Ionity erhält Zusage für Kredite in Höhe von bis zu 600 Millionen Euro

Ionity sichert sich eine Finanzierung im Umfang von bis zu 600 Millionen Euro, um weiter stark in den Roll-out seiner Ladeparks investieren zu können. Die Kredittransaktion wird von neun Geschäftsbanken bereitgestellt und ist laut Ionity die bislang größte in der europäischen Ladeinfrastruktur-Branche.

Bild: Daniel Bönnighausen

Die Finanzierung der internationalen Banken umfasst konkret 450 Millionen Euro an zugesagten grünen Darlehen sowie eine sogenannte „Accordion-Fazilität“ – also die Option, die Kreditlinie später um bis zu 150 Millionen Euro für zukünftiges Wachstum zu erhöhen. Ionity gibt an, das neue Kapital in den weiteren Ausbau und die Modernisierung seines HPC-Netzes pumpen zu wollen. Ionitys Roll-out der HPC-Ladeparks in Europa ist bekanntlich mit hohen Vorab-Investitionen verbunden, entsprechend hoch ist der Kapitalbedarf des Joint Ventures.

Ionitys Pläne sind nach wie vor ambitioniert: Die derzeit mehr als 5.000 Ladepunkte des Unternehmens sollen bis Ende 2030 auf rund 13.000 mehr als verdoppelt sowie das Netzwerk auf mehr als 1.300 Ladeparks ausgebaut werden. Heute bieten Ionity-Ladepunkte bis zu 400 kW Ladeleistung. Künftig will das Joint Venture aber auch das Megawatt-Ladesystem HYC1000 von Alpitronic in sein Netzwerk integrieren.

Im Interview mit electrive Global hat Ionity-CEO Jeroen van Tilburg erst kürzlich über die künftige Strategie des Schnelllade-Anbieters gesprochen. Ionity zieht es demnach vermehrt von der Autobahn in die Städte – aber nicht bis ins Zentrum. Bei den Ladekosten verteidigt der Ex-Tesla-Manager die aktuellen Abo-Modelle – auch wenn ihm für die Zukunft ein ganz anderes Modell vorschwebt. Alle Details zu dem Gespräch finden Sie hier.

Gegründet wurde Ionity bekanntlich 2017 von Audi, Porsche, BMW, Mercedes-Benz und Ford, um Langstreckenfahrten mit dem Elektroauto zu ermöglichen. Kurz darauf stiegen Hyundai und Kia sowie 2021 Investor Blackrock ein. Die Ausbauziele, die Ionity einst für Ende 2025 angekündigt hatte, wird das Unternehmen derweil nicht schaffen. 2021 wurden noch 1.000 Standorte mit 7.000 Ladepunkten in Aussicht gestellt – aktuell steht Ionity bei besagten rund 5.000 Ladepunkten an 750 Standorten.

ionity.eu

7 Kommentare

zu „Ionity erhält Zusage für Kredite in Höhe von bis zu 600 Millionen Euro“
tacjazo
15.05.2025 um 13:52
Sehr schön, Ionity ist der einzige Anbieter, der länderübergreifend günstiges Reisen ermöglicht mit einfacher Handhabung und 800V Unterstützung. Tesla hat immer noch in der EU die 400V Cabinets und bei den aktuellen Absatzzahlen zweifle ich stark daran, das die den Umbau der Ladeparks in dem Zeitplan durchziehen werden, den sie damals angekündigt hatten.
DerJens
15.05.2025 um 21:59
Nun mein letzter Tesla Trip über Finnland, Norwegen, Schweden, Dänemark funktionierte völlig problemlos . Und deutlich günstiger als mit Ionity. Ich kenne auch kaum noch einen Ladeunkt wo nicht mindestens ein paar von den neuen V4 Ladern mit 800V stehen. Die brauch ich aber garnicht (bzw. kann sie garnicht :) - aber unnötig gewartet hab ich nie.
Dr. Alexander Bobirnac
15.05.2025 um 19:46
Habe seit ca.2 Jahren ein Hyundai ioniq 5 und bin seit über einem Jahr Ionity Kunde. In westlichen bin echt zufrieden, auch in Italien zu reisen und preiswert laden. Wäre es super wenn mehrere Ladestation aufgebaut wären und das Ionity die Preise zu behalten.
tacjazo
16.05.2025 um 08:01
Ich habe bewusst die Tesla Cabinets erwähnt, da diese die Leistung der Ladestationen bestimmen. Nur weil Tesla die Ladestationen austauscht, heißt das noch nicht, dass die Schaltschränke ebenfalls getauscht wurden. In Europa gibt es derzeit kaum Cabinets (Schaltschränke) der neuen Generation. Das ist ein großer Unterschied, den die meisten nicht kennen. Was ist wohl teurer? Ein neues Plastikgehäuse der Ladestation oder die Regelungstechnik dahinter?Tesla muss erst noch jede Menge Technik updaten, bevor die 800V Autos dort vernünftig laden können. Der kommende Mercedes CLA EQ kann sogar gar nicht an Supercharger laden.
tacjazo
16.05.2025 um 08:02
Ach übrigens: Mein Roadtrip durch Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark letztes Jahr lief auch völlig problemlos. Bis auf 2-3 Ausnahmen habe ich nur bei Ionity geladen. Wartezeiten hatten ich auch nie. Preislich liegen beide im Abomodell auf dem gleichen Niveau. Wer von uns beiden hat jetzt gewonnen?
Frank-Walter S.
16.05.2025 um 13:30
Hey Aztasu, Bernd, what ever. Es ist sehr bedauerlich, dass Du in Deinem Lebensabend nichts Erfüllenderes findest, als Dich in Kommentarspalten als Troll zu verewigen.
Uli Wachter
16.05.2025 um 09:13
Supercharger V4 Lader habe ich auch schon häufiger gesehen. Was ich aber bisher durch die Bank fehlt sind die 800V capable power stacks. Die 800V die das Kabel und der charge post könnten, werden von der Leistungselektronik also nicht geliefert.

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