Nio eröffnet 20. Batterietausch-Station in Deutschland – und die 60. in Europa

Nio hat im nordrhein-westfälischen Sankt Augustin seine inzwischen 20. Batterietausch-Station in Deutschland eröffnet. Gleichzeitig ist die Power Swap Station die 60. in Europa. Im Zuge des Netzausbaus hat das Startup zudem sein flexibles Batterie-Upgrade nun auch in Deutschland, Norwegen, den Niederlanden und Schweden eingeführt.

Bild: Nio

Die neue Batterietausch-Station wurde, wie bei Nio üblich, in Autobahnnähe errichtet. Sie befindet sich beim Zentrallager von Aldi Süd (Mittelfeld 11 in Sankt Augustin) in der Nähe des Autobahnkreuzes Bonn/Siegburg.

Vor Ort setzt Nio auf die zweite Generation seiner Power Swap Stations (PSS), die bis zu 13 Batterien lagern und bis zu 312 Batteriewechsel pro Tag durchführen können soll. Zuletzt wurde im Oktober 2024 im südhessischen Viernheim eine Batteriewechsel-Station der dritten Generation in Betrieb genommen, die Platz für bis zu 21 Batterien bietet und bis zu 408 Wechselvorgänge pro Tag ermöglichen soll. Der chinesische Hersteller greift also auf verschiedene Generationen bei seinem PSS-Aufbau zurück.

Bei dem neuen Standort handelt es sich aber nicht nur um den 20. seiner Art in Deutschland, sondern auch um die 60. Power Swap Station in Europa. „Dies ist ein bedeutender Meilenstein für unser wachsendes Netzwerk von Power Swap Stations in Europa“, so Kajsa Ivansson Sognefur, Head of Power Europe bei Nio. „60 Stationen in Europa – das ist ein starkes Signal für unser kontinuierliches Engagement, Usern auf dem gesamten Kontinent die komfortabelsten und innovativsten Energielösungen zu bieten.“

nio power swat stations europa
Bild: Nio

Bisher mussten sich Nio-Kunden bei der Anschaffung des Fahrzeugs entscheiden, ob sie den Standard-Range-Akku mit 75 kWh Energiegehalt oder den Long-Range-Akku mit 100 kWh nutzen wollen. Für 169 oder 289 Euro pro Monat konnte an den Power Swap Stations dann nur gegen einen Akku desselben Typs getauscht werden – ein Wechsel zwischen den beiden Akku-Größen war also nicht möglich.

Im Zuge des Netzausbaus hat Nio nun sein flexibles Battery-Upgrade auch in Deutschland sowie in Norwegen, den Niederlanden und Schweden eingeführt. Dieses Angebot soll es BaaS-Usern (Battery-as-a-Service) ermöglichen, ihre Standard-Batterie an PSS für 30 Tage gegen eine Batterie mit großer Reichweite zu tauschen. Die Buchung erfolgt über die Nio-App. Aber: Die Rückgabe der größeren Batterie muss an der gleichen Station erfolgen, an der sie abgeholt wurde. Ferner teilt Nio mit, dass das flexible Upgrade nicht für User verfügbar ist, „die ihre Fahrzeuge leasen, ihre Batterie gekauft haben oder ein Battery as a Service (BaaS)-Abonnement für eine Long Range Batterie haben“. In den Genuss kommen also nur die Kunden, die einen Nio-Stromer über das Subscription-Modell erworben haben. Und um den Service mit der Standard-Range-Batterie nutzen zu können, steigt die monatliche Gebühr von 169 auf 338 Euro.

