Toyota will neues Elektroauto in Tschechien bauen

Der japanische Autobauer Toyota hat bestätigt, künftig auch in Europa Elektroautos herstellen zu wollen. Dabei ist die Wahl auf das bestehende Werk im tschechischen Kolin gefallen. Dieses soll nun u.a. um eine Batteriemontage erweitert werden.

Bild: Toyota

Bereits im Juli gab es Gerüchte, dass Toyota künftig in seinem Werk in Kolin auch Elektroautos herstellen will. Bislang werden dort der Kleinwagen Aygo X sowie der etwas größere Yaris gebaut. Nun also hat Toyota bestätigt, dass in der Autofabrik in Tschechien künftig auch ein Batterie-elektrisches Modell gebaut werden soll. Es gilt als wahrscheinlich, dass es sich dabei um ein Kompakt-SUV handeln wird – noch will sich Toyota in Hinblick auf das Modell aber nicht in die Karten schauen lassen.

„Die Produktion dieses neuen Batterie-elektrischen Fahrzeugs zeugt vom Engagement unserer Mitarbeiter und unserer gemeinsamen Vision mit der tschechischen Regierung, nachhaltige Mobilität und Innovation voranzutreiben. Wir schätzen diese Investition, die langjährige Unterstützung und Anerkennung der Tschechischen Republik sehr und werden unseren Beitrag zur tschechischen Gesellschaft als ‚Best in Town‘-Unternehmen fortsetzen“, sagt Yoshihiro Nakata, Präsident und CEO, Toyota Motor Europe.

Das Toyota Motor Manufacturing Czech Republic (TMMCZ) genannte Werk soll dafür von 152.000 auf 173.000 Quadratmeter erweitert werden. Der zusätzliche Platz soll für eine neue Batteriemontage, neue Lackier- und Schweißanlagen sowie für die Produktion des neuen Fahrzeugs selbst genutzt werden. Wann die Produktion des Elektroautos hochlaufen soll, ist bislang unbekannt. Zuletzt wurde 2028 als Starttermin kolportiert.

Das Investitionsvolumen für die Werkserweiterung beläuft sich auf insgesamt 680 Millionen Euro. Davon kommen 64 Millionen Euro vom tschechischen Staat als Fördermittel für die Batteriemontage. Die tschechische Regierung gibt an, hart für die Investition in Tschechien gekämpft zu haben, und dazu mehrfach in der Toyota-Zentrale in Japan sowie der Europa-Zentrale in Brüssel verhandelt zu haben.

„Die Automobilindustrie trägt rund 10 Prozent zu unserem BIP bei. Um diesen Anteil zu halten, müssen wir sie systematisch modernisieren. Genau solche Projekte sind für die Zukunft der tschechischen Automobilindustrie entscheidend – sie stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit, fördern Innovationen und schaffen gleichzeitig neue qualifizierte Arbeitsplätze. In diesem Fall werden in der Region 245 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ausländische Investitionen sind das Ergebnis unserer langfristigen Bemühungen“, sagte Petr Fiala, Ministerpräsident der Tschechischen Republik bei einer Zeremonie, bei der die Werkserweiterung bekanntgegeben wurde.

Bislang hat das Werk eine Kapazität von rund 220.000 Fahrzeugen pro Jahr. Die Erweiterung des Werks für die Elektroauto-Produktion soll die Kapazität des Standorts erweitern, Toyota nennt aber keinen konkreten neuen Wert. Aktuell arbeiten am Standort 3.200 Menschen, 65 Prozent der verwendeten Komponenten kommen von Zulieferern direkt aus Tschechien.

Gegründet wurde das Werk 2002 als Joint Venture mit Peugeot, um die Kleinwagen-Familie rund um den Toyota Aygo, Peugeot 107 (später 108) und Citroën C1 zu bauen. Zum Jahr 2021 haben die Japaner das Werk komplett übernommen und es werden dort nun nur noch Toyotas gebaut. Insgesamt haben das frühere Joint Venture und Toyota selbst in den Standort bereits 1,32 Milliarden Euro investiert.

toyota.eu

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