Jakob Mining Vehicles findet Produktionspartner für E-Pickup für den Bergbau

Das Jungunternehmen Jakob Mining Vehicles (JMV) hat zusammen mit dem Entwicklungsdienstleister EDAG einen für den Bergbau konzipierten E-Pickup entwickelt. Der JMV TerraCharge soll vom Auftragsfertiger T-Engineering im schwedischen Trollhättan gebaut werden. Das Produktionsziel liegt bei 750 Fahrzeugen jährlich.

Bild: Jakob Mining Vehicles

Noch sind die Informationen zum JMV TerraCharge spärlich, doch der Hintergrund spricht für die bislang weitestgehend unbekannte Firma Jakob Mining Vehicles: Gründer und Geschäftsführer Benjamin Jakob, selbst Autohändler in Fulda (neuerdings auch mit VinFast im Sortiment), hat bereits 15 Jahre Erfahrung darin, Geländefahrzeuge für den Bergbau umrüsten zu lassen: „Das Bergbauunternehmen K+S war 2010 auf uns zugekommen, um einen Jeep Wrangler auszuprobieren, so hat alles angefangen. Inzwischen rüsten wir mit Spezial-Umbauern auch den Pickup Dodge Ram um, etwa mit Hubarbeitsbühnen oder 4.500-Liter-Tanks, oder als Gruppentransporter, etwa für peruanische Goldminen“, so Jakob in einem Firmenporträt von Osthessen-News.

Sein Unternehmen sei einer von nur vier Händlern weltweit, die einen Militär-Vertrag des Automobilherstellers Stellantis hätten. Das ermögliche die Nutzung von besonderen Modellvarianten, die nicht auf dem normalen Markt erhältlich seien, so Benjamin Jakob weiter. Laut Angaben des Unternehmens hat es in den vergangenen 15 Jahren über 1.800 Fahrzeugumbauten verantwortet, allerdings nicht nur für den Bergbau, sondern auch für andere Segmente wie etwa Katastrophenschutz oder Rettungswagen.

Die Idee zu einem eigenen elektrischen Pickup kam Jakob, nachdem er 2019 bei der Baumaschinen- und Bergbaumesse bauma von Bergwerksbetreibern angesprochen wurde, ob anstatt der üblichen Verbenner-Umbauten nicht auch vollelektrische Fahrzeuge möglich wären. „Es gab schlicht und ergreifend nichts auf dem Markt. Nachdem sich die Zusammenarbeit mit mehreren Fertigungsfirmen zerschlagen hat, haben wir uns an die EDAG Group aus Fulda gewandt, mit einem Anforderungskatalog ans Fahrzeug.“

Nun also ist die Entwicklung des Bergbau-Elektro-Pickups mit dem Namen JMV TerraCharge soweit vorangeschritten, dass er in Produktion gehen soll. Zwar hat sich der Traum zerschlagen, das Fahrzeug direkt in Fulda herzustellen. Aber mit T-Engineering mit Sitz in Trollhättan, Schweden, konnte JMV nun den passenden Auftragsfertiger für das Fahrzeug finden, der den JMV TerraCharge herstellen soll. Dabei wird eine Jahresproduktion von 750 Einheiten angepeilt.

T-Engineering nutzt dabei einen Teil des ehemaligen Saab-Werks in Trollhättan. Klas Lundgren, CEO von T-Engineering, sagt: „Wir freuen uns darauf, Elektrofahrzeuge in Trollhättan zu bauen. Dieses Projekt bedeutet für uns, unsere Produktionskapazitäten zu erweitern und unser umfassendes Know-how in den Bereichen Elektrofahrzeugsteuerung, Kalibrierung und elektrische Systeme zu nutzen, um sicherzustellen, dass der TerraCharge Leistung, Zuverlässigkeit und Effizienz liefert.“

Und Benjamin Jakob von Jakob Mining Vehicles sagt: „Der TerraCharge ist ein mutiger Schritt vorwärts in unserer Mission, den Bergbau zu dekarbonisieren. Durch die Partnerschaft mit EDAG und T-Engineering ereinen wir das Beste aus deutscher Ingenieurskunst und schwedischer Fertigung, um ein Fahrzeug zu schaffen, das den betrieblichen und ökologischen Anforderungen moderner Bergbauunternehmen gerecht wird.“

Die Eckdaten zum Fahrzeug verrät JMV noch nichts bis ins Detail. Klar ist aber, dass der TerraCharge über einen Allradantrieb verfügen soll und das die Systemleistung über 200 kW liegen soll. Bestückt werden soll der TerraCharge mit einem LFP-Batteriesystem mit noch unbekannter Kapazität, die Reichweite soll bei bis zu 250 km liegen und die Schnelladezeit auf 80 Prozent bei unter einer Stunden.

Weiterhin erwähnt JMV in den Produktinfos auf seiner Website eine Nutzlast von 1.050 kg und eine Zertifizierung nach ISO 19296 für mobile Untertagemaschinen. Weiterhin soll es geringe Wartungskosten dank modularem Aufbau
und fortschrittlichem Telematiksystem geben.

Quelle: Presseinfo per Mail (Montage in Schweden), im-mining.com, osthessen-news.de (Firmenporträt)

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