Trump verlängert Zollvergünstigungen und schafft neue Zölle für Lkw und Busse

US-Präsident Donald Trump hat Zollvergünstigungen bei in den USA produzierten Autos mit importierten Bauteilen bis zum Jahr 2030 verlängert. Zugleich verkündete er nun auch Zölle auf Importe von Lastwagen und Bussen in die USA.

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US-Produktion des Hyundai Ioniq 9 in Georgia.
Bild: Hyundai

Zunächst zu den Vergünstigungen für US-Autos mit importierten Teilen: Hersteller können dabei bis zu 3,75 Prozent vom Verkaufspreis ihrer Fahrzeuge erstattet bekommen. Die Maßnahme sollte ursprünglich 2027 auslaufen – und der Erstattungs-Anteil vom zweiten Jahr an auf 2,5 Prozent sinken. Das wird nun – mit einer Erstattung von bis zu 3,75 Prozent – bis 2030 verlängert.

Trump hatte diese Zollvergünstigung Ende April eingeführt, um den Unternehmen, die ihre Autos in den USA montieren, eine gewisse finanzielle Entlastung als Entgegenkommen zu bieten. Denn die importierten Teile wurden gemäß der ursprünglichen Regelungen ebenfalls mit 25 Prozent verzollt, die Autobauer konnten ihre Lieferketten aber nicht so schnell anpassen.

Die Regelung gilt für alle in den USA montierte Fahrzeuge, also inklusive Elektroautos. Die Erleichterung hängt jedoch vom Anteil der inländischen Komponenten in den Fahrzeugen ab. So wäre ein Fahrzeug, das zu 85 Prozent aus den USA oder dem USMCA-Abkommen (United States-Mexico-Canada Agreement) stammt, von den Zöllen befreit, während auf ein Fahrzeug mit 50 Prozent inländischem Anteil weiterhin Zölle auf einen Teil seines Wertes erhoben würden.

Es gibt aber nicht nur Neuigkeiten von Zollerleichterungen, sondern auch neue Zölle: Der US-Präsident verkündete nun auch Zölle auf Importe von Lastwagen und Bussen in die USA. Bei Lastwagen (konkret der US-Klassen 3 bis 8, also alle Fahrzeuge mit mehr als 10.000 Pfund oder 4.536 Kilogramm Gesamtgewicht) und Bauteilen dafür liegt der Zoll bei 25 Prozent, die Zölle greifen ab dem 1. November 2025. Wie bei den Autos können Hersteller bis 2030 für in den USA gebaute Fahrzeuge 3,75 Prozent vom Verkaufspreis zurückbekommen. „Der Zoll auf Teile für mittelschwere und schwere Lkw wird auf wichtige Teile wie Motoren, Getriebe, Reifen und Fahrgestelle erhoben“, so das Weiße Haus.

Bei Bussen wurde der Zoll auf zehn Prozent festgelegt. Das gilt ab November für Schulbusse, Linienbusse und Reisebusse. Weiter äußert sich das Weiße Haus bei den Bus-Zöllen nicht, das veröffentlichte Fact Sheet dreht sich vor allem um die mittelschweren und schweren Lkw.

Die neuen Zölle werden vom Weißen Haus mit der nationalen Sicherheit begründet. Trump selbst gab im September an, die Lkw-Zölle sollten Hersteller wie Paccar, Peterbilt, Kenworth und die Daimler-Truck-Tochter Freightliner vor „unfairer Konkurrenz von außen“ schützen. Klar ist, dass sie darauf abzielen, die Produktion der Fahrzeuge wieder zunehmend in die USA zu verlagern. Laut Reuters dürfte das im Falle der Lkw-Zölle vor allem das südliche Nachbarland treffen: Mexiko ist demnach der größte Exporteur von mittelschweren und schweren Lastkraftwagen in die USA.

Die US-Handelskammer hatte sich zuvor gegen die Lkw-Zölle ausgesprochen. Nach Mexiko seien Kanada, Japan, Deutschland und Finnland die wichtigsten Importländer für Lastwagen.  „Alle sind Verbündete oder enge Partner der Vereinigten Staaten und stellen keine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA dar“, so die Handelskammer.

wiwo.de, reuters.com, whitehouse.gov (Fact Sheet)

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