Panasonic beschneidet Produktionspläne für Batteriezellwerk in Kansas
Panasonic soll sein internes Ziel für die Produktion von E-Auto-Batterien in seinem US-Werk im Bundesstaat Kansas revidiert haben. Das berichtet die bei den japanischen Herstellern in der Regel gut informierte Zeitung Nikkei. Eigentlich wollte Panasonic die Fertigungskapazität vor Ort bis Frühjahr 2027 auf 30 GWh pro Jahr schrauben. Diesen Zieltermin schiebe das Unternehmen nun nach hinten, schreibt Nikkei – wie weit, sei unklar.
Die Planänderung hängt laut dem Bericht mit den sinkenden Verkaufszahlen von Panasonics Großkunden Tesla und der Anti-Elektroauto-Politik von US-Präsident Trump zusammen. „Angesichts der Ungewissheit hinsichtlich seines Batteriegeschäfts hat Panasonic beschlossen, den Kurs zu ändern“, heißt es in dem Artikel dazu.
Panasonic hatte mit dem Bau des Werks im Herbst 2022 begonnen und rund 4 Milliarden Dollar investiert. Die Serienproduktion von 2170-Rundzellen soll dort demnächst anlaufen. Das Rundzellenformat nutzt Hauptabnehmer Tesla etwa in einigen Versionen des Model 3 und Model Y. Und: Diese Rundzellen werden auch in der gemeinsam betriebenen Gigafactory 1 in Nevada produziert. Mit diesen beiden Fabriken sind auch die aktuellen Aktivitäten von Panasonic in den USA benannt. Zwischenzeitlich war von einem potenziellen dritten Werk in Oklahoma die Rede. Angesichts der gedrosselten Planung für die gerade fertiggewordene Produktionsstätte in Kansas, dürfte dieses Vorhaben aber auf Eis liegen. Auch gab es schon 2022 Gerüchte um eine zusätzliche Fertigung von 4680er Zellen für Tesla in den USA – und möglicherweise in Kansas. Auch davon hat man nichts mehr gehört.
Klar ist: Panasonic überdenkt nicht erst seit Neuestem seine Roadmap. Schon Mitte 2024 verwarf der Konzern angesichts der schwächeren Nachfrage in Nordamerika den Zeitplan für die Erweiterung seiner globalen Produktionskapazitäten. Die zuvor stets kommunizierte Marke von jährlich 200 GWh an Batteriezellen für 2031 ist seitdem nicht mehr an das genannte Zieljahr gebunden. Das berichtete Nikkei vor gut einem Jahr unter Berufung auf Panasonic-CEO Kazuo Tadanobu. Das Ziel von weltweit 200 GWh an sich werde zwar weiterhin angestrebt, hieß es damals, aber nicht mehr zu diesem Zeitpunkt.
Als Begründung nannte Panasonic schon 2024, dass der nordamerikanische Markt für Elektroautos immer noch wachse, aber langsamer als erwartet. Wohlgemerkt stammt dieses Statement noch aus der Biden-Ära. Trump ist bekanntlich erst gegen Ende 2024 wiedergewählt und im Januar 2025 ins Präsidentenamt eingeführt worden.
Als zuvor stets genannte Ziele von Panasonic galt eine Verdreifachung des globalen Umsatzes auf mehr als 3 Billionen Yen (19 Milliarden US-Dollar) und eine Vervierfachung der Produktionskapazität für E-Auto-Batterien auf 200 Gigawattstunden bis zum Geschäftsjahr 2030, das im März 2031 endet. Inzwischen fallen die Ziele also bescheidener aus. Um den Einbruch abzufedern, will Panasonic gemäß früheren Medienberichten wohl weniger die USA und stärker Japan als zweite Säule des Wachstums in den Fokus nehmen.
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