Elvah: 29 Millionen Ladevorgänge mit 689 GWh im ersten Halbjahr

Das Lade-Unternehmen Elvah hat seinen Ladereport fürs erste Halbjahr 2025 veröffentlicht. Im ersten Halbjahr 2025 ist sowohl die gesamt geschätzte Energiemenge auf 689 GWh als auch die Zahl der Ladevorgänge auf 29 Millionen Ladevorgänge weiter gestiegen.

Bild: Daniel Bönnighausen

Das entspricht einer Steigerung von rund 16 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2024. Gleichzeitig ist die Zahl der aktiven Ladepunkte in Deutschland im ersten Halbjahr um 21 Prozent auf über 211.000 gewachsen. „Berlin, Bremen und Hessen setzen mit Wachstumsraten zwischen 19 und 21 Prozent die stärksten Wachstumsimpulse“, so Elvah. „Hamburg bleibt Spitzenreiter bei den Ladevorgängen pro Kopf, während Nordrhein-Westfalen weiterhin den größten Einzelmarkt stellt. Am wenigsten stark entwickelten sich Thüringen, Sachsen und das Saarland.“

So positiv das Wachstum bei den Ladepunkten und der Anzahl der Ladevorgänge auch ist, für die Wirtschaftlichkeit eines Standorts ist auch die Auslastung der Ladesäulen entscheidend – hier sieht Elvah weiter eine große Herausforderung. Schon nach dem ersten Quartal hatte Sören Ziems, Mitgründer und Managing Director von Elvah, in unserem Podcast „eMobility Insights“ auf die oft niedrige, aber lokal stark unterschiedliche Auslastung hingewiesen – manche Stationen werden tageweise kaum genutzt, andere Standorte kommen auf eine deutlich bessere Belegung, vor allem in Ballungszentren.

Da zahlreiche Standorte nach wie vor keine „tragfähige“ Auslastung vorweisen können, sieht Elvah einen verschärften Wettbewerb zwischen den Betreibern. „Preisaktionen, flexible Tarife und erste dynamische Preismodelle sind daher keine Ausnahme mehr, sondern beginnen, sich als strategische Instrumente im Markt zu etablieren“, heißt es in der Mitteilung. „Immer mehr Betreiber experimentieren mit flexiblen Preisgestaltungen. Für die Ladesäulenbetreiber (CPOs) wird es entscheidend, ihre Standorte nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich optimal zu nutzen.“

Ionity und Fastned haben bessere Auslastung als EnBW

A propos Betreiber: Die EnBW behauptet im Schnelllade-Segment klar die Marktführerschaft, während Ionity und Aral Pulse mit Abstand folgen. Elvah weist aber auf einen wichtigen Unterschied im Schnelllade-Bereich hin: „Auffällig ist die Effizienz von Fastned und Ionity, die mit einer guten Auslastung überzeugen und ihre Infrastruktur am besten ausnutzen.“ Heißt umgekehrt: Die EnBW hat zwar mehr Ladepunkte, aber eine geringere Auslastung. Ob die EnBW dabei an eher weniger gefragten Standorten baut oder die Standorte gut gewählt, aber (zu) groß dimensioniert sind, geht aus der Elvah-Erhebung nicht hervor.

Auch die Preisgestaltung der Betreiber kann eine gewisse Rolle spielen. „Die Entwicklungen im Jahr 2025 werden zeigen, ob sich der Wettbewerb weiterhin über Preis, Standort und Marke definiert“, so Elvah. „Klar ist: Die Betreiber müssen ihre Strategien zum Beispiel über die Preisgestaltung zunehmend flexibel anpassen, um im dynamischen Marktumfeld erfolgreich zu bleiben.“

Im AC-Bereich prägen kommunale und regionale Versorger das Bild, weniger große Player wie die EnBW. Die Stadtwerke werden aber durch „wachsende Aggregatoren“ ergänzt, also Anbieter, die Ladepunkte verschiedener Betreiber unter einer gemeinsamen Plattform bündeln und vermarkten, ohne zwingend selbst Betreiber zu sein, wie Vaylens und Ladeverbund+.

„Der öffentliche Lademarkt in Deutschland ist trotz politischer Unsicherheiten mit Dynamik ins Jahr 2025 gestartet. Auffällig ist die zunehmende Vielfalt an Preismodellen, die den Wettbewerb verändern könnten. Entscheidend wird sein, wie Betreiber ihre Strategien flexibel anpassen, um Standorte wirtschaftlich erfolgreich zu machen“, sagt Sören Ziems, Mitgründer und Managing Director von Elvah.

Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass die Dynamik auch international ungebrochen ist. Besonders deutlich fällt der Anstieg der Ladevorgänge im ersten Halbjahr 2025 in Belgien (+45 Prozent) und den Niederlanden (+41 Prozent) aus. „Fast alle betrachteten Märkte weisen ein deutliches Wachstum auf“, so Elvah.

Quelle: Info per E-Mail, elvah.de (Report zum Download, Registrierung notwendig)

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