Dacia arbeitet an elektrischem Stadtauto für Europa

Die Renault-Marke Dacia hat mit der Entwicklung eines neuen elektrischen Stadtautos für Europa begonnen. Das Modell soll zu Preisen von unter 18.000 Euro angeboten werden – wohl auch dank enger Verwandtschaft zum Renault Twingo E-Tech.

Dacia concept kleinwagen
Bild: Dacia

Dacia will die Entwicklung des Elektro-Kleinwagens innerhalb von 16 Monaten abschließen, erklärt Renault-Konzernchef Luca de Meo gegenüber dem britischen Magazin „Autocar“. „Ich fordere jeden Konkurrenten auf der Welt heraus, das zu schaffen“, fügte er selbstbewusst hinzu.

Möglich wird die kurze Entwicklungszeit, weil der Dacia auf einem Renault-Modell aufbauen soll, genauer gesagt dem für rund 20.000 Euro angekündigten Elektro-Twingo. Der entsprechende Dacia-Ableger, zu dem noch nicht viele Details bekannt sind, soll laut de Meo nochmals 2.000 Euro günstiger sein – und somit bei Preisen von unter 18.000 Euro starten. Dacia-CEO Denis Le Vot hat inzwischen auch ein Teaserbild gepostet – darauf ist zu erkennen, dass der Dacia-Ableger passend zur Designsprache der Marke eine deutlich kantigere Optik erhalten wird. Beim Twingo hat Renault bekanntlich den Retro-Ansatz gewählt und designt das kommende Elektroauto wie den ersten Twingo aus den 1990er Jahren.

Damit wird der kommende Elektro-Kleinwagen der rumänischen Marke etwa 1.000 Euro teurer als das aktuelle E-Modell von Dacia, der Spring. Dieser wird ab 16.900 Euro angeboten. Allerdings dürfte das neue Modell die bessere Technik bieten: Der Spring leistet je nach Variante nur 33 oder 48 kW, die WLTP-Reichweite des 26,8 kWh großen Akkus beträgt 225 Kilometer. Zwar sind zum Twingo E-Tech Electric noch keine Daten bekannt, es werden aber rund 300 Kilometer Reichweite und vor allem eine bessere Ladeleistung erwartet: Der Spring kann mit maximal 30 kW an DC-Säulen laden.

„Wir bereiten uns darauf vor, in Sachen Erschwinglichkeit von Elektrofahrzeugen noch einen Schritt weiterzugehen“, sagt  de Meo zu dem kommenden Elektro-Dacia und bestätigt, dass das Modell zusammen mit dem Twingo in Europa gebaut werden soll. Damit wollen die Franzosen die zusätzlichen Importzölle auf Elektroautos aus chinesischer Produktion umgehen, die inzwischen für den in China gebauten Spring erhoben werden – und im preissensiblen Kleinwagen-Segment die Rentabilität des Modells beeinflussen dürften.

Fest steht bisher nur, dass der Twingo und Dacia eine Variante der sogenannten AmpR Small nutzen werden – also jener Plattform, auf der auch der Renault 5 und Renault 4 basieren. Die angepeilten Fahrzeugpreise für die Kleinwagen sollen laut de Meo vor allem dank enormer Kostensenkungen im Renault-Konzern möglich werden.

Der neue Dacia-Stromer werde eng mit dem kommenden elektrischen Renault Twingo verwandt sein und soll unter 18.000 Euro starten. Im Gegensatz zum Dacia Spring, der aus China importiert wird, wird das neue Modell laut de Meo in Europa gebaut – auch um die Zölle zu umgehen. „Autocar“ zitiert den Renault-CEO, dass die Herstellung des Twingo 40 Prozent weniger kosten werde als die des Renault 5. Das soll unter anderem daran liegen, dass der Twingo rund 30 Prozent weniger Bauteile benötige – das gesamte Auto bestehe aus lediglich 750 Einzelteilen. 

Auch zur geplanten Markteinführung machte de Meo in dem Gespräch eine Angabe: Der Dacia soll etwa Mitte 2026 erhältlich sein. Beim Twingo hatte Renault zuletzt nur allgemein vom Jahr 2026 gesprochen – nachdem der ursprünglich anvisierte Termin in diesem Jahr wohl nicht zu halten war.

