Aachen legt neue Ladesäulen-Förderung für Unternehmen auf

Die Stadt Aachen hat eine neue Förderung zum Aufbau öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur auf privaten Flächen von Unternehmen aufgelegt. Auch Unternehmen, die ihren Fuhrpark auf E-Autos umstellen wollen und dafür Ladeinfrastruktur benötigen, werden gefördert. Im Zeitraum 2025 bis 2030 werden hierfür rund sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

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Bild: Mennekes

Die Stadt hat sich als ambitioniertes Ziel aufgelegt, bis 2030 klimaneutral zu werden. „Bei diesem Vorhaben spielt die Elektromobilität eine große Rolle“, heißt es. Um die E-Mobilität entsprechend zu fördern, hat der Mobilitätsausschuss am 26. Juni im Rahmen des Integrierten Klimaschutzkonzepts (IKSK) ein städtisches Förderprogramm für den weiteren Ausbau von Ladeinfrastruktur beschlossen.

„Da Flächen im öffentlichen Raum der Stadt nur begrenzt zum Aufbau von Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen, soll der Aufbau von Ladeinfrastruktur auf privaten Flächen von Unternehmen gefördert werden, wenn diese öffentlich zugänglich sind“, lässt die Stadt wissen. Das können zum Beispiel Kundenparkplätze des Einzelhandels sein.

Doch auch Fuhrparks stehen im Fokus der neuen Förderung. „Gerade Flotten, die schwerpunktmäßig im Stadtgebiet bewegt werden, haben einen relativ großen Einfluss auf den CO2-Ausstoss“, heißt es. Daher sollen Aachener Unternehmen gefördert werden, die ihren Fuhrpark auf E-Autos umstellen wollen, um für diese Fahrzeuge an den eigenen Standorten Lademöglichkeiten aufbauen zu können. Diese könnte beispielsweise in den Tageszeiten, in denen die Ladestationen nicht für die Flottenfahrzeuge des jeweiligen Unternehmens genutzt werden, auch Dritten zugänglich gemacht werden.

Antragsberechtigt sind demnach Unternehmen und gemeinnützige Träger, die im Stadtgebiet Aachen ansässig sind oder dort eine Filiale oder Niederlassung haben und über Flächen verfügen, die für Pkw öffentlich zugänglich sind. Unternehmen und gemeinnützige Träger, die für ihren eigenen Fuhrpark Ladeinfrastruktur schaffen wollen, müssen über mindestens vier Fahrzeuge verfügen. Nicht antragsberechtigt sind: Betreiber von Ladeinfrastruktur. Ausgenommen hiervon sind Unternehmen und gemeinnützige Träger, die es Anwohnenden gestatten, Stellplätze auf ihren privaten Flächen unentgeltlich oder entgeltlich zum Parken zu nutzen und auf diesen öffentlich nutzbare Ladeinfrastruktur aufbauen und selbst betreiben wollen.

Art der LadeinfrastrukturFördersumme
Wallboxen AC (<=22kW)1.250 Euro pro Ladepunkt
Ladesäulen AC (<=22kW)2.500 Euro pro Ladepunkt
Ladesäulen DC (=>50kW <150kW)20.000 Euro pro Ladesäule
Ladesäulen HPC(=>150kW)50.000 Euro pro Ladesäule

Die Höchstgrenze der Gesamtförderung (der Stadt Aachen sowie von weiteren Fördermittelgebern) darf 80% der Netto-Gesamtkosten nicht überschreiten.

„Die Förderung ist unter Verwendung des Antragsformulars zu beantragen. Dieses ist ausgefüllt, unterschrieben und mit den jeweils erforderlichen Nachweisen beim Fachbereich 68 der Stadt Aachen einzureichen“, teilt die Stadt mit. Für den Zeitraum 2025 bis 2030 stellt die Stadt Aachen jährlich ein Fördervolumen von 990.000 zur Verfügung. Die Zurverfügungstellung dieser Mittel stehe in den jeweiligen Jahren jedoch unter Vorbehalt eines rechtskräftigen Haushalts ohne Pflicht zur Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzepts. Weitere Details gibt es in der Förderrichtlinie.

„Das nun aufgelegte Förderprogramm für Ladeinfrastruktur ist ein wichtiger Baustein in unserem Integrierten Klimaschutzkonzept 2.0“, so die Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Stadtbaurätin Frauke Burgdorff teilt mit, dass die Stadt Aachen bei der Elektromobilität im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sehr gut dastehe. Burgdorff führt diese Entwicklung in Aachen unter anderem darauf zurück, dass die Stadt ihre Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge zusammen mit einer immer größer werdenden Anzahl an Betreibern „vorauslaufend“ ausbaut. „Das heißt, die Stadt versucht den Aufbau der Ladeinfrastruktur so zu steuern, dass potenzielle Nutzer*innen, die nicht auf eine private Lademöglichkeit zugreifen können, die Sicherheit haben, auf genügend öffentlich zugängliche Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum ausweichen zu können“, äußert Burgdorff.

So konnten beispielsweise im Zeitraum von September 2018 bis Ende 2023 im Rahmen des Förderprogramms „ALigN“ 670 Ladepunkte aufgebaut werden, von denen 379 öffentlich nutzbar sind. Bis zum Jahresende 2024 verfügte Aachen nach eigenen Angaben über „deutlich mehr als 800 öffentlich nutzbare Ladepunkte“. Bis Ende 2030 peilt die Stadt 2.400 öffentliche Ladepunkte an – und setzt dabei auf einfache Verfahren für Ladepunktbetreiber.

aachen.de, aachen.de (Details zur Förderung), aachen.de (Überblick zur E-Mobilität)

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