Honda stoppt wohl Pläne für großes E-SUV

Honda hat laut einem Bericht die Entwicklung eines großen Elektro-SUV eingestellt, da die Nachfrage nach Elektroautos in den USA voraussichtlich weiter sinken wird. Die USA waren der voraussichtliche Haupt-Absatzmarkt für das Modell, das 2027 in den Verkauf gehen sollte.

Symbolbild: Studie des Honda 0 SUV
Bild: Honda

Die Entscheidung, die Entwicklung des für 2027 geplanten großen SUV zu stoppen, sei durch die nachlassende Nachfrage und mögliche weitere Verzögerungen bei der Einführung aufgrund der Politik in den USA, dem Hauptmarkt des Unternehmens, beeinflusst, wie die japanische Zeitung Nikkei berichtet. Gemeint sind die von US-Präsident Trump beendeten E-Auto-Subventionen, die schon Ende September 2025 auslaufen werden.

Honda hatte ursprünglich geplant, ab 2026 eine Reihe neuer Elektroautos auf den Markt zu bringen, die nicht auf den chinesischen Markt zielen – die dortigen Joint Ventures der Japaner verfolgen eine eigene Modellpolitik. Bis 2030 sollte die neue Elektroauto-Serie namens „0 Series“ auf sieben Modelle anwachsen – darunter eben das bisher für 2027 geplante Siebensitzer-SUV mit Elektroantrieb, das etwa Familien oder andere Kunden mit hohem Platzbedarf ansprechen sollte. Solche Modelle mit fünf Metern Länge oder mehr sind vor allem in den USA gefragt. „Bedenken hinsichtlich möglicher Absatzeinschränkungen könnten die Geschäftstätigkeit des Unternehmens finanziell belasten“, so Nikkei.

Da die weitere Entwicklung der E-Auto-Nachfrage in den USA aufgrund der jüngsten politischen Entscheidungen fraglich ist, hat Honda nun laut dem Bericht das Projekt rund um das große SUV-Modell gestoppt. Allerdings hatte der japanische Hersteller schon vor dem nun beschlossenen Ende der E-Auto-Steuergutschrift in den USA beschlossen, seine Investitionen in die Elektromobilität etwas zurückzufahren. Der im April 2024 vorgestellte Plan für milliardenschwere Investitionen in Kanada in eine E-Auto-Drehscheibe wurde pausiert, bevor wenige Tage später der gesamte Entwicklungsplan des Unternehmens eingebremst wurde – statt einem Fokus auf neue E-Autos sollen auch vermehrt neue Hybride entwickelt werden, die gemeinsam mit Stromern flexibel auf einem Band gefertigt werden können.

Laut dem Nikkei-Bericht hat Honda aber derzeit nur die Arbeiten an dem Siebensitzer-Elektro-SUV gestoppt. „Honda wird jedoch mit der Einführung seiner Flaggschiff-Limousinen und mittelgroßen SUV-Modelle fortfahren, für die bereits Prototypen enthüllt wurden“, heißt es in dem Artikel. Zu den weiteren vier angekündigten Modellen der neuen E-Auto-Serie gibt es keine Informationen.

Die erwähnten Prototypen wurden im Januar 2025 auf der CES in Las Vegas vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine keilförmige Oberklassen-Limousine sowie ein mittelgroßes SUV – beide mit einem sehr auffälligen Design. Zur Antriebstechnik hatten die Japaner damals keine näheren Infos genannt. Die Autos sollen auf einer neuen Elektro-Architektur basieren und über eine Reichweite von mindestens 480 Kilometern verfügen, so die damalige Aussage. Gebaut werden sollen die Stromer übrigens nicht mehr in Japan, sondern in den USA – im Honda Marysville Auto Plant in Ohio.

nikkei.com

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