BYDs viertes Auto-Transportschiff ist das bisher größte

BYD hat das weltweit größte Frachtschiff für Fahrzeuge zu Wasser gelassen. Der 219 Meter lange BYD Shenzhen kann bis zu 9.200 Autos aufnehmen und ist das inzwischen vierte Auto-Transportschiff von BYD. Das Unternehmen plant, bis Anfang 2026 insgesamt acht Frachtschiffe zu haben, um seine globale Expansion voranzutreiben.

Bei der BYD Shenzhen handelt es sich um das derzeit größte RoRo-Schiff der Welt, also ein Roll-on-Roll-off-Schiff. Mit 219 Metern Länge, 37,7 Metern Breite und einem Tiefgang von neun Metern ist die Shenzhen auch innerhalb der vier Schiffe umfassenden BYD-Flotte folglich die größte. Das erste Exemplar, die BYD Explorer No.1, ist mit 199,9 Metern etwas kürzer, aber minimal breiter – dieses Schiff hatte im Frühjahr 2024 auch in Deutschland schon fest gemacht.

Mit der Kapazität von bis zu 9.200 Fahrzeugen soll die Shenzhen, die nach der Heimat von BYD benannt ist, den bisher nach der Kapazität größten Auto-Transporter, die Höegh Aurora, um rund 100 Fahrzeuge übertreffen. BYD gibt zudem an, dass es der „umweltfreundlichste Autotransporter der Welt“ sei, vor allem dank der Dual-Fuel-Technologie, mit der sowohl mit Schiffsdiesel als auch LNG gefahren werden kann. Außerdem soll es auch BYD-eigene Batterien an Bord geben, hierzu sind aber kaum Details bekannt. Spekuliert wird, dass in Küstennähe das Schiff auch mit Strom aus den Batterien versorgt werden könnte, um Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß zu senken.

BYD ist dafür bekannt, alle Faktoren entlang der Lieferkette selbst kontrollieren zu wollen. So baut das Unternehmen nicht nur Autos, sondern auch die Batterien hierfür. Und um die zahlreichen Batteriefabriken in China mit Rohstoffen zu versorgen, betreibt BYD auch eine Lithium-Mine. Mit der eigenen Schiffsflotte will BYD den Export seiner Fahrzeuge selbst kontrollieren und sich nicht von fehlenden Frachtkapazitäten bremsen lassen. Gleich acht große Transportschiffe zu bestellen, gilt aber als riskanter Schritt – da sich das Export-Geschäft von BYD bisher nicht so entwickelt hat wie erwartet. Etwa zehn Prozent der im vergangenen Jahr 4,25 Millionen neuen BYDs wurden außerhalb Chinas verkauft.

carnewschina.com, auto-motor-und-sport.de

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4 Kommentare

zu „BYDs viertes Auto-Transportschiff ist das bisher größte“
Max
21.01.2025 um 08:34
Neue chinesische Fähren und Autotransporter müssen seit vielen Jahren technische Anforderungen der Volksbefreiungsarmee für Landungsoperationen erfüllen. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass eines Tages aus der großen Heckklappe hunderte schwimmfähige Panzer vor der Küste Taiwans ins Meer gleiten. Diese Info hätte ich mir in diesem Artikel gewünscht, weil sie auch eine Begründung über die Bestellung von gleich acht Schiffen sein kann.
WH
21.01.2025 um 14:38
8 bestellte Schiffe riskant, weil man bisher nur ~425000 Fahrzeuge pro Jahr exportiert? Eher nicht, denn: So ein Autotransporter ist hin und zurück nach Europa oder Südamerika wohl etwa 6-8 Wochen unterwegs inklusive Ladezeiten. Macht also maximal ca. 7,5 Touren im Jahr pro Schiff. Pro Tour 9000 Fahrzeuge, also werden pro Schiff und Jahr rechnerisch wohl ca. 67500 Fahrzeuge exportiert. Alleine für den Export in 2024 hätte es schon mehr als 6 Schiffe gebraucht, d.h. man musste Frachtkapazität teuer zukaufen weil man nur eines zu Jahresbeginn hatte. Es ist davon auszugehen dass wenn 2023 etwa 250000 Fahrzeuge exportiert wurden und 2024 schon 425000, der Export bei BYD auch in den kommenden Jahren weiter wachsen wird, vermutlich WEIL dann mehr eigene Schiffe für den Export zur Verfügung stehen und keine Mittelsmänner mehr für die Logistik bezahlt werden müssen. Mehr Profit oder billigere Autos.
Thomas Seefrau
21.01.2025 um 22:42
Ich frage mich ja wie sich das finanziell rechnen soll, solange in Europa oder USA (wobei dort wohl langfristig keine BYD verkauft werden dürfen) auch keine Fahrzeuge/ Landmaschinen oder ähnliches für den Rücktransport produziert werden. Somit wäre eine Passage für ein einzelnes Fahrzeug fast doppelt so teuer....
WH
22.01.2025 um 16:11
Die Freie Transport-Kapazität auf der Rückfahrt kann am Markt angeboten werden (wenn sich die längere Standzeit für Beladung rechnet). Autotransporter sind weltweit knapp, und z.B. deutsche Autobauer müssen ja auch Fahrzeuge nach Asien schaffen, der billigste Anbieter bekommt den Zuschlag, und wenn einer ein leeres Schiff sowieso dahin fährt unterbietet er alle andern um die Spritkosten zu decken. Ansonsten kann man ggf. auch Gebrauchtwagen aus Europa unterwegs in Afrika oder dem nahem Osten bei einem kurzen Zwischenstopp abliefern.

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