autocar.co.uk

9 Kommentare

zu „Dacia arbeitet an elektrischem Stadtauto für Europa“
Dacia - ein echter Volkswagen
20.02.2025 um 13:28
Der neue elektrische Dacia wird ein echter Volkswagen; nicht so ein auf Krampf günstig gebauter 'ID.WHATSOEVER1'. Renault hat begriffen, wie man günstige Elektroautos baut: mit Disruption! Lediglich 750 Einzelteile beim Twingo sind eine Ansage. ... Frage an VW: Aus wievielen Einzelteilen wird euer 'ID.WHATSOEVER1' bestehen?
Tomasi Tupou
21.02.2025 um 11:57
Sie quatschen hier über ungelegte Eier, von denen die Henne noch nichtmal geboren ist. Haben sie genauere Informationen zu ID 1 / 2 als der Rest der Menschheit? Wieviel Liter Kofferraum sollen die haben? Was ist daran soviel besser als beim T03? Ich habe ihn Probe gefahren. Ist völlig ausreichend. VW Golf 1 Format, 95PS, die Höchstgeschwindigkeit ist auch völlig ausreichend. Ein Golf 1 hatte auch keine geteilt umklappbare Rücksitzbank und eine Heckscheibenwischer gab es auch nicht serienmäßig. Seinerzeit gab es auch keinen Außenspiegel auf der Beifahrerseite. Und der e-C3 kostet mehr, und bietet noch weniger als der T03.In den meisten Autos sitzt ohnehin nur 1 Person. Wenn man dann mal etwas mehr Kofferraum braucht klappt man die Sitzbanklehne um und gut ist. Ich brauch keine übermotorisierte Designschleuder, die erst am St. Nimmerleinstag erscheint. Der T03 ist absolut ausreichend!
Stefanie
22.02.2025 um 14:27
Wenn man sehr wenig Anforderungen an ein Auto hat, soll dass Ihrer Ansicht nach mit Anforderungen an dem eigenem Leben verbunden sein? Steile These! Welche Anforderungen haben dann Menschen an das eigene Leben, die sich bewusst gegen die Nutzung von Autos entscheiden? Zurück zum Thema: Vom Spring wurden in Europa seit 2021 mehr als 150.000 Einheiten verkauft (Quelle Dacia). Der Bedarf, und die Nachfrage nach kompromisslos günstigen (in Ihren Worten vielleicht ‘billigen’) Elektroautos ist definitiv vorhanden. Ob da ein Logo einer überteuerten deutschen Automarke drauf klebt oder chinesische Schriftzeichen, ist den allermeisten Menschen außerhalb des deutschen Sprachraums vollkommen egal. “Aber VW ist das eindeutig bessere Auto” ist ein deutsches Home Bias. Mag sein, dass es aus Ihrer Sicht und aus der Sicht des VW Konzerns es wünschenswert ist, dieses Bias aufrechtzuerhalten, um Gewinne zu generieren. Käufer:innen kompromisslos günstiger BEV haben jedoch die gleichen Anforderungen an das eigene Leben wie alle anderen Menschen auch.
KRainer
26.02.2025 um 08:55
Nun blas dich mal nicht so auf.. Es gibt viele Wahrheiten auf dieser Welt, sie können auch nebeneinander existieren, das ist das Gute daran.
Stefanie
23.02.2025 um 01:22
Kein Bock auf P*mmelfechten. Das ist Ihre Sicht der Dinge; nicht automatisch anderer potentieller Käufer:innen. "technische Daten" sind wie eine Lackfarbe = Geschmackssache. Akzeptieren Sie einfach, dass Menschen einen f*ck auf Marken geben und günstige Elektroautos wollen, ohne Wunsch nach Vollstattung. Der ID.1/2 wird außerhalb Deutschlands keine Rolle spielen. VW hat gepennt, Renault (auch Dacia) hat ein besseres Preis/Leistungsverhältnis auf dem europäischen Fahrzeugmarkt und Asien gibt weltweit den Ton an. Ciao.
CorGai
21.02.2025 um 07:17
Guten Morgen. Das stimmt wohl! Wie man liest, ist bei VW wohl der Betriebsrat weniger flexibel. We will see ...
Karsten
20.02.2025 um 14:46
Der neue Renault 5 e-tech ist sensationell. Und preislich attraktiv. Wenn Renault beim Twingo e-tech seiner revolutionären Linie treu bleibt - Chapeau! Davon ein (noch) günstigerer Ableger von Dacia - und die Trillinge dürfen in Rente gehen.
Battie
22.02.2025 um 19:34
Dacia hat bewiesen, dass es für den Preis sehr praktische und universell verwendbare Autos bauen kann, und das auch noch mit zunehmend attraktivem Design. Natürlich ist ein Dacia nicht ein Auto für jedermann/frau, aber für immer mehr Leute interessant. Dacia ist da insofern auf der Spur von Skoda. Dass eine chinesische Entwicklung wie der Spring nicht Wunder erfüllen kann, sollte man ihm nicht vorwerfen. Immerhin gebührt Dacia der Verdienst, damit ein vollwertiges E-Auto zum Minimal-Preis angeboten zu haben, in einem Preissegment, wo sich sonst nur Leichtfahrzeuge tummeln, die weit mehr Einschränkungen in punkto Sicherheit und Tempo erfordern.
Harald Gallinnis
24.02.2025 um 12:05
Aber zu welchem Preis? Die EV-Clinic hat in ihrem aktuellen Artikel zum Kostenvergleich aufgelistet was potentielen Dacia-Fahrern droht. Die Erstzteilpreise für einzelne Komponenten sind demnach bei Dacia so hoch, das Besitzern bei einzelnen Defekten ein wirtschaftlicher Totalschaden droht. Das scheinbar so billige Auto droht dann im Servicefall zur Servicefalle zu werden. Bin mal gespannt ob die langfristigen Erfahrungen der Dacia Spring-Käufer diese Einschätzung bestätigen.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Karsten Antwort abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert