CATL gewinnt Autovermieter CAR Inc. als Partner für sein Batteriewechselsystem

Der chinesische Batterieriese CATL kommt beim Rollout seines Batteriewechselsystems Evogo weiter gut voran. Eine neue Kooperation mit Chinas größtem Autovermieter CAR Inc. soll dafür sorgen, dass sich das System noch schneller ausbreitet.

Bild: CATL

Erst vor wenigen Tagen hatte CATL vermeldet, dass es bisher 400 Batteriewechselstationen für Elektroautos in China errichtet hat und bis Jahresende die Marke von 1.000 Stationen anpeilt. Doch der Ausbau des Netzes an Wechselstationen ist nur die eine Seite der Medaille – auf der anderen Seite ist auch immens wichtig, dass die Verbreitung von Autos steigt, die die Technologie unterstützen. Dazu ist CATL bereits Kooperationen mit Herstellern wie BAIC, Changan, GAC, Hongqi, SAIC oder Wuling eingegangen, die in manchen neuen E-Auto-Modellen die tauschbaren Batteriepacks des Systems Choco-SEB (Swapping Electric Blocks) von CATL einbauen.

Doch auch wenn nun also Autos mit Choco-SEB auf den Markt kommen, heißt das noch lange nicht, dass sie genügend Käufer finden. Daher ist die neue Kooperation mit CAR (kurz für China Auto Rental) von großem Wert für CATL: Denn CAR hat die Absicht, schrittweise 100.000 Fahrzeuge mit dem Batteriewechselsystem von CATL anzuschaffen. Und umgekehrt wollen beide Seiten auch beim Ausbau des Netzes an Batteriewechselstationen partnern.

Yu Hongfei, Vorsitzender von CAR, sagt: „Wir werden unsere Stärken in den Bereichen Autovermietungsnetze, Betriebsdienstleistungen und anderen Bereichen nutzen und eng mit allen Beteiligten zusammenarbeiten, um gemeinsam die Entwicklung des Batteriewechsels bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben voranzutreiben.

Noch in diesem Jahr wollen die Partner ein Pilotprogramm starten. CAR will Fahrzeuge aus seinen Vermietungsklassen A0 bis B ins Angebot aufnehmen, die Economy-, Komfort- und Business-Modelle beeinhalten. Die Fahrzeuge sollen die Batteriewechselblöcke Choco-SEB 20# und 25# enthalten und damit auf eine Reichweite von 400 bis 600 Kilometern kommen.

Doch der Deal hat noch eine andere wichtige Komponente: CATL kann die mehr als 2.000 Standorte von CAR in China nutzen, um dort Batteriewechselstationen aufzubauen, wodurch wichtige Verkehrsknotenpunkte abgedeckt werden. können. Die Batteriewechselstationen sollen dabei vorrangig mit grünem Strom aus Photovoltaikanlagen betrieben werden.

CAR wurde 2007 gegründet und ist an der Hongkonger Börse notiert. Der US-Autovermieter Hertz war einst einer der Großaktionäre, hat sich aber von seiner Beteiligung getrennt. CAR ist Chinas größte direkt betriebene Autovermietungsplattform mit einer Flotte von 160.000 Fahrzeugen, einem Servicenetzwerk, das mehr als 300 Städte abdeckt, und 175 Millionen registrierten Nutzern. Erst im Mai war CAR eine Kooperation mit BYD eingegangen.

cnevpost.com, zuche.com (Chinesisch)

6 Kommentare

zu „CATL gewinnt Autovermieter CAR Inc. als Partner für sein Batteriewechselsystem“
Giuseppe
04.08.2025 um 11:04
Und wieder einmal sind es die Chinesen, die praktisch - technologieoffen - denken und die Batteriewechselmöglichkeit einfach mal mit einem geeigneten Parner EINFÜHREN.
Marcel
04.08.2025 um 20:50
Und wieder mal versucht ein Chinesisches Unternehmen, gegen jeden logischen Denkens, ein System einzuführen, dass auf zwei Batterietypen setzt und wie Nio damit kläglich untergeht. Batterietausch wird in 5 Jahren obsolete sein, weil dann die Ladeleistung deutlich höher ist und es keinen Unterschied macht, ob die 5min an der Ladesäule stehst oder in einen Batteriestation fährst. Zudem sind Batterietauschsysteme der Killer für jede Weiterentwicklung von Batterien, eigentlich total gegen dass, was CATL selbst macht. Sicherlich ist CATL weltführen für schnell ladende Bateriesystem.
Josef
05.08.2025 um 14:01
Nö, CATL hat selbst schon Akkus jenseits von 6C, die sauteuer sind und nie, nie, nie, einen Laternenparker erreichen werden. Leute die nicht zu Hause laden können (60% in Deutschland) kaufen kein eAuto. Gerade in China gibt es 100te Mio an Personen die in Hochhäuser wohnen. Mit einem Wechselsystem genügen "billige" 2C Akkus und es braucht nicht Mio von HPCs...das laden mit Kabel skaliert einfach nicht (bei uns von jetzt 1,4Mio eAutos auf 48 Mio Autos im Bestand). Es braucht keine Mios an HPCs oder überall AC Lader...eine Kiste am Mittelstromnetz mit Wechselstation genügt um 1000te von Autos zu versorgen...wie heute eine Tankstelle 1000te von Autos versorgen kann (14000 Tankstellen genügen für 48Mio Autos...das nennt man Skalierung) Das hat CATL erkannt und führt das zurecht ein. Im Gegenteil, ich denke das HPCs in 10 bis 15 Jahre obsolet sein werdenn, da die Energiedichte der Akkus steigt und das wechseln immer einfacher wird, da die Akkus kleiner und leichter werden.
Richard
05.08.2025 um 08:28
Und wieder ein Deutscher der alles kennt und der Beste Bundestrainer ist.Jeder der Batterien tauschen will, steht mir beim laden nicht im Weg. Alle Wege führen nach Rom ist die Devise, und solange damit nicht Steuergelder (siehe Wasserstoff für PKW) verbrannt werden, so what.
Reinhold
05.08.2025 um 19:55
Richtig sehe ich auch so. Macht doch was ihr wollt, erfolgreich werdet ihr nicht damit sein. Mann kann auch mit Holz fahren wie früher.... ich lade 15 minuten am Schnellader und dann geht's 200 km weiter später mal 3- 400 km
Gregor
06.08.2025 um 07:25
Battery Swap im Auto ist teuer und reduziert den Bauraum den der Akku einnehmen kann. Und das ganze um dann 2 mal im Jahr in den Urlaub zu fahren? In der Theorie klingt das immer niedlich, aber selbst bei Nio gibt es mittlerweile mehrere Akku Generationen. Kaufst du nen Nio.mit schnell laden Generation 2. Bekommst beim Swap dann nen langsamen Akku Generationen 1.Und jetzt will jeder Anbieter seine eigene Swap Station neben die des anderen stellen? Macht euch da keine Hoffnung, rein logistisch ist das Wahnsinn und Autos müssten alle schon jetzt Swap Akkus haben. Damit sich das rechnet.

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