MAN absolviert Testfahrt des eTGX vom Polarkreis nach München

Der MAN-Polarexpress genannte 32-Tonnen-Elektro-Lkw eTGX hat seine 3.400 Kilometer lange Reise von der Spitze Schwedens nach München abgeschlossen. Die Ingenieure untersuchten unter anderem den Energieverbrauch des Lkw und luden ausschließlich an öffentlichen Ladestationen.

Bild: MAN

Da der Elektro-Lkw teilweise bei eisiger Kälte und auf vereisten Straßen fahren musste, benötigte er Reifen mit mehr Grip, die den Rollwiderstand erhöhten. Dennoch verbrauchte das Fahrzeug durchschnittlich 117 kWh auf 100 Kilometer – ein Wert, mit dem der Hersteller zufrieden ist. Auf wärmeren Streckenabschnitten in Dänemark und Deutschland sank der Energieverbrauch sogar auf 105 kWh pro 100 km.

Insgesamt verbrauchte der eTGX auf der gesamten Strecke 4.500 kWh, so MAN. Und: „Durch Energierückgewinnung beim Bremsen und bei Bergabfahrten hat er 670 kWh selbst erzeugt, so dass netto nur 3.830 kWh durch Laden zugeführt werden mussten.“ Apropos laden: MAN betont, dass auf der Fahrt ausschließlich öffentliche Ladeinfrastruktur genutzt wurde, um ein Zeichen zu setzen.

„Das Ziel des MAN-Polarexpress war es zu zeigen, dass mit dem neuen MAN eTruck und der vorhandenen öffentlichen Ladeinfrastruktur eine vollelektrische Tour vom Polarkreis nach München schon heute möglich ist. Jetzt können wir sagen: Mission erfüllt!“, so Friedrich Baumann, Vorstand für Sales & Customer Solutions bei MAN Truck & Bus.  „Die Fahrzeugtechnologie steht bereit und dazu zahlreiche hilfreiche Lösungen, wie z.B. MAN Charge&Go, um unseren Kunden den Umstieg von Diesel- auf Elektro-Lkw zu erleichtern.“

Die Reichweite vor dem Aufladen variiert nach Angaben des Herstellers zwischen rund 400 und rund 500 Kilometern, was mehr als genug ist, um auch im Fernverkehr immer die nächste Ladestation zu erreichen. Zudem lägen die Energiekosten mit rund 56 Cent pro kWh über die gesamte Strecke fast auf dem Niveau eines vergleichbaren Dieselmodells, so MAN weiter. Und da die Preise an der Ladestation nur 40 oder 50 Cent pro kWh betragen und Elektro-Lkw auf dem Betriebshof aufgeladen werden könnten, sei das Fahren mit einem elektrischen eTGX sogar günstiger als mit der Dieselvariante. „Das Pendel schwingt also noch mehr zugunsten des Elektro-Lkw“, so das Unternehmen abschließend.

Dennoch gebe es in Europa noch viel zu tun, betont Baumann. „Um die flächendeckende Antriebsumstellung im Fernverkehr mit Millionen von Lkw zu realisieren, sind noch große Anstrengungen und Investitionen in den Ausbau der notwendigen leistungsfähigen Ladeinfrastruktur nötig“, sagt er. Eine Einschätzung, die auch von anderen in der Branche geteilt wird.

In München wurde der MAN-Polarexpress übrigens von FC-Bayern-Legende Giovane Élber und Mitglieder des FC-Bayern-Fanclubs München in Empfang genommen – und zwar am Busparkplatz der Allianz-Arena, wo beide Partner gerade einen großen Ladepark für E-Busse und E-Lkw errichten.

MAN ist nicht der erste Hersteller, der mit öffentlicher Ladeinfrastruktur an den Polarkreis fährt. Während der eTGX nur sechs Tage unterwegs war (vom 20. bis 26. März), war Daimler Truck im vergangenen Sommer mit zwei eActros 600 insgesamt 45 Tage in 22 Ländern unterwegs. Später folgte dann noch eine gesonderte Winter-Erprobung in Skandinavien.

mantruckandbus.com

0 Kommentare

zu „MAN absolviert Testfahrt des eTGX vom Polarkreis nach München“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert