Rivian vergrößert im dritten Quartal seinen Verlust

Rivian Automotive hat für das dritte Quartal 2025 einen höheren Nettoverlust gemeldet, da der US-Hersteller weiterhin stark in seine R2-Plattform, neue Produktionskapazitäten und seine Roadmap für autonome Fahrzeuge investiert. Rivian bekräftigte seine Prognose und erklärte, dass die R2 weiterhin planmäßig 2026 auf den Markt kommen soll.

Rivian produktion
Bild: Rivian

Der den Stammaktionären zurechenbare Nettoverlust von Rivian stieg im dritten Quartal auf 1,17 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 1,1 Milliarden US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gleichzeitig stieg der Gesamtumsatz um deutliche 78 Prozent auf 1,56 Milliarden US-Dollar, was auf gestiegene Auslieferungen von E-Autos sowie einen Anstieg der Einnahmen aus Software und Dienstleistungen zurückzuführen ist.

Der Umsatz im Automobilbereich stieg um 47 Prozent auf 1,14 Milliarden US-Dollar, während sich der Umsatz mit Software und Dienstleistungen mit 416 Millionen US-Dollar mehr als verdreifachte. Davon stammten rund 214 Millionen US-Dollar aus dem Joint Venture mit dem Volkswagen-Konzern zur Entwicklung von Fahrzeugarchitekturen und Softwaresystemen.

Rivian veröffentlichte bereits im Oktober seine Produktions- und Auslieferungszahlen fürs dritte Quartal. Der Hersteller produzierte zwischen Juli und September 10.720 Fahrzeuge und lieferte 13.201 aus, darunter die ersten Amazon-Lieferwagen für Kanada. Das Unternehmen rechnet fürs Gesamtjahr 2025 mit 41.500 bis 43.500 Auslieferungen. Damit werden die Erwartungen des Unternehmens für 2025 weiter eingegrenzt. Bei der Bekanntgabe seiner Zahlen für das zweite Quartal hatte Rivian ein Ziel von 40.000 bis 46.000 Fahrzeugen gesetzt. Außerdem bekräftigte das Unternehmen seine bereinigte EBITDA-Prognose von minus 2,0 bis 2,25 Milliarden US-Dollar und seine Investitionsprognose von 1,8 bis 1,9 Milliarden US-Dollar.

„Wir machen weiterhin bedeutende Fortschritte bei unseren strategischen Prioritäten, darunter die Vorbereitung der Markteinführung des R2 und die Entwicklung unserer Technologie-Roadmap, einschließlich Autonomie und unserer vertikal integrierten Hardware und Software“, teilte Rivian mit. „Obwohl wir kurzfristig mit Unsicherheiten aufgrund von Handel, Zöllen und Regulierungspolitik konfrontiert sind, konzentrieren wir uns weiterhin auf langfristiges Wachstum und Wertschöpfung.“

Der künftige Kompakt-SUV R2 gilt als Rivians wichtigstes Volumenprodukt. Die Produktion und Auslieferung soll in der ersten Jahreshälfte 2026 im Werk des Unternehmens in Normal, Illinois, beginnen, das eine Kapazität von bis zu 155.000 R2-Einheiten pro Jahr haben soll. Der Bau eines zweiten Produktionsstandorts in Georgia hat ebenfalls begonnen, der nach seiner Fertigstellung eine zusätzliche Jahreskapazität von 400.000 Einheiten bieten soll.

Die liquiden Mittel beliefen sich Ende September auf insgesamt 7,09 Milliarden US-Dollar, bei einer Gesamtliquidität von 7,69 Milliarden US-Dollar. Der operative Cashflow war mit 26 Millionen US-Dollar positiv, verglichen mit einem Abfluss von 876 Millionen US-Dollar im Vorjahr. Der freie Cashflow verbesserte sich von minus 1,15 Milliarden US-Dollar auf minus 421 Millionen US-Dollar.

„Wir glauben, dass die Fahrzeugflotte der Zukunft vollständig elektrisch, autonom und softwaredefiniert sein wird“, erklärte Rivian in seinem Aktionärsbrief. „Wir sind weiterhin zuversichtlich, was die Zukunftschancen für Rivian angeht.“ Weitere Details zum autonomen Fahren will Rivian am 11. Dezember bei einem Autonomy & AI Day bekanntgeben.

rivian.com (PDF)

Dieser Artikel von Carla Westerheide ist zuerst bei unserer internationalen Ausgabe electrive.com erschienen.

0 Kommentare

zu „Rivian vergrößert im dritten Quartal seinen Verlust“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert