Volvo EX30 kommt jetzt auch aus Belgien

Volvo hat in seinem belgischen Werk Gent die Produktion seines kleinen E-SUV EX30 gestartet. Neben China läuft das Volumenmodell der Schweden damit auch in Europa vom Band – die Fahrzeuge aus Belgien sind vor allem für europäische Kunden gedacht.

Bild: Volvo

In Gent läuft der EX30 zusammen mit anderen Volvo-Modellen (unter anderem dem EX40 und EC40, aber auch Verbrennern und Hybriden) auf einer gemeinsamen Linie vom Band. Durch die Aufnahme der Produktion des kleinen E-SUV werden laut Volvo rund 350 neue Arbeitsplätze geschaffen, womit die Gesamtzahl der Beschäftigten in dem Werk auf fast 6.600 Menschen steigt. In Vorbereitung für die Produktion von Elektroautos (damals noch für den XC40 Recharge) hatte Volvo 2020 in Gent eine eigene Batteriemontage in Betrieb genommen.

Wenn die in Europa verkauften EX30 nun mit Hochfahren der Produktion zunehmend aus Belgien stammen, kann Volvo auch die im vergangenen Jahr eingeführten EU-Sonderzölle für den Import von E-Autos aus chinesischer Produktion umgehen. Seit seiner Premiere Ende 2023 kam der EX30 aus dem chinesischen Geely-Werk Zhangjiakou nach Europa – den Fahrbericht eines solchen Exemplars können Sie hier nachlesen. Die Entscheidung, den EX30 auch in Belgien zu bauen, ist aber keine Reaktion auf die Sonderzölle, sondern wurde schon im Herbst 2023 getroffen, wie Volvo jetzt nochmals betont – also noch bevor die EU-Kommission jene Anti-Subventions-Untersuchung eingeleitet hat, die am Ende zu den Zöllen geführt hat.

Volvo hat von Anfang an erwartet, dass der EX30 als günstigstes E-Auto der Marke zu einem der meistverkauften E-Modellen werden wird – was der EX30 in Europa in seinem ersten vollen Jahr 2024 auch gleich geschafft hat. Daher wurde früh beschlossen, aus Logistik- und Kostengründen das Fahrzeug auch in Europa zu bauen. Und der im Frühjahr präsentierte EX30 Cross Country soll im weiteren Jahresverlauf ebenfalls in Gent in Produktion gehen. 2024 sind in Gent 186.000 Volvos vom Band gelaufen. Eine Prognose für 2025 mit dem EX30 nennen die Schweden nicht.

Um das Werk auf den EX30 und EX30 Cross Country vorzubereiten, hat Volvo nochmals 200 Millionen Euro in Gent investiert. Der EX30 basiert auf der Geely-Plattform SEA und ist daher ein Schwestermodell zum Smart #1/#3 sowie dem Zeekr X. In Gent hat Volvo bisher Fahrzeuge auf Basis der Plattformen CMA und SPA gebaut. „Zu den weitreichenden Veränderungen des Werks gehören eine völlig neue Fahrzeugplattform, die Installation von fast 600 neuen oder überholten Robotern, eine Erweiterung der Batteriehalle, eine neue Türproduktionslinie sowie eine neue Montagelinie für Batteriepacks“, teilt Volvo mit.

„Der Volvo EX30 ist für uns von entscheidender Bedeutung, um unsere Position für Premium-Elektrofahrzeuge auf dem europäischen Markt weiter zu stärken“, sagt Francesca Gamboni, Chief Manufacturing and Supply Chain Officer bei Volvo Cars. „Die Investition in die europäische Produktion in Gent steht im Einklang mit unserer langjährigen Strategie, unsere Autos dort zu bauen, wo sie sich am besten verkaufen. Unsere globale Präsenz trägt zu unserer Widerstandsfähigkeit bei und ermöglicht es uns, unsere Produktionspläne flexibel anzupassen.“

„Nach der Entscheidung im Herbst 2023, die Produktion des Volvo EX30 nach Gent zu verlegen, konnten wir die Integration des neuen Modells in Rekordzeit realisieren“, erläutert Stefan Fesser, Leiter des Volvo Car Werks in Gent. „Dank des Engagements und der Zusammenarbeit des gesamten Teams in Gent haben wir die bisherige Industrialisierungszeit um die Hälfte verkürzt. Wir sind sehr stolz darauf, den Volvo EX30 willkommen zu heißen. Dank neuer Technik und Innovationen können wir nun noch flexibler auf die Anforderungen des Marktes reagieren.“

volvocars.com

4 Kommentare

zu „Volvo EX30 kommt jetzt auch aus Belgien“
Mike
26.04.2025 um 11:48
Gibt es für das europäische Modell nun auch physische Bedienelemente, damit wesentliche Funktionen des Fahrzeugs auch während der Fahrt bedienbar sind (und nicht nur im Stau)?
Stefan Kamender
27.04.2025 um 09:24
Dann könnte er doch eigentlich 28,3 % preiswerter werden, wenn der Zoll entfällt. .!?
Micha
28.04.2025 um 09:00
Nicht ganz, da sich der Zoll afaik auf den Nettopreis bezieht. Außerdem ist die Produktion in Belgien wahrscheinlich teurer, selbst wenn man die kürzeren Lieferwege berücksichtigt.
erFahrer
28.04.2025 um 07:20
Vielen Dank auch für die konkreten Details die so eine Produktionsanpassung beinhalteten. Die Zölle haben das ganze deutlich beschleunigt. Offenbar sind die Produktionskosten + Verschiffen eben nicht 28 % niedrig als eine Produktion direkt im teueren BG. Es gibt Hoffnung für die EU-Hersteller?

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