Tadus enthüllt E-Traktor mit Batterie-Wechselsystem

Der deutsche Elektrotraktoren-Hersteller Tadus hat auf der Agritechnica einen seriennahen Prototyp des Tadus T16.20 präsentiert. Der von Grund auf elektrisch konzipierte E-Traktor bietet u.a. ein Batterie-Wechselsystem und bidirektionales Laden. Die Vorserienproduktion soll 2026 beginnen.

Tadus t e traktor electric tractor
Bild: Tadus

Der Tadus T16.20 ist noch bis zum 15. November auf der Agritechnica-Messe in Hannover ausgestellt. Das bis zu 40 km/h schnelle Prototypen-Modell kommt auf Leergewicht von 7,5 Tonnen und ein zulässiges Gesamtgewicht von 10,8 Tonnen. Es wartet mit 80 kW Dauer- und 120 kW Spitzenleistung sowie knapp 200 kWh Batteriekapazität auf – und soll dabei schon nah am späteren Serien-Traktor sein. Als besonderes Merkmal stellt Hersteller Tadus ein Batterie-Wechselsystem heraus, das den Akkutausch in fünf Minuten erlauben soll. Alternativ kann der Energiespeicher an Bord aber auch konventionell geladen werden, mit 22 kW AC oder 120 kW DC.

Zum Antrieb präzisiert Tadus lediglich, dass es sich um ein dezentrales System mit „mehreren Elektromotoren“ handelt. Und: „Mechanische und hydraulische Leistungen werden bedarfsgerecht und verlustarm übertragen – an Vorder- und Hinterachsantrieb, Front- und Heckzapfwelle oder den Hydraulikantrieb.“ Eine zentrale Steuereinheit („Control Unit“) regele sämtliche Energieflüsse intelligent nach Bedarf, Verfügbarkeit und Priorisierung durch den Fahrer. Eine mechanische Kopplung zwischen den Verbrauchern – wie bei konventionellen Traktoren – entfällt dagegen vollständig.

Die Batterie sitzt zentral am Unterboden des Traktor und wird zwischen den Achsen seitlich zum optionalen Batterie-Wechsel herausgezogen. Außerdem soll der 4,6 x 2,37 x 3,15 Meter messende E-Traktor bidirektionales Laden beherrschen, wobei Tadus diesen Punkt nicht weiter vertieft. Auf der Webseite gibt es sowohl bei der AC- als auch bei der DC-Ladeleistung den Hinweis auf bidirektionales Laden.

„Wir sind stolz, dieses Ergebnis auf der Agritechnica 2025 erstmals öffentlich zu präsentieren. Der Tadus E-Traktor überzeugt mit einem durchdachten Gesamtkonzept, das Leistung, Komfort und Wirtschaftlichkeit perfekt verbindet“, kommentiert der Hersteller mit Sitz im oberbayerischen Schnaitsee. Die Entwicklung des Tadus T16.20 wird laut Tadus durch das bayerische Wirtschaftsministerium gefördert.

Auf der Agritechnica in Hannover ist der E-Traktor in Halle 7 am Stand C08 zu finden.

