Aldi Süd plant „E-Ladehubs“

Mit günstigen Schnellladepreisen hat sich Aldi Süd einen Namen gemacht. Allerdings gibt es bisher meist nur eine Ladesäule je Filiale. Das soll sich künftig ändern: An 40 stark frequentierten Standorten plant Aldi Süd sogenannte E-Ladehubs ein, an denen bis zu sechs E-Autos zum besten Preis gleichzeitig laden können.

Aldi sued e ladehub
Bild: Aldi Süd

Die ersten Ladestandorte, an denen mehrere Fahrzeuge gleichzeitig laden können, sind bereits seit Kurzem in Köln und Karlsruhe ans Netz gegangen, wie der Discounter mit Sitz in Mülheim an der Ruhr mitteilt. Alleine in diesem Jahr seien 160 neue Ladepunkte an den eigenen Filialen entstanden, „um einen aktiven Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten und dem Bedarf der Kund:innen gerecht zu werden“.

Mit dem E-Ladehubs will Aldi Süd „einen weiteren Schritt“ gehen. „Mit der Einführung unserer neuen E-Ladehubs kommen wir dem Wunsch vieler Kund:innen nach, die ihr Auto während des Einkaufs aufladen möchten – und das möglichst ohne lange Wartezeit“, sagt Jan Riemann, Group Director Real Estate bei Aldi Süd. „Seit Jahren nimmt Aldi Süd dabei eine Vorreiterrolle ein. Gleichzeitig tragen wir mit der Erweiterung unserer E-Ladepunkte aktiv zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei.“

Ankündigungen zu weiteren Standorten und zur Ladeleistung an den neuen E-Ladehubs macht der Discounter nicht, es dürfte sich aber weiter vor allem um den Hypercharger HYC200 von Alpitronic handeln – dieses Modell und der Vorgänger HYC150 machen den Großteil der 700 Ladestationen mit 1.600 Ladepunkten von Aldi Süd aus. Die Ladeleistung ist dabei auf die durchschnittliche Einkaufsdauer der Kunden ausgelegt: „Mit bis zu 200 kW schaffen die Schnellladestationen in nur 30 Minuten bis zu 500 Kilometer zusätzliche Reichweite“, so Aldi Süd.

Wichtig: Im Gegensatz zu anderen Einzelhandelskette, die beim Ladeausbau auf Partnerschaften mit großen Ladepunktbetreibern setzen, betreibt Aldi Süd seine Ladestationen selbst. Damit gestalte „das Unternehmen die Preise eigenverantwortlich und kann ganz nach dem Discountprinzip das Stromtanken zum besten Preis anbieten“. Bei AC-Ladepunkten sind das derzeit 0,29 €/kWh, an DC-Ladern mit 50 kW Nennleistung 0,44 €/kWh und an den Hyperchargern ab 150 kW Nennleistung 0,47 €/kWh. „Seit langem setzt sich Aldi Süd für das Ad hoc-Laden ein, da es den Ladeprozess vereinfacht und für Preistransparenz sorgt. Daher können unsere Kund:innen an all unseren E-Ladestationen einheitlich mittels Giro- und Kreditkarte sowie gängigen NFC-Smartphones bezahlen“, betont Riemann.

Vielerorts ist die Nachfrage aber so hoch, dass die eine Ladesäule mit zwei Ladepunkten je Filiale oft belegt ist – und die Kunden bei der Fahrt zum Einkauf nicht sicher sein können, ob sie vor Ort tatsächlich ihr E-Auto laden können. Das soll mit den E-Ladehubs und bis zu sechs Ladepunkten künftig anders sein.

Aber: Je nach Filiale können die Bedingungen vor Ort für Einschränkungen sorgen. Denn auf dem Foto, das Aldi Süd zu der Pressemitteilung veröffentlicht hat, ist einer der beiden Standorte zu sehen, die bereits auf drei Säulen mit insgesamt sechs Ladepunkten aufgerüstet wurden. Dabei sind die Ladesäulen über Eck angeordnet – und das ladende Elektroauto auf dem Bild versperrt fast schon die Zufahrt zu dem nächstgelegenen Stellplatz. Dabei handelt es sich um einen 4,50 Meter langen BMW iX1, also ein Fahrzeug der Mittelklasse. Ein noch längeres Fahrzeug würde – obwohl korrekt abgestellt – wohl die Zufahrt zu dem anderen Eck-Ladeplatz blockieren.

aldi-sued.de

5 Kommentare

zu „Aldi Süd plant „E-Ladehubs““
Mueller
28.10.2025 um 13:32
Was hilft das wenn man 6 Ladepunkte baut und sie nicht gewartet werden . Es geht einmal die Kartenzahlung nicht oder man kann nur an einem Ladepunkt aufladen und dieser ist besetzt.da kann man auch 10 bauen wenn nur 1 funktioniert ist das der gleiche Mist wie vorher
Meier Johann
28.10.2025 um 15:05
Kann ich nicht bestätigen. Ich hatte nie Probleme oder defekte Charger bei Aldi Süd. Ggf. war ein neu gebauter Charger noch nicht "Online". Aber je mehr günstige HPC, desto besser. Onkel Mueller wird immer was zu meckern haben.
Northbuddy
28.10.2025 um 14:34
Das angesprochene Platz-Problem ist nicht nur bei Aldi zu beobachten. Die Säulen werden fast press an die Kante des Parkplatzes gesetzt, nur um dann festzustellen, das man sie doch besser mit einem Poller schützt, was wiederum 30-40cm der Parklücke (in der Länge) kostet. Ein besonders schönes Beispiel findet man in Reinhardshain West bei Ionity, wo man mit einem etwas längeren Fahrzeug in der dort auch noch engen Fahrbahn steht. Was ist so schwer daran, die Säulen selbst etwas mehr Raum hinter dem eigentlichen Park/Ladeplatz zu geben? Aber natürlich ist es positiv, wenn sich die Discounter und Supermärkte aktiv beim Ausbau der Ladeinfrastruktur beteiligen.
R.Brand
28.10.2025 um 15:02
Vorbildlich. Wenn man Benzin tanken muß wird man auch nicht nach Tankkarte mit Monatsgebühr gefragt und wenn man die nicht hat wird das Benzin auch nicht teurer.
Ruf aus der Pampa
28.10.2025 um 15:10
Wir wären hier auf dem Land froh, wenn Aldi, Edeka, Rewe, Diska, Norma usw. auch nur einen HPC-Ladepunkt anbieten würden. Man hat uns einfach nicht auf dem Schirm. Und ja, wir haben schon Strom.

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