Stellantis arbeitet mit Pony.ai an Robotaxis für Europa
Beide Unternehmen haben unverbindliche Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet und wollen die Entwicklung und den Einsatz von Robotaxi-Lösungen in Europa beschleunigen. Bereits in wenigen Monaten wollen die Partner mit dem Einsatz von Testfahrzeugen auf Basis des Peugeot e-Traveller in Luxemburg beginnen, wo zugleich auch der europäische Hauptsitz von Pony.ai liegt. Die Praxistests konzentrieren sich auf die Auswertung von Sicherheit, Leistungsfähigkeit und der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Bereits vom kommenden Jahr an sollen die Robotaxi-Lösungen dann auch in weiteren europäischen Städten eingeführt werden.
Im Rahmen der Partnerschaft wird die Software für autonomes Fahren von Pony.ai mit der für autonomes Fahren vorbereiteten (AV ready) Medium-Size Van (K0)-Plattform von Stellantis in der vollelektrischen Variante integriert, um sichere, skalierbare und effiziente Lösungen für die urbane Mobilität zu liefern. Auch der Peugeot e-Traveller basiert auf dieser Plattform.
„Vollautomatisierte Fahrzeuge, die keine Fahrer erfordern, haben das Potenzial, die Art und Weise, wie sich Menschen in unseren Städten bewegen, zu verändern. Sie können sichere und erschwingliche Optionen bieten“, sagte Ned Curic, Chief Engineering & Technology Officer von Stellantis. „Um diese Vision zu realisieren, haben wir die AV-Ready-Plattformen von Stellantis entwickelt und arbeiten mit den besten Akteuren der Branche zusammen. Pony.ai zeichnet sich durch technisches Know-how und einen kollaborativen Ansatz aus.“
Der Schwerpunkt der Partnerschaft wird zunächst auf leichten Nutzfahrzeugen (LCVs) liegen. Das umfangreiche LCV-Angebot von Stellantis soll nahtlose Skalierungslösungen ermöglichen, die auf die vielfältigen Anforderungen an die Mobilität in Europa zugeschnitten sind. Ihre Größe, Flexibilität, Gesamtbetriebskosten und Effizienz sind in den Augen von Stellantis ideal für verschiedene Anwendungen, von kompakten Robotertaxis bis hin zu Mehrpersonenwagen für bis zu acht Personen.
„Wir freuen uns, mit Stellantis zusammenzuarbeiten, um unsere Technologie für autonome Mobilität nach Europa zu bringen“, sagte Dr. James Peng, Gründer und CEO von Pony.ai. „Ihre starke Präsenz in Europa und ihr Portfolio an ikonischen Marken machen sie zum idealen Partner, um unser Wachstum in diesem Schlüsselmarkt zu beschleunigen.“
Die AV-Ready-Plattform von Stellantis ist eine fortschrittliche Plattform, die durch Technologie-Updates auf Level-4-Fähigkeiten aufgerüstet wurde. Dank Systemredundanzen und der Kompatibilität mit fortschrittlichen Sensormodulen ermöglicht die Plattform die Integration einer autonomen Fahrsoftware. Dadurch ist ein hochautomatisierter „Hands- & Eyes-Off“-Betrieb in einem vorab definierten Gebiet möglich.
Die Zusammenarbeit konzentriert sich zwar auf leichte Nutzfahrzeuge, legt jedoch gleichzeitig den Grundstein für eine breitere Anwendung, die möglicherweise autonome Mobilitätsdienste für Waren und Personen umfassen könnten.
Pony.ai ist neben der Baidu-Tochter Apollo Go sowie WeRide und Momenta einer der vier größten Player im Bereich autonomes Fahren in China. 2016 gegründet, ist Pony.ai aktuell das einzige Unternehmen, dass in den vier größten Städten Chinas (Peking, Guangzhou, Shanghai, Shenzhen) Robotaxi-Flotten betreiben. Insgesamt hat Pony.ai bereits mehr als 500 Robotaxis und mehr als 170 Robotrucks im Einsatz. Im Mai hatte Pony.ai zudem eine Kooperation mit Uber bekanntgegeben mit dem Ziel, im Nahen Osten autonome Fahrzeuge über die Uber-App anzubieten. Seit wenigen Wochen darf Pony.ai zudem seine Robotaxis in Dubai testen.
Stellantis wiederum hatte im August damit überrascht, nur ein halbes Jahr nach der Vorstellung die Entwicklung seines Fahrerassistenzsystems namens STLA AutoDrive aufgrund hoher Kosten, technologischer Herausforderungen und Bedenken hinsichtlich der Kundennachfrage offenbar ausgesetzt zu haben. Ziel war ein System nach Level 3, das bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h automatisiert mit den Funktionen „Hands-Free” (Freihändigkeit) und „Eyes-Off” (Ohne Blickkontakt) fahren kann.
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