Ikea und Mer eröffnen großen Schnellladepark in Freiburg
Bisher war noch nicht bekannt, dass Mer den Aufbau der Ladeinfrastruktur bei Ikea teilweise auch aus Mitteln des Deutschlandnetzes bewerkstelligt. Bei der Ausschreibung hatte Mer vor zwei Jahren den Zuschlag für drei Regionallose mit insgesamt 83 Standorten erhalten, die aber in der Ausschreibung nicht genau festgelegt wurden. Vielmehr beziehen sich diese auf sogenannte Suchräume in bestimmten geographischen Bereichen, innerhalb dieser sich Mer und die anderen Gewinner der Ausschreibung jeweils selbst die passenden Standorte suchen können – oder müssen.
Und die Ikea-Filiale in Freiburg ist für eines der Regionallose von Mer offenbar ein Perfect Match gewesen – und so zeigt nun ein Blick in die Details des neuen Ladeparks in Freiburg, dass es sich bei zwölf der insgesamt 36 Ladepunkte bei um Ladepunkte des Deutschlandnetzes handelt. Sprich: Der Bau dieser Ladepunkte wurde aus Mitteln des Deutschlandnetzes gefördert. Für diese zwölf Ladepunkte hat Mer sechs Ladestationen des Modells Alpitronic Hypercharger HYC 400 mit einer Maximalleistung von 400 kW errichtet, wobei die Leistung geteilt wird, wenn zwei Autos gleichzeitig laden.
Weiterhin gibt es in dem Ladepark noch 24 Ladepunkte, die nicht zum Deutschlandnetz zählen und somit direkt von Mer und Ikea finanziert werden mussten. Dabei handelt es sich um vier HYC 300 und acht HYC 50 Schnelllader von Alpitronic mit jeweils zwei Ladepunkten. Gemäß der Modellbezeichnungen ergeben sich an diesen Ladepunkten maximale Ladeleistungen von 300 bzw. 50 kW, die auch wieder mitunter zwischen zwei Autos aufgeteilt werden.
An den Ladepunkten der HYC300 und HYC50 gelten die bekannten Konditionen von Ikea und Mer, die Sie der folgenden Tabelle entnehmen können. Diese Ladepunkte sind in der Mer-App als „Mer Germany (IKEA)“ geführt. Die zwölf Ladepunkte aus dem Deutschlandnetz werden dort hingegen als „Mer Germany (IKEA & DNetz) bezeichnet. Dort ist laut der App das Laden für 0,69 €/kWh möglich. Ob auch die Deutschlandnetz-Standorte für die 20 Prozent Rabatt aus der Ikea-Kooperation qualifiziert sind, geht dort nicht davor. Wir werden diesen Artikel aktualisieren, sobald uns dazu eine Antwort auf unsere Anfrage von Mer Deutschland vorliegt.
Standard-Tarif | Ikea Family & Ikea Business Network* | |
---|---|---|
AC Tarif | 0,49 €/kWh | 0,39 €/kWh |
DC Tarif | 0,57 €/kWh | 0,46 €/kWh |
HPC Tarif | 0,69 €/kWh | 0,55 €/kWh |
*begrenzt auf 1.000 kWh pro Kalenderjahr
„Mit dem neu eröffneten Ladepark am Ikea-Einrichtungshaus in Freiburg stärken wir gezielt die Ladeinfrastruktur im süddeutschen Raum und machen Elektromobilität im Alltag noch zugänglicher“, sagt Anton Achatz, Geschäftsführer von Mer. „Freiburg steht schon seit Jahren für eine konsequent umgesetzte Klimapolitik und gilt bundesweit als Vorreiter für nachhaltige Stadtentwicklung. Da passt unser gemeinsames Engagement mit Ikea für zentral gelegene Ladepunkte mit kurzen Ladezeiten und 100 Prozent Ökostrom ideal ins Bild.“
Extra lange Stellplätze für E-Transporter
Eine Besonderheit des neuen Ladeparks ist es, dass es Staubsauger und Druckluft inklusive vor Ort gibt. Auch stehen extra lange Stellplätze für bis zu zehn Meter lange Fahrzeuge bereit, so dass dort auch E-Transporter problemlos aufgeladen werden können. Der Standort ist zudem überdacht und bietet somit Wettersicherheit für Autos und Fahrer. Und: Die Dächer sind mit PV-Anlagen bestückt, so dass direkt vor Ort Ökostrom produziert werden kann.
„Wir wollen Elektromobilität einfacher und zugänglicher machen, für die vielen Menschen, direkt vor Ort“, sagt Thorsten Bauer, Leiter des Ikea-Standorts in Freiburg. „Mit dem neuen Ladepark bieten wir eine komfortable, CO₂-freundliche Ladelösung und zeigen: Nachhaltigkeit beginnt direkt vor der Haustür.“
Über 1.000 gemeinsame Ladepunkte geplant
Die Kooperation zwischen Ikea und Mer wurde im März 2024 bekannt. Ziel ist es, bis 2028 über 1.000 Ladepunkte an den 54 Standorten von Ikea in Deutschland einzurichten, damit die Kunden dort ihre Elektroautos während des Einkaufens aufladen können. Die ersten Ladeparks aus dieser Kooperation wurden bereits in Waltersdorf bei Berlin, Oldenburg, Bielefeld, Wetzlar und Chemnitz eröffnet. Freiburg ist der erste Standort im Süden Deutschlands mit einem vollumfänglichen Ladepark.
Ikea ist einer der Pioniere der Elektromobilität und hat bereits seit 2013 Ladestationen an seinen Filialen errichtet, die zwar sehr langsam waren, aber kostenlos genutzt werden konnten. Die wenigen Ladestationen pro Filialen waren oft voll ausgelastet, an manchen Standorten fielen sie aber auch Vandalismus zum Opfer. Die neue Kooperation mit Mer soll das E-Auto-Laden an den Möbelhäusern nun auf das nächste Level heben.
ikea.com, linkedin.com (Infos Deutschlandnetz)
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