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„Volle Ladung voraus – wie gelingt E-Mobilität für alle?“ – Stefan Heimlich vom ACE Auto Club Europa

Darüber, wie die E-Mobilität für alle gelingen kann, sprach Stefan Heimlich bei unserer Online-Konferenz. Als Vorsitzender des Auto Club Europa (ACE) ist er sehr nah an den Autofahrerinnen und Autofahrern – also seinen Klubmitgliedern. Da ein Auto, egal ob neu oder gebraucht, für die meisten Haushalte eine wichtige und hohe Investition ist, fordert Heimlich vor allem eines: Planungssicherheit.

„Wir brauchen Sicherheit für die Verbraucherinnen und Verbraucher, dass sie damit rechnen können, welcher Pfad eingeschlagen wird“, so der Vorsitzende des zweitgrößten deutschen Autoklubs bei electrive LIVE. „Nichts ist schlimmer als Unsicherheit und das Gerede über Technologieoffenheit. Das war vor fünf oder sechs Jahren der Fall, inzwischen hat die Industrie aber die Entscheidung pro Batterieauto getroffen.“

In politischen Maßnahmen übertragen, ergeben sich laut Heimlich drei wichtige Punkte: Der Start des auf EU-Ebene beschlossenen Emissionshandelssystems ETS-II ab 2027 müsse beibehalten werden. Damit sollen Emissionen aus dem Verkehrs- und Gebäudebereich bepreist werden, womit fossile Energieträger spürbar teurer werden. Zudem dürften die strengeren CO2-Flottengrenzwerte nicht verändert werden (was mit Blick auf mögliche Millionen-Strafzahlungen der Hersteller ab 2025 bereits gefordert wurde) und die nächste Bundesregierung müsse ein Klimageld einführen. Das könne in Summe eine Verhaltensveränderung bei den Menschen erreichen, so Heimlich. Die Botschaft: Das E-Auto ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch fürs eigene Portemonnaie.

Doch damit das E-Auto den eigenen Geldbeutel überhaupt erst schonen kann, muss die Hürde des Anschaffungspreises aus dem Weg geräumt werden. Für Privatkunden schwebt dem ACE-Vorsitzenden eine „soziale Kaufprämie“ vor: nur für Einkommen bis 60.000 Euro und Fahrzeuge bis 35.000 Euro, das aber für Neu- und Gebrauchtwagen gleichermaßen. Bei gewerblichen Kunden sollen Sonderabschreibungen möglich sein, um auch dort den Umstieg auf E-Autos zu unterstützen. Wer dennoch weiter Verbrenner kauft, soll bei der Erstzulassung eine CO2-Abgabe leisten müssen. Außerdem setzt sich Heimlich für eine stufenweise Abschaffung des Dieselprivilegs bis zum Ende des Jahrzehnts und eine Reform der Dienstwagenbesteuerung ein – für Verbrenner und Plug-in-Hybride fordert er künftig zwei Prozent Versteuerung und nicht ein Prozent wie derzeit. An den 0,25 Prozent für E-Autos bis 70.000 Euro will er nicht rütteln.

1 Kommentar

zu „„Volle Ladung voraus – wie gelingt E-Mobilität für alle?“ – Stefan Heimlich vom ACE Auto Club Europa“
notting
02.02.2025 um 20:47
Also ich habe gerade das Problem, dass ich im Bereich bis 35kEUR nichts für meine recht schmale Garage finde, was eine ähnl. Reichweite, Kofferraumgröße und Anhängelast wie mein Verbrenner und keine total beschissen platzierte Ladebuchse (z. B. Renault Megane, Kia EV3 & Co.) hat. Gerade wegen der Prämie werden dann die Preise nicht so sehr fallen. Es kommen gerade bezahlbarere Plug-in-Hybride die für meine lange Pendelstrecke eine einigermaßen brauchbare elektr. Reichweite haben. D.h. ich würde das aktuelle PHEV-Dienstwagen-Privileg an eine elektr. Mindest-Reichweite und Ladeleistung koppeln, sodass auch öffentl. Laden mehr Sinn macht und deswegen mehr genutzt wird. Nicht überall kann man praktikabel laden. Bin auch oft bei Kunden in der Pampa, wo's nicht genug Ladeinfrastruktur gibt, aber man weit zwischen Hotel und Kunde pendeln muss.notting

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