Rivian steigert im zweiten Quartal Umsatz und Marge
Einige der zentralen Kennzahlen in Rivians Quartalsbericht haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Anders als im vierten Quartal 2024 und im ersten Quartal diesen Jahres, musste der amerikanische Hersteller aber im zweiten Quartal 2025 wieder einen Verlust ausweisen. Konkret betrug der konsolidierte Bruttoverlust bei 206 Millionen Dollar.
Im Vergleich zu dem Minus von 451 Millionen im zweiten Quartal 2024 stellt dies aber eine deutliche Verbesserung dar. Auch das Bruttoergebnis im Automobilbereich blieb negativ und lag bei -335 Millionen Dollar. Das Unternehmen führt das vor allem auf ein niedrigeres Produktionsvolumen und nicht vollständig ausgelastete Fertigungsanlagen zurück. Die Bruttomarge im Bereich Software und Dienstleistungen lag bei 129 Millionen Dollar.
Der strategische Partner von Volkswagen machte im zweiten Quartal einen Gesamtumsatz von 1,30 Milliarden Dollar, während er im zweiten Quartal 2024 noch 1,16 Milliarden Dollar betragen hatte. Die Auto-Sparte machte dabei 927 Millionen Dollar aus, während der Software- und Dienstleistungsbereich 376 Millionen US-Dollar beisteuerte . Im Vorjahreszeitraum waren es dagegen lediglich 84 Millionen Dollar.
Rivian verfügt über Milliarden-Liquidität
Im Zusammenhang der Kooperation mit dem VW-Konzern meldet Rivian einen Umsatz von 182 Millionen Dollar. Die Wolfsburger hatten im Juni eine Milliarde Dollar in das Start-up von RJ Scaringe investiert. Zum Quartalsende verfügte Rivian über liquide Mittel in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar. inklusive Zahlungsmitteläquivalenten und kurzfristigen Investitionen. Rechnet man die im Juni ausgezahlte Kreditlinie von Volkswagen hinzu, lag Rivians gesamte Liquidität bei 8,5 Milliarden Dollar.
Seine Produktions- und Auslieferungszahlen hatte der Autobauer bereits im Juli veröffentlicht: Im zweiten Quartal 2025 wurden 5.979 Fahrzeuge produziert und 10.661 Stück ausgeliefert. Dass die Auslieferungen die Produktion so deutlich überstiegen, hängt mit dem bisherigen Jahresverlauf zusammen: Im ersten Quartal hatte Rivian mehr als 14.600 Elektrofahrzeuge produziert, aber nur 8.640 ausgeliefert. Die auf Halde gefertigten SUV, Pick-ups und Lieferwägen wurde nun im zweiten Quartal an die Kundschaft ausgehändigt.
Das US-Unternehmen geht zudem davon aus, dass das dritte Quartal das auslieferungsstärkste des Jahres werden wird. Und zwar im Pkw- und Nutzfahrzeug-Bereich. Genauere Angaben hat der Hersteller dazu allerdings nicht gemacht.
Ein möglicher Grund könnte der aktuell noch geltende staatliche Steuervorteil in den USA sein: Die Förderung in Höhe von 7.500 US-Dollar läuft am 30. September aus, was in den letzten Wochen der staatlichen Subventionierung noch einen Run auf Elektrofahrzeuge auslösen dürfte. Hinzu kommt, dass Rivian kürzlich die viermotorigen Performance-Varianten des R1S und R1T vorgestellt hat, die bereits seit Juli ausgeliefert werden.
Doch zurück zu den Quartalszahlen: Das bereinigte EBITDA lag bei minus 667 Millionen Dollar. Gegenüber dem Minus von 857 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum stellt dies eine deutliche Verbesserung dar. Der Nettoverlust belief sich im zweiten Quartal auf 1,12 Milliarden Dollar, nachdem es 2024 1,46 Milliarden US-Dollar gewesen waren.
Rivian bestätigte erneut die Ziele für das laufende Jahr 2025. Dazu gehört, dass 40.000 bis 46.000 Fahrzeuge ausgeliefert werden und die Investitionsausgaben zwischen 1,8 und 1,9 Milliarden Dollar liegen sollen. Gleichzeitig passte das Unternehmen seine Prognose für den bereinigten EBITDA-Verlust im Gesamtjahr an und beziffert diesen mit 2 bis 2,25 Milliarden Dollar. Begründet wurde das mit angepassten Annahmen zu regulatorischen Kreditverkäufen sowie den Ergebnissen des zweiten Quartals.
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