BMW bestätigt neuen i3

BMW-Chef Oliver Zipse hat in der Telefonkonferenz zur aktuellen Quartalsmitteilung den Namen i3 für das nächste Neue-Klasse-Modell bestätigt. Die Produktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 in München starten – gefolgt von weiteren Werken.

Bmw neue klasse muenchen
Bild: BMW

„Mit der achten Generation der BMW 3er Reihe bringen wir die Neue Klasse und ihre Technologie-Cluster in den Kern der Marke BMW“, sagte Zipse laut dem Redetext. Dabei wird es sich um das intern NA0 genannte Modell handeln, das schon lange ab 2026 für das Stammwerk München angekündigt wurde. Also im Grunde um das Serienmodell zu der Studie Vision Neue Klasse, die BMW schon auf der IAA 2023 gezeigt hatte. Spätestens mit dem Serien-iX3, der in diesem Jahr auf der IAA vorgestellt wurde, ist klar, dass BMW die zugrundeliegende Designsprache der Studien durchaus in die Serie überführen will.

Als flache Limousine im 3er Format wird der kommende i3 aber leicht andere Komponenten nutzen als der iX3, der seit Ende September im Werk Debrecen in Serie gebaut wird: Die hohen SUV-Modelle der Neuen Klasse nutzen Rundzellen mit 120 Millimetern Höhe, in den flacheren Modellen sind es „nur“ 95 Millimeter – der Durchmesser ist mit 46 Millimetern hingegen gleich. Auch bei den Antrieben greift der i3 auf den gleichen Baukasten zurück – aufgrund der anderen Batterie müssen aber nicht zwangsläufig die gleichen Leistungsdaten wie beim iX3 im Prospekt stehen.

Hohe Europa-Nachfrage nach dem iX3

Mit dem ersten Feedback zum iX3 zeigt sich Zipse übrigens mehr als zufrieden. „Die Kundennachfrage übertrifft bereits jetzt unsere Erwartungen“, so der BMW-CEO. „Allein die Bestellungen aus Europa reichen bereits mehrere Monate ins Jahr 2026 hinein. Das bestätigt den überaus positiven Start des Fahrzeugs.“

Wie vorab schon angekündigt, sind die für die Neue Klasse entwickelten Technologien nicht exklusiv für diese Plattform vorgesehen, einzelne Bausteine können etwa auch in die CLAR-Plattform übertragen werden. „Im Laufe des Jahres 2026 will BMW auch zeigen, wie die Technologien der Neuen Klasse in weitere Modelle wie die 7er Reihe und den X5 integriert werden“, kündigt Zipse in seiner Rede an.

Details dazu nannte er aber nicht, die genauen Umfänge bleiben also bis zur Premiere dieser Modelle unklar. Möglich ist, dass BMW die E-Antriebe der sechsten Generation, die für die Neue Klasse entwickelt wurden, auch in andere Modelle bringt. Dabei dürfte es sich aber um angepasste Versionen handeln, denn die Neue Klasse ist eine reine 800-Volt-Architektur, die CLAR setzt hingegen auf 400 Volt. Entweder wird auch die CLAR auf 800 Volt umgestellt oder es sind Änderungen an den Antrieben nötig. Bei der CLAR werden derzeit auch Batteriemodule verwendet, die mit prismatischen Zellen gefüllt sind – die Neue Klasse nutzt eine Cell-to-Pack-Architektur mit Rundzellen. Auch bei den Assistanzsystemen sind Synergien zwischen der Neuen Klasse und CLAR möglich.

Bis 2027 kündigt Zipse „weltweit 40 neue und überarbeitete Modelle mit den Technologien der Neuen Klasse und der neuen Designsprache“ an. „Diese komplett neue Generation an BMW Fahrzeugen wird unser breites und beliebtes Portfolio noch weiter stärken – mit technologischen Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse der Kunden in ihren jeweiligen Märkten zugeschnitten sind“, so der Vorstandsvorsitzende.

Das gelte insbesondere für China. „Die Neue-Klasse-Modelle, die wir in China auf den Markt bringen, entwickeln wir gemeinsam mit unseren lokalen Entwicklungsteams und chinesischen Partnern – in China, für China“, sagt Zipse. „Die Architektur der Neuen Klasse ermöglicht die Integration lokaler Technologie-Stacks von führenden chinesischen Technologieanbietern in unser eigenes Ökosystem. So erhalten die Kunden Zugang zu Innovationen und Funktionen, die sie bereits kennen und gewohnt sind, darunter Lösungen von Alibaba Banma, DeepSeek und Momenta.“

Das überrascht kaum: Schon 2024 hatte BMW angekündigt, seinen China-Standort fit für die Neue Klasse zu machen. Das China-Joint-Venture BMW Brilliance Automotive (BBA) hat mit dem i3 eDrive 35L bereits eine elektrische 3er Limousine gebaut, mit dem neuen i3 dürfte ein technologisch deutlich fortschrittlicheres Modell folgen. Und auch im mexikanischen San Luis Potosí soll der neue i3 vom Band laufen.

bmwgroup.com

17 Kommentare

zu „BMW bestätigt neuen i3“
Uwe Walter Bosse
05.11.2025 um 14:01
Daß nun auch BMW mit einer kompakten Mittelklasse-Limousine den elektrischen Anschluss vervollständigt, finde ich ganz toll. Vorgemacht haben es ja Mercedes mit dem CLA EQ und Polestar mit dem Typ 2 und dem Typ 4. Wie das bei Stellantis aussieht, bin ich nicht genau informiert. Volkswagen, Ford und Opel hängen aber leider noch hinterher. So habe ich kein schlechtes Gewissen, eine chinesische E-Limousine zu kaufen.
Dennis Sievers
08.11.2025 um 06:15
Herr Bosse, Opel ist Teil von Stellantis und dort Technologietreiber. Damit wissen Sie bereits, wo der Konzern steht. Ford baut gute Elektromodelle, die im Markt aber nicht gut angenommen werden. Und VW, ja da dürfen wir jetzt mal gespannt sein. Der ID7 scheint mir gut gelungen, da erwarte ich noch deutlich mehr in der nächsten Zeit. In 10 Jahren werden wir einen anderen Markt haben. Tesla wird keine Autos mehr anbieten, sondern Roboter und Robottaxis.
Schmack
05.11.2025 um 21:35
Ohne Sinn der Kommentar Lobt die Einführung deutscher Modelle in der Mittelklasse um dann zu sagen es haben ja noch nicht alle solche Modelle und deswegen ein China Modell zu kaufen! Wilde Argumentation
Stefan
05.11.2025 um 16:37
Bin jetzt nicht ganz firm mit der offiziellen Klassifizierung, aber ist nicht der ID.7 („Non-Tourer“) eine Mittelklasse-Limousine?
Prof. Christoph Wagener
06.11.2025 um 11:21
Richtig, der ID7 ist ein Mittelklassefahrzeug, ebenso wie der 3er BMW. Drunter bietet VW u.a. den ID3 an, welcher ein Fahrzeug der "Unteren Mittelklasse" ist, so wie auch der CLA von Mercedes. Die Ausführungen von Herrn Bosse sind daher diesbezüglich sachlich falsch.
Jennss
05.11.2025 um 14:50
Welche chinesische E-Limousine?
Bartholomäus Steiner
06.11.2025 um 10:29
Super!
Hans Weber
06.11.2025 um 13:26
Ich halte von Elektro Autos nicht viel. Für mich sind nur Verbrenner wie mein M3 CS von 2023 interessant.
Brandt
08.11.2025 um 22:40
Mache sind hält etwas langsamer und brauchen länger
EVdom
07.11.2025 um 21:22
Was treiben Sie dann auf einer Internetseite wie dieser hier? :-)
Egon Kohler
07.11.2025 um 09:54
...das wird schon noch ;-)
Erich Heinze
07.11.2025 um 09:40
Ich freue mich schon auf den i3; - endlich mal wieder ein Nicht-SUV, mit hübsch gezeichneter Karosserie und "normalen" Abmessungen. Hoffentlich bekommt er nicht das Mäusekino aus dem iX3, das Armaturen-"Brett" im i4 ist zwar nicht Mainstream, aber viel eleganter und übersichtlicher! Außerdem wünsche ich mir eine größere Fahrertür, gerne auch als Zweitürer; - in meinem ansonsten fast perfekten i4 mache ich mit meinen 1,86m und 71 Jahren keine sehr gute Figur beim Ein- und Ausstegen.
Josef
08.11.2025 um 07:39
Natürlich bekommt er die gleichen Armaturen wie der iX3...das ist ein Merkmal der neuen Klasse. Und so was entwickelt man nicht nur für ein einzelnes Auto. Das ist ein gigantischer Aufwand bei der Hardware und Softwareentwicklung. BMW wurde immer wieder für seine Designentscheidungen gescholten...und hat immer wieder den Trend gesetzt. Siehe X6...jetzt haben alle OEMs etliche SUV Coupes im Portfolio.
Philipp
07.11.2025 um 14:16
ich hatte gehört, dass der iX3 nur die 95mm hohen Zellen nutzt?
Matt
08.11.2025 um 23:36
Das liest man oft.Eigentlich ist es aber widersinnig, da in der früheren Planung für SUVs die 120mm hohen Zellen vorgesehen waren. Der iX3 ist ein solches SUV, also sollte man annehmen, dass dort die 46120 Zellen verbaut sind. Wozu sollte man die sonst brauchen? Ich gehe aktuell davon aus, dass der iX3 anders als behauptet die 46120 hat, während der i3 als Limousine die 4695 bekommen wird. Aus der Differenz der Bauhöhe kann man bei ansonsten gleichen Abmessungen auf eine Nettokapazität von ca. 86 kWh schließen, was bei ähnlichem Verbrauch wie dem CLA zu einer Reichweite knapp unter 800 km nach WLTP führen sollte. Aufgrund der Unterschiede bei den Motoren und beim Luftwiderstand sind es vielleicht 10 oder 20 km weniger, also 770 bis 780 km. Ein i3 mit der Batterie des iX3 würde an der 1000 km - Grenze kratzen, das glaube ich schon deswegen nicht.Zum Ausgleich kann das Auto billiger werden als der iX3, von 5.000 Euro oder mehr Minderpreis würde ich derzeit mal ausgehen. i3 50 xDrive = höchstens 64.000 Euro Listenpreis, das ist etwas mehr als das, was ein gewöhnlicher, und schlechter motorisierter 330i xDrive kostet, und in etwa der Preis eines 330d xDrive, mit dem er sicher konkurrieren kann.
Friedemann
09.11.2025 um 09:51
Irgendwie finde ich die Beschreibung irreführend. Gleicher Durchmesser, aber unterschiedliche Höhe? Ist evtl die Länge gemeint? Oder stehen die Zellen im Pack aufrecht?
Nico
11.11.2025 um 10:17
Richtig, die Zellen stehen alle aufrecht. Und damit ist die Länge des Zylinders gleichzusetzen mit der Höhe der im Auto verbauten verbauten Zelle.

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