Dreame Technology liebäugelt mit E-Auto-Werk in Brandenburg

Dreame Technology prüft, ein Werk für luxuriöse E-Autos in Brandenburg zu bauen. Eine Bestätigung seitens der Landesregierung gibt es dazu allerdings nicht. Dreame Technology ist eigentlich ein chinesischer Staubsauger-Hersteller, hatte jedoch Ende August seinen Eintritt in den Markt für Highend-Elektroautos bekanntgegeben.

Dreame auto rendering
Bild: Dreame

Bereits Anfang September gab der Konzern in einer Pressemitteilung bekannt, in Brandenburg auf Standortsuche für ein Fahrzeugwerk gegangen zu sein. Erst durch die Berichterstattung in mehreren deutschen Medien ist diese Pressenotiz nun im größeren Umfang bekannt geworden. Darin heißt es: „Yu Hao, Gründer und CEO von Dreame Technology, reiste mit einem Team nach Deutschland, um einen Standort für die neue Fabrik von Dreame Cars auszuwählen. Infolgedessen erwägt die Marke die Errichtung eines Produktionswerks in Brandenburg.“ Der Staubsauger-Hersteller hat also offenbar eine Sparte gegründet und Dreame Cars getauft. Das Unternehmen lobt in der Mitteilung weiter die ausgereifte Lieferkette der Region und prognostiziert, vor Ort „Logistikkosten senken und gleichzeitig ein effizientes Netzwerk in ganz Europa sicherstellen“ zu können.

Eine Bestätigung von der Brandenburger Landesregierung für die Ansiedlungspläne gibt es bislang nicht. Dreame Technology ist ein chinesischer Staubsauger-Hersteller, der Ende August offiziell machte, ein zweites Standbein im eMobility-Business aufbauen zu wollen. Das Erstlingswerk des Unternehmens soll 2027 marktreif sein – und sich am legendären Bugatti Veyron messen. Dreame Cars habe mittlerweile ein Team von fast 1.000 Mitarbeitern zusammengestellt und expandiert weiter, schreibt der chinesische Konzern weiter. Diese Belegschaft besteht „aus F&E-Mitarbeitern aus Dreames Geschäftsbereich für intelligente Hardware und Mitarbeitern aus dem Automobilbau“.

Dreame gilt als Spezialist für intelligente Hochleistungsstaubsauger und -roboter und kennt sich eigenen Angaben nach mit performanten Motoren, KI-Algorithmen sowie Robotersensorik und -steuerung aus. Dreames neueste Motortechnologie mit 200.000 U/min kommt aktuell im Staubsauger Z50 zum Einsatz und soll auch als Basis für das geplante E-Luxusauto dienen. „Im Luxusautomobilsektor fehlte bisher eine wirklich intelligente Marke für elektrische Hypercars“, hieß es in einer im August von CarNewsChina zitierten Erklärung des Unternehmens. „Während traditionelle Ultra-Luxusmarken wie Bugatti und Bentley Elektrifizierung und Intelligenz nur langsam angenommen haben, wird Dreame neu definieren, was Ultra-Luxus im nächsten Automobilzeitalter ausmacht.“ Erste Visualisierungen hat das Unternehmen dieser Tage veröffentlicht – laut mehreren Medienberichten ist der Entwurf optisch auffällig nah am Sportwagen Bugatti Chiron.

Allerdings ist Dreame nicht der erste Staubsaugerhersteller mit E-Auto-Ambitionen. Auch der renommierte Konzern Dyson überraschte 2017 mit einem Elektroauto-Projekt, gab es aber 2019 wieder auf. Erfolgreicher verlief die Diversifikation bei Xiaomi: Der chinesische Smartphone-Hersteller expandierte vor wenigen Jahren ebenfalls in die eMobility-Branche und verkauft seine zwei bisher erschienenen Modelle gut.

prnewswire.com via tagesschau.de, tagesspiegel.de, maz-online.de

5 Kommentare

zu „Dreame Technology liebäugelt mit E-Auto-Werk in Brandenburg“
Niclas R.
23.09.2025 um 17:49
Design einfach kopiert vom Bugatti Chiron.
Frank
24.09.2025 um 09:29
Wenn ein Staubsaugerhersteller aus dem Stand so etwas in Serie auf die Beine stellt, frag ich mich ernsthaft, warum sich die deutsche Automobilindustrie mit der Elektromobilität so schwer tut, gar fremdelt. Scheinbar sind E-Autos einfacher zu entwickeln, die Türken haben auch ein eigenes. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie der E-Renner von Vorwerk, Miele oder Siemens aussehen wird. Industrieansiedlung in Brandenburg, Daumen hoch und viel Glück.
Frank
24.09.2025 um 09:16
Im Asiatischem ist das Kopieren nicht mit diesem negativen Image verbunden wie bei uns. Stellt sie doch die höchste Anerkennung seines Meisters dar, das Streben ihm es gleichzutun. Andere Länder andere Sitten.
Michael
24.09.2025 um 10:18
Nicht in Brandenburg, aber die Gläserne Manufaktur in Dresden wäre ein würdiger und fähiger Produktionsstandort. :-)
Frank
25.09.2025 um 05:38
Die Idee hat etwas, der Standort selbst steht aber unter einem schlechten Stern. Ich hatte ein Fahrzeug von diesem Produktionsstandort, die Besuche dort stets kostenfrei, auch die große Tour mit eigenem Guide und mitten in der Produktion. Zum Geburtstag auch schon einmal einen Blumenstrauß. Aber das Einzige, was an diesem Auto zuverlässig funktionierte, war der Aufruf der Bordelektronik nach einem Servicetermin in der Werkstatt. Den Begriff Werkstattwagen kannte ich eigentlich nur in einem anderen Zusammenhang. Sofern fehlerfrei, war das Fahren ein Genuss, das muss ich leider zugeben. Genervt wechselte ich zu einem südkalifornischen Elektroautohersteller, wo ich seit 6 Jahren keinen einzigen kostenpflichtigen Werkstatttermin in Anspruch nehmen musste. Ich haben meinen Frieden gefunden.

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