Europa: Mehr als eine Million neue E-Autos in 2025

In den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 wurden laut dem europäischen Branchenverband ACEA 1.011.903 neue Batterie-elektrische Autos zugelassen, was einem Anteil von 15,6 Prozent am EU-Markt entspricht. Bei einigen Herstellern liegt der E-Auto-Anteil schon darüber – wichtig für die CO2-Flottenziele.

Ewe go hochtief ladestation charging station famila heide deutschlandnetz min
Bild: Daniel Bönnighausen

Nicht nur im laufenden Jahr lag der E-Auto-Anteil an den Neuzulassungen in der EU bei 15,6 Prozent, sondern auch im Juli wurde exakt dieser Wert erreicht. Das ist ein Spürbarer Anstieg von den 12,5 Prozent Marktanteil des Vorjahres. Im Juli 2024 lag der E-Auto-Anteil in der EU sogar nur bei 12,1 Prozent – damals lagen die E-Autos noch hinter dem Diesel (12,8 Prozent). Das ist inzwischen anders, die reinen Diesel kommen nur noch auf 9,5 Prozent im laufenden Jahr, im Juli waren es glatte zehn Prozent.

Der ACEA nutzt die Veröffentlichung der Zulassungsstatistik noch für ein politisches Statement: Der E-Auto-Marktanteil von 15,6 Prozent sei „noch weit von dem Niveau entfernt, das zu diesem Zeitpunkt der Umstellung erforderlich“ sei, so der Verband. Erst in dieser Woche hatte ACEA-Präsident und Mercedes-CEO Ola Källenius zusammen mit dem Zulieferer-Verband CLEPA einen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geschrieben und darin für ein Aufweichen der CO2-Ziele plädiert, da die gegenwärtigen Zielwerte (mit Neuzulassungen ab 2035 nur noch für Autos mit null Gramm CO2) „einfach nicht mehr machbar“ seien. „E-Autos werden voran gehen“, heißt es in dem Schreiben: „Aber es muss auch Platz bleiben für (Plug-in-)Hybride, Reichweitenverlängerer, hocheffiziente Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, Wasserstoff und dekarbonisierte Kraftstoffe.“

Acea marktanteile juli ohne format
Bild: ACEA

So betont der Verband in der Mitteilung zur Zulassungsstatistik, dass Hybridautos mit 34,7 Prozent „die bevorzugte Wahl der EU-Verbraucher“ bleiben. Seit dem vergangenen Sommer haben die Hybride die reinen Benziner an der Spitze abgelöst – allerdings bieten viele Autobauer in neuen Baureihen oft nur noch hybridisierte Verbrenner an, weshalb sich der Anteil künftig weiter erhöhen dürfte. Der kombinierte Marktanteil von Benzin- und Dieselfahrzeugen sank unterdessen von 47,9 Prozent im gleichen Zeitraum 2024 auf 37,7 Prozent.

Zurück zu den E-Autos: Drei der vier größten Märkte der EU, auf die über 60 Prozent der Zulassungen batteriebetriebener Elektroautos entfallen, verzeichneten Zuwächse. Deutschland liegt auf Jahressicht 38,4 Prozent im Plus, Belgien immerhin noch 17,6 Prozent und die Niederlande 6,5 Prozent. Frankreich konnte zwar im Juli ein Plus von 14,8 Prozent verzeichnen, auf Jahressicht sind die E-Neuzulassungen aber um 4,3 Prozent gesunken. Die BEV-Neuzulassungen in ganz Europa (EU+EFTA+UK) erreichten übrigens einen Anteil von 17,2 Prozent.

Die Zulassungen von Plug-in-Hybriden haben sich im Zeitraum Januar bis Juli 2025 561.190 Einheiten summiert. Das ist laut dem ACEA auf Volumenzuwächse in Schlüsselmärkten wie Spanien (+94,5 %) und Deutschland (+59,2 %), aber auch Italien (+60,3 %) zurückzuführen. Damit machen Plug-in-Hybrid-Elektroautos nun 8,6 Prozent der EU-Pkw-Zulassungen aus (vorher 6,9 %).

Während für das Klima vorrangig die Gesamtzahl der Elektroautos relevant ist, ist für die Wirtschaft auch die Verteilung auf die Hersteller wichtig. Hier hat das ICCT eine aktuelle Statistik veröffentlicht – mit Blick auf die CO2-Pools der Hersteller. Hier führt der BMW-Pool (bestehend aus BMW und Mini) mit 26 Prozent und ist auch der einzige Pool, der die gemittelten CO2-Ziele 2025-2027 bereits erfüllt.

Dahinter folgt der Mercedes-Volvo-Polestar-Pool mit 22 Prozent E-Auto-Anteil, vor Kia (19 %), Hyundai (19 %) und Volkswagen (18 %). Hersteller mit BEV- Zulassungsanteilen unter dem europäischen Durchschnitt waren SAIC (14 %) , der Pool Tesla-Stellantis-Toyota (12 % ), der Renault-Pool (12 % ) und Nissan (6 %).

Relevant sind aber hier nicht die E-Auto-Anteile, sondern der kombinierte CO2-Ausstoß aller Antriebsarten. Und da schafft es wie erwähnt bisher nur BMW, den Individuellen Zielwert bereits zu erreichen. Mercedes-Volvo-Polestar und Kia liegen nur knapp über den Zielwerten, die anderen Pools teils deutlich – auch Volkswagen muss sich hier noch spürbar verbessern. Um mehr als 30 Gramm CO2 pro Kilometer muss sich aber noch Nissan verbessern – die Japaner liegen derzeit am weitesten zum Ziel entfernt.

acea.auto, theicct.org

4 Kommentare

zu „Europa: Mehr als eine Million neue E-Autos in 2025“
Michael
28.08.2025 um 19:46
Wenn die neue Verbrennungsmotoren so hocheffizient sind, dann sollten sie die CO2 Grenzen doch einhalten können.
vector3d
28.08.2025 um 23:39
„E-Autos werden voran gehen“, heißt es in dem Schreiben: „Aber es muss auch Platz bleiben für ... Physikalisch und daraus folgend wirtschaftlich-betrachtet, nein. Es bleibt keinen Platz für was anderes. Es ist interessant, dass Herr Källenius sich jetzt als Briefschreiber versucht, als ein Manager ist er vollständig gescheitert.
Reinhold
29.08.2025 um 12:09
Toll einfach toll.... komme gerade aus Norwegen mit meinem Model-S (18Kw/100km) Und ja es gibt kaum noch Tankstellen für Verbrenner, und die die es noch gibt haben für 2 Euro/ Litter nur noch 1 Sorte Benzin und 1 Sorte Diesel nicht die komischen Super plus ultras... Bei Tesla wars am günstigsten zu Laden... von umsonst bis fast nix gibt es alles Aufwachen ihr Deutschen brum brum päng päng AMG Fahrer, bald gibt's keinen Sprit mehr für eure Umweltverschmutzung dann müsst ihr zu Fuß gehen oder eben auch E-Autos fahren. AMG und co. RIP
Bonacker
20.09.2025 um 08:11
In 30 oder 40 Jahren werden die Menschen darüber schmunzeln, dass Millionen Menschen in den 20er Jahren Verbrennerautos gefahren sind. So wie man in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts kaum glauben konnten, dass Millionen Menschen in den 20er Jahren noch Kutschen gefahren sind. Die heutigen Politiker, die für eine Verlängerung der Frist für das Ende der Verbrenner plädieren, werden in die Geschichtsbücher eingehen. Allerdings als Beispiel dafür, wieviele inkompetente Politiker Deutschland in den 20er Jahren hatte.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert