Bruder des Renault Scénic: Mitsubishi macht den Eclipse Cross zum E-SUV
Bereits 2010 brachte Mitsubishi mit dem i-MiEV sein erstes elektrisches Stadtauto auf den Markt. Seitdem hielt sich der japanische Hersteller, wenn es um vollelektrisch angetriebene Modelle geht, aber zurück. Im Rahmen der Allianz mit Renault und Mitsubishi hat das Unternehmen allerdings Zugriff auf die moderne E-Plattform „AmpR-Medium“. Und auf dieser Basis steht das erste Elektro-SUV der Marke nun auch. Es trägt den Namen Mitsubishi Eclipse Cross und soll Ende des Jahres auf den Markt kommen. Unter dieser Bezeichnung bot der japanische Hersteller bereits seit 2018 ein vergleichsweise erschwingliches SUV-Coupé an. Dieses war jedoch nur mit Verbrennungsmotoren und einem Plug-in-Hybridantrieb erhältlich.
Ein Renault in einem anderen Gewand
Mitsubishi setzt bei seinen Modellen für den europäischen Markt großteils auf „Badge Engineering“ – im Grunde handelt es sich um umgemodelte Renault-Modelle, deren Design an der Front und dem Heck dezent angepasst wurde. Genau so ist der Autobauer auch bei der zweiten Auflage des Eclipse Cross vorgegangen. Die Baureihe ist weitestgehend eine modifizierte Version des Renault Scénic E-Tech Electric, einem vollelektrischen Kompakt-SUV, das seit 2024 angeboten wird. Die beiden laufen auch in derselben „Ampere“-Fabrik im nordfranzösischen Douai vom Band.
Neben dem Wechsel des Markenlogos hat Mitsubishi auch den „Kühlergrill“, die Tagfahrleuchten und die Frontschürze an die eigene Designsprache angepasst. Hinten wurde die Schürze modifiziert und eine dunkle Leiste zwischen den Rückleuchten eingezogen. Neue 19- und 20 Zoll-Räder im markentypischen Look und ein anderes Lenkrad runden das Umstyling ab.
Ansonsten übernimmt der 4,47 Meter lange, 1,86 Meter breite und 1,57 Meter hohe Eclipse Cross das Cockpit inklusive dem 12,3 Zoll großen Touchscreen nahezu unverändert. Käufer des Mitsubishi-Ablegers kommen also auch in den Genuss der Harman-Kardon-Anlage und des elektrochromatischen Panoramadachs, dessen Transparenz in mehreren Stufen eingestellt werden kann. Das Infotainment-System basiert auf Android-Software – navigiert wird also per Google Maps.









Die Ladeleistung ist eher durchschnittlich
Mit dem Scénic E-Tech hat sich Mitsubishi eine zeitgemäße Basis ausgesucht. Vor allem in Sachen Reichweite spielen die beiden Kompakt-SUV aus der französisch-japanischen Allianz vorne mit. Zum Marktstart bietet Mitsubishi nur die größere der beiden bei seinem französischen Pendant erhältlichen NMC-Batterien an. Diese hat eine Kapazität von 87 kWh, was laut dem japanischen Hersteller für eine Reichweite von etwa 600 Kilometern reichen soll. Obwohl die beiden E-SUV technisch so gut wie identisch sind, gibt Renault eine etwas höhere WLTP-Reichweite von 625 Kilometer an.
Beim Antrieb übernimmt Mitsubishi den bekannten 160 kW und 300 Newtonmeter starken Elektromotor an der Vorderachse. So geht es aus dem Stand in 8,4 Sekunden auf Tempo Hundert, bei 170 km/h schiebt die Software den Riegel vor. 2026 soll eine „Medium Range“-Version mit dem kleineren 60 kWh-Akku nachgeschoben werden, deren maximaler Radius bei knapp über 400 Kilometern liegen dürfte.
In Sachen Ladetechnik glänzt die „AmpR-Medium“-Plattform nicht gerade. Wie sein Renault-Bruder lädt auch der Eclipse Cross in der Spitze mit maximal 150 kW, was in dem Segment eher mittelmäßig ist. Angaben zur Ladedauer macht Mitsubishi bisher noch nicht, von 10 auf 80 Prozent dürfte es aber ungefähr genauso lange dauern, wie beim Scénic E-Tech. Bei ihm liegt die Werksangabe bei üppigen 37 Minuten. Dafür sind die beiden Technik-Brüder serienmäßig mit einer Wärmepumpe und einer 22-kW-Ladefunktion für AC-Säulen ausgestattet.
Acht Jahre Garantie auf das Fahrzeug und den Akku
In der höchsten Ausstattung verfügt das Modell über zwanzig Assistenzsysteme, dazu gehören ein aktiver Spurhalteassistent sowie ein Querverkehrswarner. Preise hat Mitsubishi noch nicht veröffentlicht. Sie dürften aber ungefähr auf dem Niveau des Scénic E-Tech Electric 220 Long Range liegen. Dieser startet aktuell bei 47.900 Euro.
Der Mitsubishi hat gegenüber seinem französischen Bruder aber ein Ass im Ärmel: Während Renault nur zwei Jahre Garantie auf sein elektrisches Kompakt-SUV gibt, sind es bei Mitsubishi satte acht Jahre. Die Akku-Garantie liegt bei beiden Autobauern bei acht Jahren oder 160.000 Kilometern.
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