De Lijn bestellt 290 E-Busse bei BYD, Iveco und VDL

Das belgische ÖPNV-Unternehmen De Lijn hat Aufträge für insgesamt 290 neue Elektrobusse an BYD, Iveco und VDL vergeben. Den größten Zuschlag hat mit 140 E-Bussen der Hersteller BYD erhalten. Mit zusätzlichen Fördermitteln der Regierung plant De Lijn, noch in diesem Jahr 500 weitere E-Busse zu bestellen.

Foto: De Lijn

Der jetzt an die drei Hersteller vergebene Auftrag hat einen Wert von 185 Millionen Euro und zahlt auf das Ziel von De Lijn ein, bis 2035 eine emissionsfreie Flotte zu erreichen. Die ersten Elektrobusse aus der nun bekanntgewordenen Bestellung sollen bis Ende 2026 ausgeliefert werden. Laut der Tageszeitung „De Tijd“ sind alleine 140 Solobusse à 12 Meter Länge bei BYD bestellt. Dabei dürfte es sich um einen weitere Order aus dem Ende 2023 vereinbarten Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 500 E-Busse zwischen De Lijn und BYD handeln. Iveco und VDL sollen zudem 100 bzw. 50 Elektro-Gelenkbusse beisteuern.

Die hohen Ambitionen des flämischen ÖPNV-Unternehmens spiegeln sich auch in einem im Februar publik gemachten Auftrag über „600 bis 900“ Elektrobus-Ladestationen im Wert von 24,2 Millionen Euro wider. Der an SPIE-Ekoenergetyka vergebene Auftrag ist Teil eines Rahmenvertrags vom November 2023 für bis zu 1.600 Depot-Ladepunkte über einen Zeitraum von acht Jahren. Schon seit 2022 beschafft De Lijn ausschließlich Elektrobusse. Kürzlich zog das Unternehmen zudem seine fünf wasserstoffbetriebenen Busse zurück und kündigte eine BEV-only-Strategie an.

Dazu braucht es nun beständig BEV-Nachschub: Allein im vergangenen Jahr gab das ÖPNV-Unternehmen bekannt, neben den bis zu 500 E-Bussen von BYD auch 100 elektrische Busse bei Irizar sowie 181 MAN-Elektrobusse bestellt zu haben. Im November 2024 folgte eine Bestellung über 32 Elektro-Gelenkbusse bei Iveco. Dabei handelte es sich um die nächste fixe Bestellung aus einem weiteren Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 500 Elektrobussen bis zum Jahr 2030.

sustainable-bus.com, tijd.be (Paywall)

5 Kommentare

zu „De Lijn bestellt 290 E-Busse bei BYD, Iveco und VDL“
Achim Oppermann
14.06.2025 um 11:23
Es gibt genügend E- Busse aus Europäischer Produktion. Da muss man keine Chinesischen kaufen. Und dann wird mit Staatlicher Förderung auch noch die Europäische Industrie beschädigt. Pfui.
Nnamreppo Micha
14.06.2025 um 14:58
Ihr Kommentar offenbart ein grundlegendes Missverständnis der geltenden Vergabeverfahren. Der Ablauf ist transparent und klar geregelt: Zunächst erfolgt eine öffentliche Ausschreibung, auf die sich interessierte Hersteller mit einem Angebot bewerben können. Den Zuschlag erhält schließlich nicht zwangsläufig das günstigste, sondern das wirtschaftlich vorteilhafteste Angebot, basierend auf einer Vielzahl objektiver Kriterien. Sollten Hersteller wie Mercedes-Benz, Volvo oder MAN entweder kein Angebot eingereicht oder im Vergleich zu BYD, Iveco oder VDL nicht überzeugen können, gehen sie Konsepuenz eben leer aus. So funktioniert ein faires, wettbewerbsorientiertes Vergabeverfahren; alles andere wäre intransparent und wettbewerbsverzerrend.
Stefan
16.06.2025 um 17:56
Es gibt in Europa eine Menge Leute, die sich ein wettbewerbsverzerrendes Vergabeverfahren wünschen. Nicht nur der Herkunft wegen. Gerade in Deutschland gibt es viele Vergabeverfahren, wo der der wirtschaftlich günstigste gewinnt, aber dann eine nicht optimale Qualität oder mäßige Zuverlässigkeit bietet. Aber auch manche europäische Hersteller/Anbieter haben weniger gute Qualität oder Zuverlässigkeit.
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
16.06.2025 um 15:22
Zunächst haben Sie natürlich Recht, aber wenn man möchte das europäisches Fördergeld in Europa bleibt, müsste man die Ausschreibung entsprechend formulieren. Wenn man will könnte man das, die Frage ist, ist das die Zukunft des Welthandels. Das mag ich nicht beantworten.
Hess
15.06.2025 um 22:50
Fördergelder für chinesische Bus-Hersteller ist unanständig in Zeiten von Sperrung der seltenen Erden für europäische Hersteller von Elektromotoren und Batterien !!

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