Huawei eröffnet eigenen E-Lkw-Ladepark in China
Ausgelegt ist die Anlage auf eine kumulierte Leistung von bis zu 100 MW, wie Huawei selbst mitteilt. In der ersten Phase stehen demnach 50 MW zur Verfügung. Pro Tag sollen so bis zu 300.000 kWh an rund 700 E-Lkw abgegeben werden können, wie das Unternehmen vorrechnet.
Zum Einsatz kommt auch der im April vorgestellte Megawatt-Lader. Der Ladepark bietet 18 Ladepunkte mit 1,44 MW, 108 Ladepunkte mit jeweils 500 kW sowie 72 Ladepunkte mit jeweils 720 kW. Während die Schnelllader mit geringerer Leistung ausreichen, um die Batterie eines E-Lkw während der üblichen Fahrpausen zu füllen, geht es bei dem Megawatt-Lader deutlich schneller – sofern das Fahrzeug mitspielt. Theoretisch können 24 kWh pro Minute übertragen werden, was in fünf Minuten Ladezeit Strom für rund 100 Kilometer bei einem schweren E-Lkw entsprechen würde. Bei einer 400-kWh-Batterei soll es 15 Minuten dauern, um 80 Prozent Ladestand zu erreichen. Bei der Energieversorgung des Ladeparks setzt das Unternehmen ebenfalls auf eigene Lösungen, etwa eine PV-Überdachung der Stellplätze mit bis zu 1 MW Peak-Leistung.
Neben einer verbesserten Nutzerfreundlichkeit soll sich die Anlage auch durch die geringeren Kosten auszeichnen. Huawei selbst äußert sich nicht dazu, aber laut dem Bericht von CarNewsChina sollen die Lkw-Betreiber „voraussichtlich“ 1,5 Yuan Energiekosten pro 100 Kilometer einsparen können. Das wären zwar umgerechnet nur 18 Cent, könnte sich aber bei einer Fahrleistung von 100.000 Kilometern pro Jahr auf 150.000 Yuan oder rund 18.000 Euro addieren – pro Fahrzeug.
Der Ladepark namens Sichuan Yuanqi Xingguang Heavy-Duty Truck Megawatt Supercharging Station liegt in der Prozinz Sichuan im Zentrum des Landes, genauer gesagt im Bereich der Stadt Mianyang nördlich von Chengdu. Der Standort soll als Demonstrationsanlage für die Megawatt-Ladetechnik von Huawei dienen. Schon bei der Präsentation des Megawatt-Laders im April hatte Huawei angekündigt, zusammen mit Industriepartnern ein Megawatt-Ladenetz für Schwerlast-Lkw entwickeln zu wollen.
Im Falle des ersten Standorts ist der Test der Ladesäulen mit einem konkreten Einsatz-Szenario verknüpft: Die Region ist für ihre Sand- und Kiesgruben bekannt, daher sind in der Gegend besonders viele Lkw für Schüttgut-Transporte unterwegs, die mit ihren kurzen bis mittleren Distanzen gut für die Elektrifizierung geeignet sind.
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