nio.com

7 Kommentare

zu „Nio eröffnet 20. Batterietausch-Station in Deutschland – und die 60. in Europa“
Thomas G
01.05.2025 um 16:23
Zumindest muss kein Nio Kunde beim Akkutausch warten, es gibt noch zu wenig Zulassungen in Europa.Wer braucht diese Technik von einem Zumindest muss kein Nio Kunde beim Akkutausch warten, es gibt noch zu wenig Zulassungen in Europa.Wer braucht diese Technik von einem Unternehmen mit ca. 3 Mrd. Verlusten, mit einem Umsatz von 9 Mrd.? Der Hersteller verdient noch nichts.Muss jeder selbst wissen, welches Auto jemand least.
H24menie
02.05.2025 um 09:10
Bei all den anderen ohne Gewinn schriebst du diesen Kommentar ebenfalls? XPENG lucid vinfast usw…
Richard
02.05.2025 um 08:35
Eine Wechselstation in der Nähe ist ein Kaufargument mehr.
Matthias
02.05.2025 um 13:19
Das Gute an diesen Wechselstationen: diejenigen, die immer Akkutauschverfahren gefordert haben, haben nun diese Ausrede nicht mehr. Naja, es wird dann halt gefordert dass jede Marke Batterietausch anbieten muss, und jedes Modell mit jedem Akku fahren können muss, etc. pp.
Jakob Fuggerl
02.05.2025 um 20:08
An sich eine sehr gute Idee. Aber für den durchschnittlichen Nutzer viel zu teuer. 289 €/Monat für die große Batterie und 169 € für die kleine Batterie sind meines Erachtens prohibitiv - wenn ich nicht mindestens viermal im Mont wechsle. Das wird der Durchschnittsnutzer im Regelfall nicht erreichen (schon deswegen, weil man kaum 100 km fahren wird um zur nächsten Swap-Station zu kommen).. In 5 Jahren zahle ich mehr als 14 000 €. Wenn ich dann den Preis für das Auto ohne Batterie sehe, wird es für mich uninteressant. Gebraucht ist das Auto bei den Batteriekosten unverkäuflich. Es wäre wünschenswert, wenn man zu einem gemeinsamen Standard für Batterie-Swaps käme und die Kosten dann sinken würden. 100 € pro Monat wären eine Größenordnung, ab der es interessant wird. So lange bleibe ich beim "klassischen" BEV.
Laszlo Ferenczi
02.05.2025 um 23:55
Das super Nio best elektro auto sehr gut qualitet. Aber akku politik nicht gut -> katastrophe
Ralf Dunker
07.05.2025 um 11:31
Da der Akkutausch, volkswirtschaftlich-systemisch betrachtet, sinnvoll ist, verstehe ich, dass ein einzelnes Unternehmen diesen Weg geht. Damit zeigt Nio aber auch, dass es betriebswirtschaftlich weder für Anbieter, noch für Konsumenten Sinn macht, den Weg ohne branchenweite Normung zu gehen. Folgerichtig orchestriert die chinesische Regierung den Normungsprozess für den Traktionsakku seit 2020. Sie hat dabei auch Zugriff auf die 31.000 Tankstellen des Mineralölkonzerns Sinopec, die Tauschen nach Norm sukzessive anbieten. Die europäischen Regierungen und OEM sollten schnellst möglich begreifen, dass das normbasierte Tauschen in der BEV-Welt nichts anderes ist, als die gemeinsame Festlegung auf EU Kraftstoff-Normen (z.B. EN 590 und die EN 15940). Das Fahren eines Verbrenners gliche ohne diese Normungen der Nutzung eines Prototypen, der möglichst nur an der eigenen Quelle betankt werden sollte. Deshalb stehen uns in Deutschland heute rund 14.000, in Europa knapp 140.000, Kraftstoff-Quellen zu Verfügung, um nach drei Minuten wieder mobil zu sein. Wenn wir die Konsumenten endlich en masse zum Umstieg auf den rein elektrischen Antrieb bewegen wollen, dann sind Ladepunkte, aber auch (puffergespeicherte) Ladeparks nur prototypisch. Sie funktionieren technisch, nicht jedoch volks- oder betriebswirtschaftlich. Denn millionenfaches „DC Schnellstladen“ erzeugt enorme Kosten für Netzbetreiber und damit in unser aller Stromrechnung und/ oder führt zu instabiler Strom-Infrastruktur. Das genormte Tauschen über alle Marken eröffnet, angesichts des immer höheren Stromanteils der Erneuerbaren, aber neue Geschäftsmodelle. OEM müssen uns ihre Akkus dann nicht teuer vermieten. Sie überlassen sie uns, damit wir sehr günstig erzeugten Strom teurer verfahren und leere Stromspeicher bei jedem Tausch kostenlos wieder anliefern. Die Differenzen von Strombeschaffung und -veräußerung refinanzieren das System. Die Infrastruktur-Investitionen für das Tauschen übernehmen Mineralöl-Konzerne, nicht die Steuerzahler. Denn dann - und nur dann - bleiben sie langfristig mit ihren Tankstellen im Geschäft, erzielen Profit und dekarbonisieren ihr Geschäftsmodell. Mehr noch: Sie flankieren die Vollendung der europäischen Stromwende. 140.000 große Stromspeicher verhindern dann flächendeckende Stromausfälle, wie jüngst in Spanien und Portugal.

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