linkedin.com, tadus.com

17 Kommentare

zu „Tadus enthüllt E-Traktor mit Batterie-Wechselsystem“
Michael
14.11.2025 um 18:24
Ich bin gespannt ob er sich gegen den Agrardiesel durchsetzen kann. Bei den großen PV-Flächen in der Landwirtschaft ist doch eigentlich Strom genug da.
Malwieder
18.11.2025 um 19:54
Lächerliche Aussage..Das Teil kann nicht im Ansatz die nötige Leistung bereit stellen....
Matthias
14.11.2025 um 22:38
"Der meistverkaufte Traktor in Deutschland ist 2024 der Fendt 728 Vario", und der hat 206 kW 283 PS Nennleistung, mit Maximalleistung gemäß DP ECE R 120 223 kW 303 PS, und fährt 60 km/h. Was soll da eine Elektrogurke die nur 40 schafft und viel weniger Leistung nur zwei oder drei Stunden lang erbringen kann?
Jochen Greiling
19.11.2025 um 18:22
Dann überlassen wir doch am besten auch diesen Markt den Chinesen . Wie bei den Autos. Können die dann bestimmt auch besser als Fendt und Co. Unsere Platzhirsche haben das ja auch verschlafen. Klappt bestimmt noch einmal. .
Michael S.
17.11.2025 um 11:19
Ein preislich ähnlich positionierter Porsche Panamera ist auch schneller als ein ID.3Es finden trotzdem beide Ihren Anhänger ...
Malwieder
18.11.2025 um 19:56
Wir reden hier aber nicht vom straßenverkehr und ner Fahrt von a nach b...
DerJens
15.11.2025 um 19:42
Solange der Landwirtschaft mit Steuergeld Subentionen für Agrardiesel in den Allerwertesten geblasen werden, wird das nix. Da hat keiner Interesse - zumal sie über die Redispatch Regelung auch noch Geld für ihre PV Anlage bekommen, wenn die Anlage vom Netz getrennt werden muss. Da werden nur nur ein paar wenige innovative Landwirte mitmachen. Wir Subventionieren uns zugrunde.
Malwieder
18.11.2025 um 19:59
Tut mir leid, aber sie machen sich lächerlich.... Der "agrardoesel" gibt nur das Geld zurück das normal an Steuer in Diesel enthalten ist welches in den straßenbau geht. Da Traktoren (fast ausschließlich) auf dem Feld und nicht auf der Straße fahren, wird dieses Geld über Umwege zurück bezahlt. Und ich gehe mal von aus dass auch sie nicht mehr für Lebensmittel zahlen wollen...
Redzac
21.11.2025 um 20:31
Hm, der meistverkaufte Teaktor läuft 60 km/h. Vor allem auf dem Acker, oder? Die Straßen werden damit sicher nicht genutzt/abgenutzt. Frage mich öfter wofür all die großen Anhänger und Fässer da sind. Immer nur Sachen auf dem Acker hin- und herfahren, oder?
Alfons
17.11.2025 um 07:49
Sind Sie ein von diesem, der denkt Milch, Eier und Fleisch auf der Theke in Supermarkt wachst... Wenn wir unseren Bauer nicht unterstützen, dann wird es schwer etwas auf dem Teller zu bekommen… Oder machen wir (auch) hier von fremden Länder abhängig…
E. Wolf
17.11.2025 um 07:37
Bemerkenswert ist insbesondere, das es sich um eine private Initiative handelte.Es ist machbar, auch gegen die Widerstände der Agro-Lobby (Deutscher Bauernverband) und der fossilen Konzerne – Agro-Diesel ist so etwas von retro !!In wenigen Jahren fallen große Dachflächen aus der EEG Förderung, diese sind notwendig für die „Elektrifizierung der Landwirtschaft“ – Agri-PV ist deutlich zu kurz gesprungen.Gerade auch die DC-BiDi-Lösung hat das Potential erhebliche Veränderungen auf den Höfen zu ermöglichen.Am Ende benötigt es immer fähige Köpfe – keine KI !!
Böhm
21.11.2025 um 13:07
Viel Spass beim pflügen mit diesem Antrieb und einen großen Pflug.
Malwieder
18.11.2025 um 20:02
Bei welcher Leistung? Ich meine sie scheinen ja zu wissen dass diese Karre quasi die Felder in Deutschland oder gar der ganzen Welt bearbeiten könnte. 24/7 und unter Volllast bei sagen wir mal 300ps? Nein? Hm dann wohl doch nicht...
Michael S.
17.11.2025 um 11:15
Solche Geräte werden sich in diversen Varianten, sicherlich ein gutes Stück weit durchsetzen, ähnlich wie bei den BEVs.Was mir hier konkret fehlt ist die Drehmoment-Angabe, die deutlich relevanter sein dürfte als Vmax pp
ioniqKnechter
17.11.2025 um 13:32
Michael... Extra nur für dich ein Produktdatenblatt - https://www.tadus.com/wp-content/uploads/2025/11/tadus_produktblatt_2025.pdf
Hagen Hildebrand
18.11.2025 um 16:22
Hallo ich war auf der Agritechnica auch bei ONOX. Ähnliches Konzept allerdings mit Tausch Akkus an verschiedenen Anbaupunkten (Front, Heck, Zwischenachs). Geplant auch vergleichbar einer Schmotzer Kombi oder Xaver (“k”einmannsystem) Pflegetraktor mit ausgeprägtem Bauraum im Zwischenachs Bereich. Von Tilmor in den USA schon für den Gemüseanbau in Serie. Neben den Hoftraktoren und Futtermischwagen sind die klassischen Pflegetraktoren wahrscheinlich der Entwicklungspfad für eAntriebe in der Landwirtschaft. Interessanterweise habe die Hersteller von mechanischer Unkrautbekämpfung (Hatzenbichler, Einböck, Kult) einiges an Innovationen gezeigt. Die chinesischen Anbieter von eTraktoren (E-Terry, Xeevo) waren eher weniger spannend - eher für Länder des Südens geeignet (kein ISO-Bus, etc.). Im Sinne einer offenen Deklaration: ich arbeite für Mercedes - daher auch Unimog angeschaut - dort laufen Versuche zu Wasserstoff.
Mathias
19.11.2025 um 21:29
Schön das es immer mehr werden, dann kommt Schwung in die Technik. Hier ist das schon in Aktion:https://www.electrive.net/2024/10/24/genfarm-projekt-vw-bringt-e-traktoren-nach-ruanda/

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