Daimler Truck und Toyota legen Fuso und Hino zusammen

Nach rund zwei Jahren Verhandlungen steht die Vereinbarung: Daimler Truck und Toyota haben den Zusammenschluss ihrer japanischen Nutzfahrzeug-Marken Mitsubishi Fuso und Hino Motors final beschlossen. Die neue Holding soll im April 2026 an den Start gehen.

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Bild: Daimler Truck

Die Absicht, Mitsubishi Fuso und Hino Motors gleichberechtigt zu integrieren, hatten Daimler Truck und die Toyota Motor Corporation schon im Mai 2023 verkündet – um mit einer engen Zusammenarbeit bei Entwicklung, Beschaffung und Produktion die wirtschaftliche Effizienz zu verbessern. Das gilt natürlich auch für die laufende Elektrifizierung der Baureihen beider Hersteller.

Die nun erzielte Vereinbarung der beiden Hersteller sieht die Gründung einer neuen Holdinggesellschaft vor. Über dieses Dachunternehmen soll die gleichberechtigte Fusion sichergestellt werden – die Gleichberechtigung der beiden Marken wird mehrfach betont, es soll keine versteckte Übernahme sein. Dafür soll die Holdinggesellschaft 100 Prozent der Anteile an Mitsubishi Fuso und Hino halten. Die beiden Mutterkonzerne Daimler Truck und Toyota beachsichtigen ihrerseits, jeweils 25 Prozent an der Holding zu halten. Zudem ist geplant, die neue Holding am Prime Market der Tokioter Börse zu notieren. Ob die restlichen 50 Prozent dann über den Börsengang in Streubesitz gehen sollen oder ob ein weiterer Investor an Bord kommt, wird in der Mitteilung nicht erwähnt.

Klar ist, dass der Sitz der noch namenlosen Holding in Tokio liegen soll und dass der langjährige Daimler-Truck-Manager und aktuelle Fuso-Chef Karl Deppen die Gesellschaft als CEO führen soll. Weitere Einzelheiten zu Art und Umfang der Zusammenarbeit, einschließlich des Namens der neuen Holdinggesellschaft, sollen laut Daimler Truck in den kommenden Monaten bekannt gegeben werden. Noch steht der Abschluss auch unter Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Gremien, Aktionäre und Behörden. Liegen alle Genehmigungen vor, soll die Holding im April 2026 ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen – also zum japanischen Geschäftsjahr 2026, welches am 1. April beginn und am 31. März des Folgejahres endet.

Fokus auf CASE-Technologien

Das ausgegebene Ziel ist es, dass die Holding mit Fuso und Hino zur „Lösungsfindung in Bereichen wie CO2-Neutralität und Logistikeffizienz bei Nutzfahrzeugen“ beitragen soll und so „einen Beitrag für Kunden, diverse Interessengruppen und die Automobilindustrie“ liefern will. Der Fokus soll dabei auf der Entwicklung von CASE-Technologien („Connected, Autonomous, Shared, Electric“) liegen, wobei im Falle der Elektrifizierung auch ausdrücklich Wasserstoff erwähnt wird.

Mitsubishi Fuso hat mit dem eCanter einen kleinen E-Lkw im Angebot (mit Batterie-elektrischem Antrieb) und ist in Japan auch Teil eines Konsortiums, dass den Batteriewechsel bei solchen Fahrzeugen erproben will. Hino arbeitet für die diversen Märkte von Nordamerika bis nach Asien sowohl an Batterie-elektrischen als auch an Brennstoffzellen-basierten Antrieben. In Japan spielt Wasserstoff in der Politik eine größere Rolle und auch Toyota gilt als Brennstoffzellen-Pionier.

Während zum Beginn der Verhandlungen noch Martin Daum CEO von Daimler Truck war, hat auch seine Nachfolgerin Karin Rådström das Vorhaben vorangetrieben – und bezeichnet jetzt die Integration der beiden japansichen Hersteller als „wirklich historisch“. „Wir bringen zwei starke Partner zusammen, um ein noch stärkeres Unternehmen zu bilden und erfolgreich die Dekarbonisierung des Verkehrs zu gestalten. Gemeinsam verfügen Mitsubishi Fuso und Hino Motors über ein großes Potenzial, um Skaleneffekte zu nutzen – und Skaleneffekte sind der Schlüssel zum Erfolg in der technologischen Transformation unserer Branche“, so die Daimler-Truck-Chefin.

Koji Sato, CEO von Toyota, ergänzt: „Wir glauben, dass wir die Zukunft gemeinsam gestalten müssen. Die heutige endgültige Vereinbarung ist nicht das Ziel, sondern der Startpunkt. Unsere vier Unternehmen, die eine nachhaltige Mobilitätsgesellschaft anstreben, werden weiterhin gemeinsam die Zukunft von Nutzfahrzeugen gestalten.“

Und auch der designierte CEO der neuen Holding, Karl Deppen, kommt in der Mitteilung zu Wort. „Wir gestalten die Branche, indem wir unsere Stärken bündeln. Mit einem starken neuen Unternehmen vereinen wir unsere beiden bewährten Marken, unsere Ressourcen, Kompetenzen und unser Know-how, um unsere Kunden bei ihren Transportanforderungen in Zukunft noch besser zu unterstützen“, so Deppen.

daimlertruck.com

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