Xiaomi weiht Entwicklungszentrum in München ein

Der chinesische Tech-Riese Xiaomi hat sein Forschungs- und Entwicklungszentrum für E-Autos in München offiziell eröffnet – die erste Einrichtung des Unternehmens dieser Art außerhalb Chinas. Xiaomi bereitet sich damit auf seinen geplanten Start im europäischen Automarkt im Jahr 2027 vor.

xiaomi su7 2024 01 min
Bild: Xiaomi

Xiaomi, lange Zeit vor allem für seine auch in Deutschland erhältlichen Smartphones bekannt und seit einiger Zeit im Mobilitätsmarkt auch mit E-Tretrollern vertreten, ist erst vergangenes Jahr unter die E-Auto-Hersteller gegangen. Und das mit einem überaus großen Erfolg für einen Newcomer: Das Startmodell, der an den Porsche Taycan erinnernde Xiaomi SU7, verkauft sich in China wie geschnitten Brot.

Xiaomi erreichte die ersten 100.000 Auslieferungen in 229 Tagen und die nächsten 100.000 in nur 119 Tagen – und das mit nur einem Modell. Kurz nachdem das zweite Modell, der E-SUV YU7 in diesem Sommer in den Verkauf ging, knackte Xiaomi dann auch schon die Marke von 300.000 Auslieferungen über beide Modelle hinweg – bzw. streng genommen auch inklusive des SU7 Ultra, einer als eigenständiges Modell gerechneten Sportwagen-Version des SU7, die bereits eine Rekordzeit auf dem Nürburgring erzielt hat.

Start mit 50 Mitarbeitern

Schon seit März ist bekannt, dass Xiaomi seine E-Autos ab 2027 auch außerhalb Chinas verkaufen will. Und im April gab es dann erste Berichte über ein geplantes Forschungs- und Entwicklungszentrum in München. Und dieses hat Xiaomi nun tatsächlich auch schon offiziell eröffnet. Laut dem „Handelsblatt“ startet der Standort zunächst mit 50 Mitarbeitern, auf LinkedIn sind zudem mehr als 20 weitere Stellen ausgeschrieben für den Standort München ausgeschrieben.

Team des neuen F&E-Zentrums von Xiaomi in München
Bild: Xiaomi

Forschungsschwerpunkte des neuen Xiaomi-Standorts in München sollen Hochleistungsfahrzeugprojekte sein, zudem soll sich das Team auf die Entwicklung von Elektrofahrzeugtechnologie, Designinnovationen, Kundenorientierung und Spitzenforschung konzentrieren.

Manager für Europastart gesucht

Bei den ausgeschriebenen Stellen geht es aber längst nicht nur um Forschung und Entwicklung: Xiaomi sucht u.a. auch einen Country Manager (also einen Landeschef) und einen Head of Retail Operations, der den Vertrieb in Europa aufbauen soll. Gefragt sind auch Spezialisten für Fahrzeuglogistik, Zulassungen und After Sales. Denn bei dem neuen Standort geht es längst nicht nur um Forschung, Entwicklung und Design – vielmehr will Xiaomi von München aus seinen Europastart vorbereiten, den das Unternehmen in diesem Zusammenhang für 2027 bestätigt hat.

„Dieses Zentrum ist essenziell, um die Produkte an europäische Standards anzupassen“, sagt Autoexpertin Beatrix Keim gegenüber dem „Handelsblatt“. Laut der Wirtschaftszeitung wird der Münchner Standort von Rudolf Dittrich, einem Ex-Manager von BMW Motorrad, geleitet, der sich auf LinkedIn als Head of Xiaomi EV Europe R&D Center bezeichnet. Im August war bereits bekanntgeworden, dass Kai Langer, der ehemaligen Designchef von BMW i, für den Münchner Standort von Xiaomi angeheuert hat.

Xiaomi ist längst nicht der erste chinesische Autohersteller, der sich in München ansiedelt: Diesen Monat hatte bereits Xpeng die Eröffnung eines F&E-Zentrums in München bekanntgegeben, Li Auto ist ebenfalls mit einem solchen Standort vertreten – und Nio unterhält sogar bereits seit zehn Jahren ein Global Design Center in München.

mi.com, handelsblatt.com

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