Q3-Zahlen: Polestar wächst – und häuft dennoch höhere Verluste an
Konkret gibt Polestar für das dritte Quartal 2025 einen Umsatz von 748 Millionen US-Dollar (+36% YoY) an. Zu diesem Plus trug allen voran der gegenüber dem Vorjahresquartal um 13 Prozent gesteigerte Absatz auf 14.192 Fahrzeuge in Q3 bei. Die größere Nachfrage wertet die chinesisch-schwedische Marke als Zeichen „für eine attraktive Modellpalette und eine ausgewogene geografische Verteilung der Verkäufe in Europa“. Außerdem nahm Polestar zwischen Juli und September 33 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von Emissionszertifikaten ein. Ein Posten, der 2024 noch kaum ins Gewicht fiel.
Dass der Nettoverlust mit 365 Millionen US-Dollar dennoch um 13 Prozent größer ausfällt als im Vorjahr, ist laut Polestar u.a. auf „externe Herausforderungen zurückzuführen, die die Rentabilität weiterhin beeinträchtigen“. Genannt werden u.a. die US-Zölle und ein erhöhter Preisdruck bei Elektrofahrzeuge. Zu den selbst verantworteten Posten gehören u.a. höhere Vertriebs- und Produktionskosten. Unter dem Strich verschlechterte sich dadurch Polestars Bruttomarge von -1,2 Prozent im Vorjahr auf -6,1 Prozent in Q3/2025.
Für das laufende Jahr bedeutet das durchwachsene dritte Quartal eine leichte Schwächung der Bilanz: Polestars Umsatz kletterte von Januar bis September zwar um 48,8 Prozent auf 2,17 Milliarden US-Dollar, allerdings lag das Wachstum auf das erste Halbjahr 2025 bezogen noch bei 56,5 Prozent. Den bisherigen Jahresabsatz steigerte die Marke auf 44.482 Fahrzeuge (+36,5% YoY). Einnahmen von 123 Millionen US-Dollar entfielen in den ersten neun Monaten 2025 zudem auf CO2-Zertifikate, getrieben durch eine neue EU-Pooling-Vereinbarung und den Verkauf von Emissionszertifikaten in den USA. Das gesteigerte Wachstum führt Polestar zudem auf höhere Einzelhandelsumsätzen zurück, die durch die Umstellung auf ein „aktives Verkaufsmodell“ bedingt sind. So werden die Polestar-Fahrzeuge seit Februar nicht mehr nur online, sondern auch über das Volvo-Händlernetz vertrieben.
Gleichzeitig verzeichnet Polestar im bisherigen Jahresverlauf einen satten Nettoverlust von 1,56 Milliarden US-Dollar (+80% YoY) und einen Bruttomargen-Absturz auf -34,5%, was allerdings einem Sondereffekt geschuldet ist: Das Unternehmen aus dem Geely-Konzern musste im zweiten Quartal eine Abschreibung von 739 Millionen US-Dollar auf den Polestar 3 vornehmen. Der läuft nämlich schlechter als erwartet: Das Management gab an, einen Rückgang der prognostizierten Bruttomarge und des kurzfristigen Absatzvolumens des SUV-Modells identifiziert zu haben, was zu einer „Verringerung der prognostizierten Lebenszyklusrentabilität des Fahrzeugs“ führt. Knackpunkte sind laut Polestar die gestiegenen Vertriebskosten des Modells infolge erhöhter Zölle auf importierte Autoteile für in den USA montierte Fahrzeuge sowie der schon erwähnte Preisdruck bei Elektrofahrzeugen.
Michael Lohscheller, CEO von Polestar, kommentiert: „Wir machen Fortschritte bei unserer kommerziellen Transformation, erweitern unser Händlernetz und eröffnen Einzelhandelsstandorte in unseren 28 Märkten, was zu einem Umsatzwachstum von 49 Prozent in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 geführt hat. Da die Marktbedingungen weiterhin schwierig sind, ergreifen wir weiterhin Maßnahmen, um unsere Organisation und unsere Abläufe effizienter zu gestalten.“
Auf die kürzlich aufgekommenen Gerüchte, der als Polestar 6 angekündigte Roadster sei vom neuen Management zurückgestellt worden und stattdessen liege der Fokus nun auf dem SUV Polestar 7, geht das Unternehmen im Finanzbericht nicht ein. Dort wird der Polestar 6 vielmehr weiter zu den kommenden Modellen gezählt und der Launch des Polestar 7 für 2028 bestätigt. Der Polestar 7 soll das erste Modell werden, das in Europa gebaut wird, und zwar im künftigen Werk des Schwesterunternehmens Volvo Cars in der Slowakei.
media.polestar.com





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