Brasilien führt Finanzierungsmodell für E-Busse ein

Der neue 80 Millionen Euro schwere Brazil E-Bus Credit Enhancement Fund soll die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs beschleunigen. Bis 2030 plant das Land die Einführung von 1.700 emissionsfreie Bussen und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur.

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Bild: Volvo Buses

Das Ziel des Fonds besteht darin, rund 450 Millionen Euro an privaten Investitionen zu mobilisieren und das finanzielle Risiko für Kreditgeber zu verringern, sodass Städte und Busbetreiber Zugang zu günstigeren Darlehen erhalten. Dazu kombiniert er öffentliches und philanthropisches First-Loss-Kapital mit einer Anker-Investition der brasilianischen Investmentbank BTG Pactual, wodurch sich die Finanzierungsbedingungen für Betreiber verbessern.

In der Praxis bedeutet das: Wenn ein Kreditnehmer ausfällt, werden die anfänglichen Verluste durch das First-Loss-Kapital aufgefangen. Das erhöht das Vertrauen der Kreditgeber und ermöglicht Darlehen zu niedrigeren Zinssätzen und mit längeren Laufzeiten.

Das während der im Amazonas-Regenwald stattfindenden UN-Klimakonferenz „COP30“ angekündigte Programm wird von Bloomberg Philanthropies, dem brasilianischen Städteministerium, dem Ministerium für Umwelt und Klimawandel, der Klimaschutz-Plattform “Mitigation Action Facility” und dem Forschungsinstitut WRI Brasil unterstützt. BTG Pactual stellt als Ankerinvestor 24 Millionen Euro bereit.

Die Mitigation Action Facility hat WRI Brasil außerdem Mittel für die Projektvorbereitung bereitgestellt, um ein Unterstützungsprogramm in Höhe von 25 Millionen Euro aufzubauen, darunter 16 Millionen Euro First-Loss-Kapital und 9 Millionen Euro für technische Unterstützung. Diese Finanzierung soll Städten helfen, politische Rahmenbedingungen zu entwickeln und die lokale E-Bus-Produktion zu stärken. Zu den ersten Städten, die voraussichtlich profitieren werden, gehören Rio de Janeiro, Salvador, Curitiba und Belo Horizonte.

„Diese Initiative ist ein praxisnaher Schritt hin zu saubererer und effizienterer städtischer Mobilität“, sagte Roberto Sallouti, CEO von BTG Pactual. “Die Unterstützung des Umstiegs von Diesel- auf Elektrobusse trägt dazu bei, Emissionen zu verringern, die Luftqualität zu verbessern und die öffentlichen Verkehrssysteme zu modernisieren.“

Michael R. Bloomberg, Sondergesandter des UN-Generalsekretärs für Klimaambitionen und -lösungen, erklärte, die Zusammenarbeit zeige, wie lokales und privates Engagement nationalen Fortschritt vorantreiben kann. „Dieser Fonds wird dazu beitragen, emissionsfreie Busse landesweit in Städten einzusetzen und gleichzeitig ein Signal an die Welt zu senden: Je mehr Länder lokale und private Akteure als gleichberechtigte Partner einbeziehen, desto schneller werden wir globale Fortschritte erzielen.“

Der brasilianische Minister für Städte, Jader Barbalho Filho, betonte, die Initiative knüpfe an das Engagement der Regierung zur Dekarbonisierung der städtischen Mobilität an. „Sie zeigt, dass die städtische Agenda nicht nur zentral für die Erreichung unserer Klimaziele ist, sondern auch eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Maßnahmen zur Minderung, Anpassung und Resilienz spielt.“

„Der Brazil E-Bus Credit Enhancement Fund ist als ein entscheidender Schritt hin zu nachhaltiger städtischer Mobilität gedacht. Durch die Unterstützung von Betreibern beim Übergang von Verbrennungs- zu Elektrobussen soll er Emissionen reduzieren, die lokale Produktion stärken und den Wissensaustausch zwischen Städten fördern.“, sagte Dr. Sören David, Leiter der Abteilung für technische Unterstützung bei der Mitigation Action Facility.

bloomberg.org

Dieser Artikel von Carla Westerheide erschien zuerst in der internationalen Ausgabe von electrive.

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