Stellantis arbeitet an einem „Batterie-Auspuff“

Stellantis hat in den USA ein Patent eingereicht, das ein Auspuffsystem für Elektrofahrzeuge beschreibt. Was zunächst abstrus klingt, hat einen ernsten Hintergrund – und soll die Sicherheit erhöhen.

Bild: Unsplash

Der Sinn und Zweck des Patents: Wenn Batterien überhitzen bzw. thermisch durchgehen, können sie Gase freisetzen, die Wasserstoff sowie Kohlenwasserstoffe wie Methan, Ethan, Ethylen, Acetylen, Propan und Butan enthalten. Diese brennbaren Stoffe sammeln sich im Batteriegehäuse und können sich bei hohen Temperaturen entzünden.

Genau das will Stellantis mit dem Abgassystem für Elektroautos verhindern: Wenn die Gase aus dem Batteriepack gezielt abgeleitet werden, können sie sich auch nicht entzünden. Und falls der (Unfall-)Schaden so groß ist, dass sich die Batterie dennoch entzündet hat, soll das System dabei helfen, den weiteren Schaden durch die brennende Batterie zu reduzieren.

Würden die Gase aber nur mit einem simplen Überdruckventil abgelassen, könnten sie sich immer noch direkt am Fahrzeug entzünden. Daher schwebt Stellantis ein komplexeres Abgassystem vor, das die Gase chemisch umwandeln soll: „Im Abgassystem der Batterie durchlaufen die Gase eine Vielzahl von Behandlungszonen, in denen der Gasstrom chemisch behandelt wird, um den Anteil kritischer chemischer Bestandteile aus dem Strom zu eliminieren oder zumindest zu reduzieren“, zitiert etwa die „Auto, Motor und Sport“ aus der Patentanmeldung.

Panikmache will die „AMS“ aber vermeiden und verweist auf die Statistik, wonach es bei Batterie-elektrischen Fahrzeugen deutlich seltener zu Bränden kommt als bei Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor. „Der beschriebene Auspuff soll demnach nur die Sicherheit in einem statistisch extrem seltenen Fall zum Einsatz kommen, um die Sicherheit für die Insassen zu erhöhen“, heißt es in dem Artikel.

Das heißt aber auch: Mit einem Fake-Verbrenner-Sound hat dieses Abgassystem für Elektroautos nichts zu tun. Aber auch daran hat Stellantis bekanntlich schon gearbeitet: Der Batterie-elektrische Dodge Charger Daytona EV soll mit einem System den speziellen V8-Sound nachahmen.

auto-motor-und-sport.de, greencarreports.com

7 Kommentare

zu „Stellantis arbeitet an einem „Batterie-Auspuff““
Jens
12.02.2025 um 08:43
Wenn das denn noch mit einem standardisierten Löschwasseranschluss (wurde bereits von einigen Feuerwehren vorgeschlagen) kombiniert wird, würde das die nicht begründete Angst vor Akkubränden sicher weiter dämpfen. Wenn es dann doch mal zu einem Brand/Unfall kommt, kann sehr viel gezielter gelöscht oder der Schaden begrenzt werden.
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
12.02.2025 um 17:48
Ja, das ist eine sehr gute Idee , man müsste natürlich dann beide Richtungen dieses Ausdruckssystemfunktionell machen
Husemann
13.02.2025 um 11:30
Man sollte erst einmal Probleme beim Peugeot 3008 2021 im Griff bekommen. PS.vieleicht ist es ja nur bei meinem Peugeot so extrem ob wohl ich durch Zufall einen Herrn kennen gelernt habe der sich unseren Wagen anschaute meine Frage an ihn ob er in Kaufen wolle hat er gesagt er hat selbst einen Peugeot aber den 408 enttäuscht .
Michael
14.02.2025 um 08:26
Overengineering statt effizienter E-Fahrzeugentwicklung. Noch ein Auspüfffchen dranklemptnern und schon sind wir besser als Tesla und die Chinesen. So hat auch die Auspuffabteilung eine Nicht-Verbrenner-Zukunft. Schwachsinn.
Andreas V.
17.02.2025 um 01:06
Danke!
Thomas
15.02.2025 um 10:22
Da E-Autos selten brennen, ist der unmittelbar als persönlicher Vorteil empfundene Nutzen eines solchen Sicherheitssystems bei den meisten Menschen eher klein. Das wäre wahrscheinlich anders, wenn dadurch Kfz-Versicherungen billiger würden.
Andreas V.
17.02.2025 um 01:04
Hab ich was verpaßt? Ist schon der 1. April??

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