Neue Wasserstofftankstelle für Freiburger Müllabfuhr eröffnet

Auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie Eichelbuck haben die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF), der regionale Energieversorger Badenova und die Stadt Freiburg eine neue Wasserstofftankstelle eröffnet, die von Müllfahrzeugen genutzt werden soll. Für kommendes Jahr ist dort auch ein eigener Elektrolyseur geplant.

Wasserstofftankstelle asf freiburg badenova
Bild: Badenova/Jonas Conklin

Dass die ASF bei ihren Müllfahrzeugen auf Wasserstoff setzt, ist schon länger bekannt: Schon 2021 wurden die ersten drei Müllabfuhren mit Brennstoffzelle beschafft, 2023 kamen sechs weitere Exemplare hinzu. Seit Anfang 2025 ist der Abfallentsorgungsfuhrpark sogar vollständig auf Brennstoffzellenfahrzeuge umgestellt. Aktuell sind insgesamt 22 Fahrzeuge mit Brennstoffzelle unterwegs, die Bioabfall, Papier, Gelbe Säcke, Restmüll und Sperrmüll klimafreundlich einsammeln.

Bisher wurden die ASF-Fahrzeuge an einer Wasserstofftankstelle von H2 Mobility auf dem Gelände einer Total-Station im Stadtteil Zähringen betankt. Die neue Tankanlage in Eichelbuck soll nun primär von den Abfallfahrzeugen genutzt werden ergänzt die bestehende Tank-Anlage in Zähringen und soll damit eine „wichtige Redundanz für die zuverlässige Versorgung der kommunalen Fahrzeugflotte“ sicherstellen, wie die Projektpartner mitteilen. Mit anderen Worten: Fällt eine der beiden Wasserstofftankstellen aus, so können die Fahrzeuge an der jeweils anderen Tankstelle betankt werden.

Doch bei dem Vorhaben geht es nicht nur um eine neue Wasserstofftankstelle, sondern um ein größeres Gesamtprojekt: Am östlichen Hang der Deponie soll bis Jahresende ein neuer Solarpark mit rund 2,4 ha Fläche und einer Leistung von etwa 2,6 MWp entstehen. Parallel wird eine Elektrolyseanlage zur Erzeugung von Wasserstoff errichtet, die ab dem kommenden Jahr mit dem im Solarpark erzeugten Strom betrieben werden sollen. Etwa 40 Prozent (2,5 GWh) des Solarstroms sind dabei für den Elektrolyseur gedacht, der jährlich bis zu 140 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren kann. Zudem wird die Elektrolyseanlage – die erste im Bereich Freiburg überhaupt – über einen Mix aus regionalem und zugekauftem Grünstrom betrieben: ca. 30 Prozent (1,6 GWh) stammen aus regionalem Windstrom und weitere 30 Prozent (1,9 GWh) aus zugekauftem Ökostrom.

Oberbürgermeister Martin Horn sagt: „Dieses Leuchtturmprojekt vereint vieles, was für unseren Freiburger Spirit und Innovation stehen. Wir haben die komplette Abfallsammel-Flotte der ASF auf Brennstoffzellen umgestellt und bauen an einer ehemaligen Deponie PV-Anlage und Elektrolyseur, die grüne Energie liefern. So kann die dringend notwendige Transformation gelingen.“

ASF-Geschäftsführer Michael Broglin ergäznt: „Seit jeher verfolgen wir das Ziel, Kreisläufe zu schließen und Ressourcen zu schonen. Das gelingt uns bei vielen der von uns gesammelten Wertstoffe wie Bioabfällen, Altpapier und Altglas bereits sehr gut. Umso mehr freue ich mich, dass wir diesen Grundsatz der Kreislaufwirtschaft zukünftig auch auf unsere Transportleistungen übertragen können: Müllfahrzeuge, die nicht mehr mit fossilen Energieträgern, sondern mit Sonnenenergie und Wasserstoff betrieben werden – das ist gelebte Klimaneutralität.“

Insgesamt werden rund 8 Millionen Euro investiert, davon werden insgesamt 4,25 Millionen Euro mit Fördergeldern gedeckt, die von der Stadt Freiburg, dem Land Baden-Württemberg, der Innovations- und Technologieförderungsgesellschaft (itg) über das trinationale Projekt „Hydrogen Valley Südbaden“ und vom Badenova-Innovationsfonds stammen.

abfallwirtschaft-freiburg.de, badenova.de

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