Mangrove Lithium plant zweite Raffinerie in Nordamerika

Der US-Spezialist Mangrove Lithium hat angekündigt, seine Raffineriekapazitäten in Nordamerika mit einer zweiten Anlage erheblich auszubauen zu wollen. Es gibt bereits Absichtserklärungen mit mehreren US-Batteriefabriken – aber noch keinen Standort.

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Bild: Tozero

Die neue Anlage soll eine jährliche Produktionskapazität von 20.000 Tonnen Lithium in Batteriequalität bieten, genug für die Akkus von über 500.000 Elektrofahrzeugen – und wäre damit 20 Mal so groß wie das erste Werk des Unternehmens, das Ende 2025 in Betrieb gehen soll. Zur Begründung für die umfangreiche Expansion führt Mangrove „geopolitische Veränderungen“ an, welche zu einer höheren Nachfrage nach Lithium aus westlichen Quellen geführt habe.

Tatsächlich hat das Unternehmen bereits Absichtserklärungen (Memorandum of Unterstanding, MoU) mit „mehreren führenden US-amerikanischen Batterie-Gigafabriken“ unterzeichnet, um die Nachfrage aus der neuen Anlage abzusichern. Diese Deals sollen laut Mangrove die Abnahme von 20.000 Tonnen Lithium umfassen. Ob die Vereinbarungen diese Abnahmemengen jährlich oder insgesamt vorsehen, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Allerdings handelt es sich ohnehin um Absichtserklärungen, nicht um verbindliche Abnahmeverträge. Das Interesse scheint aber vorhanden zu sein.

Noch keine weiteren Details zu neuer Anlage

„Diese Absichtserklärungen spiegeln das zunehmende Interesse globaler Kunden wider, die Mangrove als strategischen Partner bei der Sicherung der Lithiumversorgung anerkennen“, sagte Saad Dara, CEO und Gründer von Mangrove Lithium. Annie Liu, Chief Strategy & Commercial Officer des Unternehmens, ergänzt: „Durch die Verhandlung von Verträgen für Automobilhersteller wie Tesla und Ford weiß ich aus erster Hand, wie wichtig eine zuverlässige westliche Lithium-Lieferkette ist – und genau das bietet Mangrove.“

Dass es im Moment noch unverbindliche Absichtserklärungen sind, hat einen einfachen Grund: Die neue Anlage ist noch im Planungsstadium. In der Mitteilung werden nur die geplante Produktionskapazität genannt und dass die Raffinerie in Nordamerika entstehen soll. Auf ein Land oder einen US-Bundesstaat (oder eine kanadische Provinz) hat sich Mangrove aber noch nicht festgelegt. Und auch die Kosten für den Bau bzw. die Finanzierung werden noch nicht genannt, einen Zeitrahmen gibt es ebenfalls noch nicht.

Zudem soll sich die neue Anlage von dem ersten, noch im Bau befindlichen Werk unterscheiden: „Die neue Anlage wird die Verarbeitung von Spodumenkonzentrat integrieren und damit Mangroves elektrochemisches Verarbeitungsschema im Upstream-Bereich erweitern“, so das Unternehmen. „Dies ist ein entscheidender Schritt zur Rückverlagerung von Teilen der Lithium-Wertschöpfungskette, die derzeit von der chinesischen Verarbeitungsinfrastruktur dominiert werden.“

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde in Höhe von 35 Millionen US-Dollar hat Mangrove bereits mit dem Bau seiner ersten kommerziellen Anlage in Delta (British Columbia) begonnen. Das Projekt soll Ende dieses Jahres den Betrieb aufnehmen, mit einer Kapazität zur Produktion von Lithium für etwa 25.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr.

BMW ist im Jahr 2022 über seinen Venture-Capital-Arm BMW i Ventures als Lead-Investor bei Mangrove Lithium eingestiegen. Das kanadische Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, mit dem neues und recyceltes Roh-Lithium in Batterie-taugliches Material verwandelt wird.

businesswire.com

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