschwindigkeit, mit der wir auf Dinge reagieren, ist der Wahnsinn.“ „Auto Express“ hält daher eine Vorstellung des Ioniq 3 im kommenden Jahr für möglich.
Das lässt natürlich Fragen um die Zukunft des Hyundai Kona Elektro aufkommen – schließlich hat die Marke bereits ein E-Crossover unterhalb des Ioniq 5 im Programm. Selbst beim Kona der zweiten Generation gelten seine DC-Ladeleistung und vor allem sein Preis als großer Kritikpunkt. Kia hat nach der Premiere des EV3 den zum Kona verwandten Niro EV schon vom Markt genommen, weil der EV3 bessere Technik zu deutlich niedrigeren Preisen ermöglicht. Es wäre naheliegend, wenn Hyundai zumindest die Batterie-elektrische Version vom Markt nehmen würde – bestätigt ist das (wie der Ioniq 3 an sich) natürlich noch nicht.
„Auto Express“ geht übrigens noch einen Schritt weiter und stellt die Premiere eines Hyundai Ioniq 2 für 2026 in Aussicht. Denn Anfang November wurde rund um das Rüsselsheimer Entwicklungszentrum ein stark getarnter Elektro-Kleinwagen abgelichtet, wobei es sich um einen Kia EV2 auf Basis der E-GMP handeln soll. Laut einem damaligen Artikel von „Auto Express“ soll der EV2 zu ähnlichen Preisen wie der Hyundai Inster angeboten werden – also ab rund 24.000 Euro. Ob es zutrifft, dass zwei Marken der Hyundai Motor Group ähnlich teure E-Kleinwagen auf unterschiedlichen Plattformen bringen werden, ist aber unklar – zumal der Inster bei einer ersten Ausfahrt in Südkorea mit seiner Technik überzeugen konnte.
autoexpress.co.uk (Loasby-Aussagen zum Ioniq 3), autoexpress.co.uk (Erlkönig Kia EV2)
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